Blüemlisalphorn 3661m
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VERKEHRTE WETTERWELT AM BLÜEMLISALPHORN.
Die SF-Meteo-Wetterprognose war wieder einmal kreuzverkehrt: Statt schönes Wetter am Morgen und Quellbewölkung mit Schauer am Nachmittag war es kurioserweise genau umgekehrt. Wir wurden immer wieder von kürzeren Regengüssen überrascht und starker Wind war unserer stetiger Begleiter. Trotz dem eher schlechten Wetter erreichten wir den Gipfel.
Etwas nach 9 Uhr machte ich mich von der Bergstation Öschinen (1682m) mit einem überaus schweren Rucksack auf den Weg zur Blüemlisalphütte (2834m). Wegen Fehlinformationen nahm ich mein neues 70m Seil mit. Dagegen hätte ein 50m Seil genügt, denn die Sicherungsstangen am Blüemlisalphorn Nordwestgrat sind genügend nah zusammen um von Stange zu Stange zu sichern oder abzuseilen. Nach etwa vier Stunden erreichte ich die Hütte und machte ein Nickerchen. Vor dem Nachtessen traf Alpin-Rise auch auf der Hütte ein und wir gingen die Tour nochmals durch. Bei dem komischen Wetter entschieden wir uns nur aufs Blüemlisalphorn zu gehen und nicht die Blüemlisalpüberschreitung zu unternehen, ausserdem schien nach der Schilderung zweier Deutscher Bergsteiger der Grat teilweise blank zu sein. Wir stiegen über den Normalweg (Nordwestgrat) auf und nahmen den wilden Direktabstieg vom Rothornsattel (3178m) über die Westflanke und Obere Fründenschnur hinab zur Alp Underbärgli beim Öschinensee.
Aufstieg (Normalweg) über den Nordwestgrat.
Schwierigkeiten: WS+; Fels II; Firn bis 45°.
Von der Blüelisalphütte wandert man in wenigen Minuten auf einem Schuttweglein nach Süden auf den Blüemlisalpgletscher. Über den Gletscher gelangt man in den etwa 3120m hohen Sattel zwischen P.3202m (Ufem Stock Südgipfel) und der Wyssi Frau (3650m). Dabei quert man auf etwa 3000m eine kleinere Spaltenzone welche aber meist unbemerkt bleibt da man noch während der Nacht hier unterwegs ist. Im Sattel wendet man sich nach Westen und steigt in die Firnmulde unter der Blüemlisalpnordwand ab. Von diesem Gletscherkessel geht es direkt hoch in den Rothornsattel (3178m). Die letzten 75m sind steil (bis 45°) und ein Bergschrund muss überquert werden, man hält sich am besten eher Richtung Blüemlisalp Rothore (3297m).
Im Rothornsattel beginnt der eigentliche Aufstieg über den Nordwestgrat aufs Blüemlisalphorn. Über einen Firnrücken (90 Höhenmeter) gelangt man zum Fuss des plattigen, abwärtsgeschichteten Felsgrates. Hier hält man sich eher rechts und klettert immer den Sicherungsstangen entlang hinauf (200 Hm), bei Neuschnee oder Vereisung sind die Felsen schnell sehr heikel. Auf etwa 3460m ist der Firngrat erreicht - auf dem immer schmaler und steiler werdenden Grat erreicht man schlussendlich den Gipfel mit seinem Holzkreuz.
Abstieg vom Rothornsattel über die Obere Fründenschnur.
Schwierigkeiten: WS- (T5); Fels II (1 Stelle).
Für Berggänger die wilde T5/T6-Touren lieben, ist das der schönste Abstieg vom Blüemlisalphorn - zudem ist es der schnellste hinuter zum Öschinensee.
Vom Rothornsattel steigt man auf einem breiten Band über Schutthänge oder Restschneefelder nach Westnordwest ab, nach den steilsten Hängen oben erkennt man einige Wegspuren und wenige Steinmännchen die einem den Weg weisen. Auf etwa 2500 wendet man sich dann nach Südwesten wo man zur Gletscherzunge Oberen Öschinengletscher absteigen kann. Vom Gletscherende (etwa 2400m) steigt man weiter über Schutt nach unten bis etwa 2270m - die Stelle sollte wegen drohendem Eisschlag schnell passiert werden! Über Felsbänder (II) oder einen Riss steigt man 20m nach rechts bis zur Felswand hinaf und folgt ihr (Pfadspuren) bis zum markannten dreieckförmigen Graskegel. Den Graskegel kann man von unten übrigens schon gut erkennen. Beim Graskegel beginnt die teilweise luftige Obere Fründenschnur und man gelangt über sie (Pfadspurn) auf die Grasweiden vom Läster und weiter zur Alp Underbärgli.
Genaue Route: TAG 1: Station Öschinen - P.1671m - P.1685m - P.1766m - P.1861m - P.1940m - Heuberg - P.1977m - Alpweid - Oberbärgli - P.2324m - P.2476m - P.2549m - Hohtürli - Blüemlisalphütte. TAG 2: Blüemlisalphütte - Blüemlisalpgletscher - Rothornsattel - Nordwestgrat - Gipfel - Nordwestgrat - Rothornsattel - Obere Fründenschnur - Läster - Winteregg - Underbärgli - P.1724m - Holzbalme - P.1639m - Läger - P.1685m - P.1671m - Station Öschinen.
Tourenbericht von Alpin-Rise: http://www.hikr.org/tour/post15116.html
Die SF-Meteo-Wetterprognose war wieder einmal kreuzverkehrt: Statt schönes Wetter am Morgen und Quellbewölkung mit Schauer am Nachmittag war es kurioserweise genau umgekehrt. Wir wurden immer wieder von kürzeren Regengüssen überrascht und starker Wind war unserer stetiger Begleiter. Trotz dem eher schlechten Wetter erreichten wir den Gipfel.
Etwas nach 9 Uhr machte ich mich von der Bergstation Öschinen (1682m) mit einem überaus schweren Rucksack auf den Weg zur Blüemlisalphütte (2834m). Wegen Fehlinformationen nahm ich mein neues 70m Seil mit. Dagegen hätte ein 50m Seil genügt, denn die Sicherungsstangen am Blüemlisalphorn Nordwestgrat sind genügend nah zusammen um von Stange zu Stange zu sichern oder abzuseilen. Nach etwa vier Stunden erreichte ich die Hütte und machte ein Nickerchen. Vor dem Nachtessen traf Alpin-Rise auch auf der Hütte ein und wir gingen die Tour nochmals durch. Bei dem komischen Wetter entschieden wir uns nur aufs Blüemlisalphorn zu gehen und nicht die Blüemlisalpüberschreitung zu unternehen, ausserdem schien nach der Schilderung zweier Deutscher Bergsteiger der Grat teilweise blank zu sein. Wir stiegen über den Normalweg (Nordwestgrat) auf und nahmen den wilden Direktabstieg vom Rothornsattel (3178m) über die Westflanke und Obere Fründenschnur hinab zur Alp Underbärgli beim Öschinensee.
Aufstieg (Normalweg) über den Nordwestgrat.
Schwierigkeiten: WS+; Fels II; Firn bis 45°.
Von der Blüelisalphütte wandert man in wenigen Minuten auf einem Schuttweglein nach Süden auf den Blüemlisalpgletscher. Über den Gletscher gelangt man in den etwa 3120m hohen Sattel zwischen P.3202m (Ufem Stock Südgipfel) und der Wyssi Frau (3650m). Dabei quert man auf etwa 3000m eine kleinere Spaltenzone welche aber meist unbemerkt bleibt da man noch während der Nacht hier unterwegs ist. Im Sattel wendet man sich nach Westen und steigt in die Firnmulde unter der Blüemlisalpnordwand ab. Von diesem Gletscherkessel geht es direkt hoch in den Rothornsattel (3178m). Die letzten 75m sind steil (bis 45°) und ein Bergschrund muss überquert werden, man hält sich am besten eher Richtung Blüemlisalp Rothore (3297m).
Im Rothornsattel beginnt der eigentliche Aufstieg über den Nordwestgrat aufs Blüemlisalphorn. Über einen Firnrücken (90 Höhenmeter) gelangt man zum Fuss des plattigen, abwärtsgeschichteten Felsgrates. Hier hält man sich eher rechts und klettert immer den Sicherungsstangen entlang hinauf (200 Hm), bei Neuschnee oder Vereisung sind die Felsen schnell sehr heikel. Auf etwa 3460m ist der Firngrat erreicht - auf dem immer schmaler und steiler werdenden Grat erreicht man schlussendlich den Gipfel mit seinem Holzkreuz.
Abstieg vom Rothornsattel über die Obere Fründenschnur.
Schwierigkeiten: WS- (T5); Fels II (1 Stelle).
Für Berggänger die wilde T5/T6-Touren lieben, ist das der schönste Abstieg vom Blüemlisalphorn - zudem ist es der schnellste hinuter zum Öschinensee.
Vom Rothornsattel steigt man auf einem breiten Band über Schutthänge oder Restschneefelder nach Westnordwest ab, nach den steilsten Hängen oben erkennt man einige Wegspuren und wenige Steinmännchen die einem den Weg weisen. Auf etwa 2500 wendet man sich dann nach Südwesten wo man zur Gletscherzunge Oberen Öschinengletscher absteigen kann. Vom Gletscherende (etwa 2400m) steigt man weiter über Schutt nach unten bis etwa 2270m - die Stelle sollte wegen drohendem Eisschlag schnell passiert werden! Über Felsbänder (II) oder einen Riss steigt man 20m nach rechts bis zur Felswand hinaf und folgt ihr (Pfadspuren) bis zum markannten dreieckförmigen Graskegel. Den Graskegel kann man von unten übrigens schon gut erkennen. Beim Graskegel beginnt die teilweise luftige Obere Fründenschnur und man gelangt über sie (Pfadspurn) auf die Grasweiden vom Läster und weiter zur Alp Underbärgli.
Genaue Route: TAG 1: Station Öschinen - P.1671m - P.1685m - P.1766m - P.1861m - P.1940m - Heuberg - P.1977m - Alpweid - Oberbärgli - P.2324m - P.2476m - P.2549m - Hohtürli - Blüemlisalphütte. TAG 2: Blüemlisalphütte - Blüemlisalpgletscher - Rothornsattel - Nordwestgrat - Gipfel - Nordwestgrat - Rothornsattel - Obere Fründenschnur - Läster - Winteregg - Underbärgli - P.1724m - Holzbalme - P.1639m - Läger - P.1685m - P.1671m - Station Öschinen.
Tourenbericht von Alpin-Rise: http://www.hikr.org/tour/post15116.html
Hike partners:
Sputnik,
Alpin_Rise
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