Bad Hindelang-Oberstdorf - Über Imberger Horn, Sonnenköpfe, Entschenkopf und Gaisalpseen


Publiziert von boerscht , 5. Juni 2020 um 11:26.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 8 Mai 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 2002 m
Abstieg: 2002 m
Strecke:27,4 km

Nach der Tour am Besler gehts noch nach Bad Hindelang, von wo aus wir Samstag und Sonntag eine Überschreitung über Entschenkopf, Nebelhorn NW Grat und Schattenberggrat nach Oberstdorf vorhaben. So ganz klappt das letztenendes aufgrund des Wetters leider nicht. Heute steht im dunkeln und mit schon 1000 HM in den Beinen noch der Aufstieg aufs Imberger Horn an, um Morgen nicht zu viele Höhenmeter machen zu müssen.

Tag 1:

Bad Hindelang - Burgschrofen - Imberger Horn T3; 2 h:

Vom Parkplatz an der Hornbahn in Bad Hindelang, starten wir gegen 22:30 mit Stirnlampen und Gepäck für die nächsten zwei Tage hinauf zum Imberger Horn. Über den Fahrweg gehts einfach durch Wald hinauf bis vor den Burgschrofen, welcher eine schöne Aussicht ins Tal bietet. Hiet zweigt nun, bestens ausgeschildert, der Weg zum Imberger Horn ab. Es wird steiler und im schein der Stirnlampen leuchten uns ein paar Augen entgegen, vllt ein Reh oder Gams. Der Weg hinauf zum Gipfel zieht sich irgendwie ganz schön in die Länge und wir merken die Höhenmeter von der Tour am Besler gut in den Beinen.
Auf den letzten Metern zum Gipfel wirds etwas felsiger (T3).
Am Gipfel angekommen scheint der Vollmond hell, zu unserer enttäuschung gibt es hier jedoch keinen geeigneten Biwakplatz. Diesen finden wir etwas unterhalb des Gipfels aber noch. Ziemlich fertig gehts gegen halb 1 in der Nacht endlich schlafen.

Tag 2:

Imberger Horn - Strausberg - Sonthofer Hörnle - Gerenkopf - Sonnenkopf - Heidelbeerkopf - Schnippenkopf T3; 4 h:

Der Sonnenaufgang auf dem Imberger Horn am Morgen ist leider etwas wolkenverhangen, jedoch trotzdem schön. Vom Gipfel aus lässt sich unser weiterer Weg über Sonnenkopf, Schnippenkopf und Entschenkopf zum oberen Gaisalpsee gut einsehen.
Nach Porridge zum Frühstück gehts über den Strausberg hinab in den Strausbergsattel. Man könnte von hier direkt auf den Gerenkopf aufsteigen, wir wählen jedoch die easy Varaiante auf offiziellem Weg. In weit ausholendem Bogen gehts über Fahrwege und wiesen hinauf zum Hühnermoos. Am Wegrand kann das Sonthofner Hörnle, ein bewaldeter hügel einfach über Fahrweg erreicht werden. Der Abstecher auf den Gerenkopf ist etwas steiler, weglos und anstrengender.
Am Hühnermoos können wir an einem Bach endlich auch unser Wasser mal auffüllen. Die Weidebrunnen sind leider allesamt noch nicht in Betrieb. Weiter gehts in einfachem Gelände auf schönem Höhenweg über den Sonnenkopf zum Heidelbeerkopf. Auf dem Weg ist die Hölle los. An den Gipfeln bis zum Schnippenkopf liegen jeweils bestimmt 20 Pesonen in der Sonne.
Der Aufsteig zum Schnippenkopf ist etwas steiler und schmaler, auch ein Stahlseil als Hilfe findet sich hier unterhalb des Gipfels.

Schnippenkopf - Entschenkopf - Am Gängle - Oberer Gaisalpsee T4, I; 3 h:

Endlich nähern wir uns dem Entschenkopf und den dahinterliegenden Felswänden des Nebelhorns. Vpm Schnippenkopf einfach auf dem Wanderweg hinunter zur Falkenalpe. Hier gibts bisher den einzigen Brunnen mit Wasser seit unserem Start der Tour in Bad Hindelang, was uns sehr entgegen kommt. Man steigt vom Falkenjoch etwas ab und dann gehts markiert links hinein in den Wald in Richtung Entschenkopf. Bald wieder aus dem Wald raus, gehts auch schon in Latschengestrüpp hinein, durch welches auf dem Weg rasch an Höhe gewonnen wird. Ein kleines Schneefeld auf dem Weg ist unproblematisch zu queren. Verlässt man das Latschendickicht, ändert sich schlagartig die Szenerie. Nun gibts das erste Mal auf unserer Tour wirklich Fels zu sehen. Über Schutt gehts in Serpentinen hinauf in Richtung Gipfel. Hier treffe ich auf den auf hikr berüchtigten Abenteurer&Bergrebell Ötzi II und unterhalte mich unwissend, dass er es war mit ihm. So im Nachhinein hatte ich hier jedoch einen gewissen Verdacht, dass er es gewesen sein könnte.
Nach dem Schutt folgt eine kurze, übersichtliche Kletterstelle (I-II, eher I bei richtiger Wegwahl). Schwache rote Markierungen weisen hier mit unübersehbaren Spuren den Weg. Es folgt noch etwas Gras, Fels Mix, dann stehen wir auf dem Grat zum Gipfel des Entschenkopfs, welcher breit und unproblematisch ist.
Wir machen nur kurz Pause und genießen etwas die schöne Aussicht, dann gehts auch schon weiter. Es sind doch recht viele Leute heute am Entschenkopf unterwegs, darunter auffallend viele jüngere Leute in meinem Alter. Weiter gehts den Gratweg in Richtung Gängle. Der Weg ist gut angelegt und nur ganz wenig ausgesetzt. Vor dem Gängle gehts in eine Scharte hinab, hier hats keine Seile, die Schlüsselstelle des Wegs. Nach der Scharte helfen Stahlseile um einen Aufschwung herum und auf diesen hinauf. Vom Gängle gehts dann zügig hinab zum Oberen Gaisalpsee, an welchem wir an geeigneter Stelle Biwakieren.
! Achtung, Zelten ist im Naturschutgebiet Allgäuer Hochalpen streng verboten. Das Biwakieren ist nur in felsigen oder felsnahen Bereichen erlaubt. Dass alles so zurückgelassen wird wie aufgefunden sollte selbstverständlich sein.
Morgen solls dann eigentlich kurz zum Sonnenaufgang aufs Rubihorn/Gaisalphorn gehen und dann der Nebelhorn NW Grat mit anschließendem Schattenberggrat dran sein. Das wird allerdings wie sich morgen Früh herausstellen wird ins Wasser fallen. Schade so ist die Runde von Bad Hindelang nach Oberstdorf über alle Gipfel nicht komplett geworden.

Tag 3:

Oberer Gaisalpsee - Unterer Gaisalpsee - Gaisalptobel - Reichenbach - Oberstdorf T3; 2,5 h:

Am nächten Morgen wachen wir bei prasselndem Regen nass auf. Eigentlich wollten wir ja zum Sonnenaufgang aufstehen, schnell auf Gaißalphorn und Rubihorn und dann den Nebelhorn NW Grat in angriff nehemen. Bei der Nässe und Nebel wird das allerdings nichts und so wird erstmal noch bis 8 Uhr weitergepennt. Im Regen entscheiden wir die Runde gut sein zu lassen und steigen über den Unteren Gaisalpsee, die gleichnamige Alpe und den Tobel ab nach Reichenbach. Der Abstieg ist etwas schmierig, vor allem die Stege im Tobel sind ordentlich rutschig. Die vernebelte Rubihorn Nordwand sieht abweisend und düster aus.
Der Bus von Reichenbach würde erst in einer Stunde fahren und das Wetter hat sich etwas gebessert. So laufen wir dann doch durch Rubi und vorbei am Illerursprung zum P1 in Oberstdorf. Von dort mit dem einen deponierten Auto zurück zum Ausgangspunkt in Bad Hindelang.


Tourengänger: boerscht


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