Vorder Gärstenhorn und Rhonegletscher


Publiziert von silvazli , 24. Juli 2020 um 19:44.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:22 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   CH-BE 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1220 m
Abstieg: 1120 m
Strecke:Grimselpass-Grätlisee-Vorder Gärstenhorn-Grätlisee-Rhonegletscher-Eisgrotte-Belvedere

Vortag
Für eine Anreise mit ÖV ist der Grimselpass für mich nicht ideal gelegen. Deshalb war ich wohl auch schon solange nicht mehr da. Und deshalb entschloss ich mich zu einer Übernachtung auf dem Pass. Ich reiste also am Vortag meiner Tour am Nachmittag an. Die Postautofahrt aus dem Haslital ist überaus lohnenswert. Die Passhöhe befand sich bei meiner Ankunft allerdings in dichtem Nebel. Kurzentschlossen habe ich den Rucksack deponiert und mich auf den Weg zum Sidelhorn gemacht. Manche der Bergriesen haben sich hinter Wolken versteckt, aber die Aussicht nichtsdestotrotz 1A. Dass ich den Gipfel (vermutlich den ganzen Hügel) für mich alleine hatte, war natürlich umso schöner.
Dann zurück zur Passhöhe für ein kleines Nachtessen.

Tour
Start um 7:30. Beim Zmorge hatte ich Sicht auf die Murmelis im Gehege, auf dem Weg in Richtung Nägelisgrätli sah ich dann bald auch wilde Exemplare. Bis zum Grätlisee ist der Weg schön ausgebaut. Anschliessend zunächst einigen Steinmännchen nach und dann wird es langsam steiler (und noch steiler). Da ich nicht von Anfang an den idealen Weg eingeschlagen habe, musste ich ein hartes Schneefeld queren bevor ich den Gärstengrat erreichte (mit Pickel ging das ganz gut, die Steigeisen blieben vorerst noch im Rucksack). Dann die erste Schlüsselstelle mit dem Fixseil: Ohne diese Hilfe wäre ich vielleicht umgekehrt aus Furcht, die Stelle im Abstieg nicht zu schaffen. Andererseits ist mir absolut nicht wohl bei dem Gedanken, dass ich mich auf ein Stück Seil, dass irgendjemand irgendwie da montiert hat, verlasse. Anyway, im Abstieg habe ich mich dann gar nicht dem Seil anvertraut, sondern habe mich vorsichtig die kleine Rinne (NW-Ausrichtung) heruntergetastet. Geht wunderbar.
Angekommen bei der zweiten Schlüsselstelle, dem Gipfelkopf, war ich zunächst ein wenig ratlos. Der Weg zum Steinmann in Richtung Ostflanke sah nicht sehr attraktiv aus und dort wird es wohl ausgesetzt. Ich versuchte mal den direkten Aufstieg. Klappte gut, aber oben müsste man nochmals ein schwierigeres Stück auf dem Grat überwinden, um den Gipfel zu erreichen, hier bin ich dann nochmals in NW-Flanke ausgewichen.
Sonne geniessen, Aussicht geniessen, Magen füllen und wieder alles einpacken und für den Abstieg vorbereiten.
Das erste Teilstück runter vom Gärstengrat habe ich dieses Mal idealer erwischt. Danach kam ein einladendes, aber tückisches Schneefeld. Oben war es schön weich und so wollte ich gemütlich runterfahren, aber weiter unten wurde der Schnee härter. Ich rutsche aus und drehe mich auf den Bauch, Pickelbremse. Hat super geklappt, aber vielleicht bewege ich mich doch ein bisschen nahe am Limit? Ich entdecke einen Steinbock der mich beobachtet, vielleicht 20m vor mir,  auf einem Felsblock. Wir schauen uns an. Er ist der Chef in diesem Gelände, daran gibt es keine Zweifel.

Vom Grätlisee gibt es zwei Wege in Richtung Rhonegletscher. Ich wähle (aus Versehen) den südlicheren via Bäreritz. Bis ich eine geeignete Stelle gefunden habe, um auf den Gletscher zu kommen (in der Nähe von Pt.2359), war noch ein bisschen auf und ab nötig. Der Rhonegletscher selbst war in diesem Bereich komplett aper und ganz so viele Spalten wie auf der Karte eingezeichnet sind, habe ich nicht gesehen. Die Steigeisen habe ich spasseshalber montiert, wäre bestimmt auch ohne gegangen. In einem Bogen (nach Nordosten ausholend) auf die östliche Gletscherseite und dann zur Eisgrotte. Zwischen Eisgrotte und Fels durchgeschlüpft, noch kurz die traurigen Überreste der Eisgrotte besichtigt und dann mit Krethi und Plethi zum Belvedere aufs Postauto. Ankunft Belvedere um 13:15.

Empfehlenswerte Kombination von Seeli, Gipfel und Gletscher. Auf dem Vorder Gärstenhorn und auf dem Gletscher habe ich keine Leute angetroffen.

Tourengänger: silvazli


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