Kurzbericht 

Linsensuppe mit und ohne Wörner


Publiziert von ZvB , 28. Dezember 2019 um 10:08.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:17 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m

Ein Übertrag aus dem alten Tourenbuch:
Endlich gutes Wetter und was noch schwieriger ist: Erwin hat Zeit für eine gemeinsame Tour. Wir haben uns den Wörner vorgenommen, gemütlich, mit Hüttenabend und Übernachtung auf der Hochlandhütte.


Die Hüttenwirtin der Hochlandhütte ist angeblich literarisch bewandert. Ein Buch über den Alltag als Hüttenwirtin soll sie verfasst haben. Ein Kochbuch war es sicher nicht. Tagein tagaus gibt es Linsensuppe auf der Hochlandhütte, entweder mit oder auch ohne Würstchen. Ich stelle mir die kilometerlangen Kellergänge der Hochlandhütte vor. Links und rechts endlose Reihen mit glänzenden Weißblechdosen voll von Linsensuppe...

Die Nacht im Lager ist unruhig. Die drei Kurzen vom letzten Abend halten mich noch lange wach. So lauche ich der Kakophonie der Froschgesänge im Matrazenlager. Die Hülsenfrüchte fordern ihren Tribut...

Wir verlassen die Hütte am nächsten Morgen. Zum Glück gabs nicht auch noch Linsensuppe zum Frühstück.

Der Einstieg zum Wörner ist gut ausgeschildert und markiert. Es geht in etwas brüchigem Gestein aufwärts. Irgendwann folgt eine fiese Rampe, bedeckt von feinen Felssplittern. Der erste atemlose Moment unserer Tour.
Irgendwann hat man das Gröbste hinter sich und ein Quergang leitet nach rechts durch die Wand. Der schmale Pfad ist an einer Stelle unterbrochen. Da muss ausgesetzt über dem Abgrund geklettert werden (I+). Unser zweiter atemloser Moment.
Eine lange Rinne leitet uns zum Gipfel. Der steckt noch in Wolken. Hab ich denn schon wieder Pech? Als wir auf dem Gipfel ankommen strahlt uns die Sonne an. Unser dritter atemloser Moment.

Die Gipfelrast ist ausgiebig. Unser persönliches Sonnenfenster muss genutzt werden! Das Spiel der Wolken ist großes Kino. Trotzdem müssen wir auch wieder absteigen. Vorsichtig geht es am Anstiegsweg zurück. Wir beobachten gebannt eine Hubschrauberrettung im Umfeld des Kampenleitenjochs. Hoffentlich nur eine Übung der Bundis...

Vor der Linsensuppenhütte schrecken wir zurück. Unser Abstieg erfolgt lieber über die Rehbergalm. Mit mehr Kleingeld im Hosenbeutel hätte man das dortige Getränkeangebot im Brunnen reichlicher nutzen können. Aber wer schleppt schon schwere Münzen auf den Berg?
Immerhin ist lauwarmes Spezi viel besser als Linsensuppe aber nicht so gut wie Wörner...

Tourengänger: ZvB


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