Edelweiss-Symphonie auf der Axalphoren-Überschreitung


Published by Felix , 12 August 2013, 14h16. Text and phots by the participants

Region: World » Switzerland » Bern » Jungfraugebiet
Date of the hike: 1 August 2013
Hiking grading: T5 - Challenging High-level Alpine hike
Climbing grading: II (UIAA Grading System)
Waypoints:
Geo-Tags: CH-BE 
Height gain: 875 m 2870 ft.
Height loss: 875 m 2870 ft.
Route:Axalp - P. 1655 - Chrutmettli - P. 1720 - Urserli - Sattel - Axalphoren, ESE-Grat - Axalphoren - Axalphoren, Westgipfel - P. 2242 - Tschingel - WNW-Grat (Militär-Steig) - Windegg - Staldenspycher - Staldenboden - Axalp
Access to start point:PW via Zell, Autobahn, -strasse Sursee - Giswil, Brünigpass, Brienzwiler nach Axalp
Maps:1209

Was für einen Festtag in den Bergen beschert uns dieser Bundesfeiertag?! Strahlend-blauer Himmel, angenehmste Temperaturen bereits beim Start auf Axalp.

 

Zu Beginn erst ausgiebig den Brienzergrat und den türkis farbenen Brienzersee bewundernd, begehen wir den damaligen Schlussabschnitt Richtung Hilten wie vor drei Wochen nach Urserli - auch wieder die schmale, etwas abschüssige, doch bestens gesicherte, Passage nach P. 1720, weit oberhalb des malerischen Hinterburgseelis, beschreitend. Dabei fallen uns die ausserordentlich dekorativen und leuchtenden Hohen Rittersporne auf.

 

Nach einer kurzen Rast unterhalb des Steilanstieges zum Sattel machen wir uns auf den interessanten, an zwei Stellen mit Drahtseilen gesicherten Aufstieg zu diesem; diese erleichtern den Durchstieg durch steile, hier eher „rundgewaschene“ wie scharfkantige Karstformationen. Im erwähnten Sattel, dem Übergang nach Oltscheren, dem Tal des Oltschibaches, angelangt, folgen wir erst dem markierten Bergwanderweg zum Grätli, biegen jedoch bald einmal weglos auf den beginnenden Ostgrat des Axalphorens ab.

Bald einmal beginnt hier - im relativ hohen Gras - die von Ursula in Aussicht gestellte Blumenpracht: dabei imponieren zuerst die Dutzenden von Türkenbunden, wenig später die beinahe unzählbare Menge hochwüchsiger Edelweisse - wir müssen effektiv bei jedem Tritt darauf achten, keine der so edlen Blumen zu zertrampeln.

 

Während dieser unglaubliche Reichtum seltener und schönster Blumen mehrheitlich bis zum Gipfel anhält, ändert sich jedoch der Charakter des Anstieges doch wesentlich: erstens wird er stets steiler, zweitens führt mich die geländekundige Führerin einige Male bis an die senkrecht abfallende N-Flanke - Alp Urserli ist weit unten zu erkennen - und dann sogar auf ein kurzes Gras-Band in dieser schroffen Seite; damit kann ein erster Felsaufbau umgangen werden. Und zu guter Letzt darf ein sehr kurzer Kamin am Grat, in die luftige Nordseite querend, erkraxelt werden … Den letzten sehr steilen, felsigen Grataufschwung zum Gipfelgrat ersparen wir uns - und queren statt dessen in die steile schrofig-grasige Südflanke. Auch hier sind einige kurze Felsbänder auf bestmöglichen „Weg“ zu traversieren und anschliessend im sehr steilen, grasigen Hang ein Zugang zu den letzten Anstiegsmetern zum Gipfelgrat des Axalphorens zu finden.

Etwas erleichtert stehe ich oben - noch ist jedoch der Gipfel nicht erreicht; gilt es doch auf dem Grat entweder in der Nordseite (diese bleibt unverändert senkrecht …) oder über eine schiefe, ausgesetzte, Platte auf dem Grat zum Gipfel zu gelangen - ich habe mich für letztere Variante entschieden; der Puls ging anschliessend recht hoch …

 

Doch dann gönnen wir uns, überaus glücklich ob des Erreichten, eine aussichtsreiche (auch Grosse Berner sind in unser Blickfeld getreten) Gipfelrast und wiederholte Tief- und Ausblicke (zum Hinterburgseeli, zu Thuner- und Sarnersee und bis zum Titlis).

Doch nun wartet ein überraschend knackiger Abstieg zum wrw markierten Zustiegsweg: da sind die ersten Abstiegsmeter zwar gut gestuft, einige erdige Stellen noch etwas feucht - und das Ganz sehr ausgesetzt …

Nach einem längeren Gespräch mit einem Paar aus dem Luzernischen, welches sich begnügt damit, das Axalphoren bis zum letzten Aufschwung begangen zu haben, folgen wir dem schmalen Weglein unterhalb des Axalphoren Westgipfels hindurch und steigen danach erst weglos, danach auf einer schwachen Spur zu dessen Grat und Gipfel an.

 

Der nun folgende Gratweg hinunter zu P. 2242 und den dortigen militärischen Ablagen wie auch der nur unerhebliche Aufstieg zum Tschingel gestaltet sich unproblematisch - die Aussicht bleibt stets begeisternd.

Ab hier folgen wir dem mit wenigen blauen Punkten versehenen direkten Abstieg auf dem WNW-Grat, welcher wohl von militärischem Personal als Variantenzu- und abstieg eingerichtet worden ist: ein quasi durchgehendes Stahlseil gibt die Richtung und den teilweise etwas ruppigen Abstiegsweg vor.

 

Etwa bei P. 1959, dem oberen Teil der Windegg, angelangt, folgen wir in etwa dem Trassée der Winteranlage des Sesselliftes und steigen über Staldenspycher und Staldenboden weglos über Alpweiden, Beerengestrüpp und Waldgelände ab zur Fahrstrasse, auf welcher wir heute morgen die ersten Meter zurückgelegt haben, und erreichen so wieder Axalp.

Weiter unten im herrlich aussichtsreich und schön gelegenen Dorf erstehen wir uns auch heute wieder im altehrwürdigen Laden feinen Alpkäse - sehr empfehlenswert! 


Hike partners: Ursula, Felix


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Comments (11)


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MaeNi says:
Sent 12 August 2013, 14h27
Eine ganz tolle Sache! Aber dass der Felix überhaupt schon wieder zu Hause ist...bei so vielen blumigen Fotomotiven? ;-)

LG
Nicole und Marcel

Felix says: RE:
Sent 12 August 2013, 14h48
ja, ich konnte mich kaum davon verabschieden - doch es wartete Weiteres ;-)

lg, Felix

Aendu says: Schöne Tour!
Sent 12 August 2013, 14h28
Hallo zäme

Schöne Tour habt Ihr da gemacht - Gratuliere!

Gruss, Aendu

Felix says: RE: Schöne Tour!
Sent 12 August 2013, 16h41
das war's wirklich - und in einer wunderschönen Gegend.

lg, Felix

Ka says: ihr beiden lieben
Sent 13 August 2013, 09h08
eine tolle tour!
das hätte mir auch gefallen :)

LG karin

Felix says: RE: du Liebe
Sent 15 August 2013, 20h52
... hättest Zeit gehabt?...
Wir finden noch viele andere tolle Touren, die wir gemeinsam begehen werden!

glg, Felix

Ka says: RE: du Liebe
Sent 16 August 2013, 06h35
Neinnein,da war war ich auf dem Nadelhorn. Aber sowas gefällt mir auch sehr!
Lg

RuthP says: Toll
Sent 13 August 2013, 20h01
Die Tour wär nichts für mich, die Blumen aber schon ;-)
Toll gemacht!
Liebi Grüess Ruth

Felix says: RE: Toll
Sent 13 August 2013, 21h15
war's echt - in vielerlei Hinsicht!
Danke dir für deine Anerkennung;

lieber Gruss

Felix

Deleted comment

Felix says: RE:
Sent 19 August 2013, 10h28
Danke Mark;
diese Route und der Tag hatten es echt in sich: Blumenpracht, Gelände, Aus- und Tiefblicke, Wetter - alles stimmte!

lg, Felix


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