Hochänzi - bei starker Bise, mit herrlichen Biechtstrukturen


Publiziert von Felix , 26. März 2020 um 17:38. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum:24 März 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-LU   Napf 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 525 m
Abstieg: 525 m
Strecke:Riedbad, Parkplatz Restaurant - Krähenbühlalp - Eggstall - Rotschwandflue - Hochänzialp - Hochänzi - Alp Hochänzi - Hochänzialp - Alprestaurant Lushütte - P. 1305 - P. 1073 - P. 992 - Riedbad, Parkplatz Restaurant
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Fritzefluetunnel und Hornbach nach Riedbad
Kartennummer:2522 - Napf

Wir nehmen die Hinweise des BAG (Bundesamt für Gesundheit) ernst - gleichzeitig orientieren wir uns auch an den entsprechenden Fachleuten, welche auf die negativen Auswirkungen einer Isolation hinweisen, Bewegung auf jeden Fall (auch für die Risikogruppen, zu welchen auch wir gehören) empfehlen.

Ausserdem rät der SAC Schweiz von Berg- und Hochtouren ab, um Unfälle und folgende Hospitalisierungen zu minimieren, haben alle Sektionen die Vereinsaktivitäten bis am 19. April abgesagt - sind Wanderungen in kleinem Rahmen dabei jedoch nicht tangiert.

Bereits hatte ich vor geraumer Zeit in einem persönlichen Rundschreiben unsere Bergwanderfreunde - und das sind doch einige - darauf hingewiesen, dass wir von Gruppenunternehmungen absehen.
Einer Wanderung abseits der noch geöffneten Einkaufsläden (!) in der kaum begangenen näheren Umgebung steht unseres Erachtens so nichts im Wege …

 

Heute starten wir im langen Graben des Hornbach beim Restaurant Riedbad bei arger Kälte und frostigem Wind (welcher weiter oben an je nach Exposition an Stärke zunimmt - selten bin ich länger mit der Kapuze angetan unterwegs gewesen …).

 

Direkt beim Häxehüsli geht’s gleich hoch zur Zufahrtsstrasse zur Krähenbühlalp; ob ihr eröffnet sich ein feiner Blick hinüber zum  Farnli-Esel, später, nach einem steilen Zwischenanstieg, noch vor dem Eggstall, einer zur „eingezuckerten“ Baumreihe der  Ober Scheidegg.

 

Auf dem Grat am Eggstall beginnt nun die winterlich-eisige Pracht der biechtbehangenen Bäume und Äste - einen Hochgenuss und Freude von höchster Intensität dürfen wir nun längere Zeit erleben. Ausnahmsweise wieder einmal viele Fotos sollen den heute einmaligen Gang entlang der Schönheiten der Natur dokumentieren.

Dieser führt uns hinunter zum erst wieder ansteigenden Grat der Rotschwandflue, später nur wenig ruppiger hinauf zur Fläche unseres heutigen Gipfelzieles.

 

Flach wandern wir in der beschaulichen Ambiance der Höchänzialp entgegen; hier versuchen wir den neu gespannten Viehdraht möglichst einfach (mit einigen Kapriolen) im gerade hier sehr steilen und rutschigen Waldhang zu überwinden. Später wird die Aufstiegsspur im SW-Hang deutlicher und einfacher zu begehen.

 

Der Gipfelgrat des Hochänzi selbst ist flach und stellt keine Anforderungen mehr dar; beim höchsten Punkt ist bereits der einfache und gemächliche Abstieg über den ENE-Rücken auf dem Alpgelände einsehbar.

 

Glücklich ober der heute vorfindenden Naturpreziosen - und jetzt ab des feinen Blickes über den Höche Surebode / Obersaurenboden zu den höchsten Bernern im Alpenkranz lassen wir uns bei der Alp Höchänzi zur frühen Mittagsrast nieder - wir sind sehr angetan vom heutigen Wandertag in der Einsamkeit des Emmentals.

 

Nach geraumer Zeit wandern wir auf WW zurück zur Höchänzialp; hier wenden wir uns nun dem weiteren Verlauf des Grates nach Westen zu. Nach einem kurzen, etwas steileren, Abstieg beginnt der Wiederaufstieg zum Verbindungsgrat zum nächsten Etappenziel.

Hier, oberhalb des Tritt’s, werden wir insbesondere von phänomenalen Kunstwerken an den feinen Ästchen verwöhnt - ein Augenschmaus sondergleichen.

 

Über die aperen Hänge steigen wir schliesslich an zum höchsten Punkt ob der Hütte auf 1339 m; ein kurzer Marsch, wieder von den Biechtgebilden - und dem blauen Himmel über den Jurahöhen - versehen, lässt uns zufrieden zum Alprestaurant Lushütte hinunter schreiten; dort finden wir auf der Südseite einen sonnigen, windgeschützten Platz (mit Ruhebänkli) für eine weitere, kurze, Pause.

 

Wenig später ist’s dann mit der Herrlichkeit vorbei: wenige Meter nach P. 1305 beginnt der schattige Abstieg in der Nordflanke oberhalb des Ländergrabe‘.

Oft eisig gestalten sich die ersten Passagen; auf ~ 1170 m verlassen wir den WW und folgen dem nur noch spärlich sich abzeichnenden alten Weglein. Leider ist dieses von den Forstarbeitern häufig mit den Restprodukten der Holzschläge gefüllt - echt schade L

Nun, wir schlagen uns durch, erreichen eine erste Lichtung und Hütte auf ~ 1138 m; nach einer weiteren ruppigen Waldpassage diejenige auf einer Lichtung auf P. 1073.  Der hier wieder eingezeichnete Weg leitet uns hinunter zum Hornbach; ihm entlang kehren wir zurück zum Ausgangspunkt beim Parkplatz Restaurant Riedbad.

 

▲ 1 h bis Hochänzi

 

▼▲ 40 min bis Alprestaurant Lushütte

 

▼ ¾ h


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 26. März 2020 um 18:22
Liebe Ursula,
lieber Felix,

was für wunderschöne Bilder ihr mitgebracht habt, gratuliere. Nicht auszudenken, so einen schönen Tag nicht auskosten zu dürfen.

Wenn wir uns an die ordnungsrechtlichen Bestimmungen halten, sollte solchen einfachen Wanderungen bis auf Weiteres auch nichts entgegenstehen. Danke, Felix für Deine solidarischen Gedanken.

Herzliche Grüße
Hanspeter


Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. März 2020 um 19:59
"gemeinsam sind wir stark" - erinnerst du dich, lieber Hanspeter?

Dankeschön und herzliche Grüsse

Felix


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