Speer Runde


Publiziert von maenzgi , 27. Oktober 2019 um 09:47.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:26 Oktober 2019
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Parkplatz Mittelwengi
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW bis Parkplatz Mittelwengi

Einleitung:

Bereits vor 2 Monaten hatte ich diese Tour gemacht. Es war meine letzte grosse Tour bevor ich bereits zum zweiten Mal für fast 2 Monate ausser Gefecht gesetzt wurde von einem Infekt in diesem Jahr. Dazu kamen weitere gesundheitliche Probleme. Deshalb entschied ich mich noch einmal für diese Tour. Sollte es nicht funktionieren, wäre ich jederzeit wieder schnell beim Auto, da die Tour diverse Abkürzungsmöglichkeiten hätte. Ursprünglich wollte ich die Gesamtüberschreitung machen bis zum Federi, brach jedoch nach dem Grappenhorn ab. Mal schauen ob es dieses Jahr noch klappt mit der Grappennordwand von Djenoun bis zum Federispitz. Sonst habe ich bereits wieder ein Projekt für nächstes Jahr. Dieses Mal liess ich sogar den Chüemetteler aus. Die Power war nicht vorhanden.

Mittelwengi-Chli Speer: T5 I 1h

Zuerst gehts im Bachbett nach oben bis zum Ende der Wiese. Von dort quert man dann rüber zur Bergstation des Skilifts. Direkt bei der Station stieg ich dann ins Bachbett ein, welches mich nach oben zum Kessel bringt. Ich blieb Konsequent im Bachbett. Die zwei Schlüsselstellen waren glatt und feucht. Aber da sie nur jeweils 3-4m waren, überstieg ich diese. Jederzeit hätte ich ins Steilgras ausweichen können. So kam ich in den Kessel. Diesen durchstieg ich direkt übers Erd, Sandgemisch. Es gibt aber eine Grasschneise. Diese stieg ich hoch. Erneut steil und feucht, aber das Gras hält vorzüglich. Oben angekommen hatte es erneut eine breite Senke. Die Vegetation erneut  sehr hoch, weshalb ich links auf dem Grat hochstieg. So kam ich zur Kühweide. Meist hielt ich mich nach links. So konnte ich in direkter Linie hoch zum Wannenberg steigen. Von dort folgte ich dann alles dem Zaun entlang. Bis ich zum Aufschwung des Chli Speer kam. Der Chli Speer wurde in steilem Gras/Nagelfluhgemisch bestiegen. Den ersten Föhrengürtel durchstieg ich, den zweiten umging ich links. Danach hielt ich mich links, unter weiteren Föhren durch hoch zum Kreuz. Dies war doch etwas ausgesetzt. Das Gras hielt jedoch Bomben fest wie überall auf der heutigen Tour. So wurde es zum Genuss. Vom Speer her, hätte ich ihn in einfachem T3 Gelände ersteigen können, diesen Weg nahm ich dann für den Abstieg. Er führt elegant durch die Legföhren. So kam ich kurz unterhalb des Speer Klettersteig Zustieg raus.

Chli Speer-Speer via Klettersteig: T5 II 45min

Kurz geht es noch dem Grat entlang, bevor ich in den Klettersteig einstieg. Für einmal ging ich wieder den Drahtseilen entlang. Berühren musste ich sie nicht. Mein Klettertraining wirkt immer besser. Es hatte bereits ein ordentlich ANzahl an Personen oben, weshalb ich gleich wieder kehrt machte und den Gipfel nur für 5 Sekunden betrat, ich wollte weiter zum Abahorn wo ich meine Ruhe haben sollte;)

Speer-Abahorn: T4+ 20min

Vom Speer weg führt der markante Grat Richtung Glarus. Diesem folgte ich. Meist ging ich nicht auf dem Wanderweg, sondern unmittelbar beim Grat. Dort wo der Wanderweg von der linken Seite auf die rechte Seite des Grates wechselt, damit man wieder ins Wengital kommt, geht es auf einem Trampelpfad weiter gerade aus. Teilweise kleiner Aufschwünge übersteigend, ging es leicht absteigend runter zum Abahorn. Der Trampelpfad/Gamspfad ist meist sichtbar. Dieser Gipfel existiert mit Gipfelkreuz und Buch erst seit anfangs Juni.

Abahorn-Grappenhorn: T5+ II 30min

Einer der schwierigsten Abschnitte, wobei dies nur für kurze Stellen stimmt. Der Weg ist meist im Gras und deshalb teilweise mühsam, da ich nicht weiss wie der Untergrund aussieht, wo ich gerade den nächsten Schritt mache. Der Trampelpfad meist überwachsen, aber optisch erkennbar. Trotzdem sieht man die Stufen einigermassen gut. Der Abstieg vom Abahorn heisst auch, das ich den SSW Grat vom Speer verlasse. Ein Weg ist nicht vorhanden, aber der Gratfortsatz zum Grappenhorn klar ersichtlich. Von dort sehe ich die Schlüsselstelle vor mir. In alten Berichten wird diese umgangen, auf einem Grasband einen Stock tiefer. Was später noch genutzt wird von einem Vater mit seinem Kind. Abstieg und Aufstieg sehen mittlerweilen gut gestuft aus und einfach zu Bewältigen, ein T4+ maximal. Ich lief aber gerade darauf zu. So geht es rechts auf schmalem Band ein paar Meter nach vorne. Dann auf Stufen in Senkrechtem Gras, Fluegemisch nach oben. 2-3 Kletterzüge sind im T6 Bereich, der Absturz aufs untere Band hätte vermutlich grössere Folgen, zudem wurde er auf dem Band nicht enden, schätze ich. Nach dieser harzigen Stelle ging es im Steilgras gut gestuft, dem Grat entlang, aufs Grappenhorn. Puuuh zuerst einmal ordentlich verschnaufen. Für mich immer noch klar die Schlüsselstelle der Tour.

Grappenhorn-Parkplatz: T5+ 1h 30min

Der Abstieg vom Grappenhorn braucht nochmals für ca. 7m die Finger. Ich erklettere meist die Rinne kurz nach dem Gipfel. Man kann sie jedoch umgehen. Dann nämlich, wenn man etwas zurück geht und nochmals kurz aufs untere Band ausweicht. Danach geht es nochmals ca. 100m dem Grat entlang. Die erste Steilstufe gleich nachdem sich der Grat auflöst nehme ich ziemlich direkt im Steilgras, dann den Pfosten entlang, welche am Boden liegen. Die nächste Steilstufe geht mitten durch die Buschweiden. Nach diesen querte ich dann in die Nordwand und stieg in feuchtem, nicht ganz einfachem Gras ab. Ist nicht zu empfehlen, besser zuerst in die Scharte vor dem Chuemätteler absteigen. Von dort ging ich dann den oberen Weg ich wollte noch kurz die Nordwandroute anschauen. Die ersten zwei Stellen kletterte ich dann bereits ordentlich ausgesetzt hoch. Bevor ich entschloss, dies beim nächsten Mal zu machen, wenn ich im Notfall noch Steigeisen dabei haben würde. Danach stieg ich geradewegs runter in den Kessel und folgte nicht dem Weg.
Dort Boulderte ich dann noch an ein paar Nagelfluhblöcken herum. Bevor ich zurück zur Strasse ging damit ich zum Parkplatz zurück kehren konnte.

Fazit:

Wie immer eine Traumtour. Ich bin froh, durfte ich endlich wieder einmal etwas grösseres in Angriff nehmen, auch wenn ich nun wieder Mühe habe mit Hals und Kopf. Die Tour braucht Schwindelfreiheit. Helm bei mehreren Personen vom Vorteil, vor allem am Anfang. Pickel mitnehmen, schadet bestimmt auch nicht. ich habe heute nur wenig Fotos gemacht, deshalb hier noch der Link für die andere Tour mit vielen Fotos. *Wiedereinmal die Wengitalrunde

Tourengänger: maenzgi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T5+ II K2-
31 Aug 19
Wiedereinmal die Wengitalrunde · maenzgi
T5+ II K2-
25 Jun 18
Speer und weitere Gipfel · maenzgi
T5+ II K2-
T5- I K2-
27 Mai 23
Speer Part I · miCHi_79
T4 K1
27 Jun 21
Speer-Runde · Bombo

Kommentare (7)


Kommentar hinzufügen

miCHi_79 hat gesagt:
Gesendet am 28. Oktober 2019 um 20:13
Spannende Route. Abahorn hat man definitiv mehr Ruhe ;-) Die Schlüsselstelle zum Grappenhorn getraute ich mich nicht aber sah machbar aus, empfand es aber als zu ausgesetzt. Ev könnte man diese anstatt auf dem Grasband, auch auf der anderen Seite weiter unten über den Felsriegel umklettern ?!
Weiterhin viel Spass

maenzgi hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Oktober 2019 um 07:48
Hallo Muhai, die Route ist super, sobald man den Speer hinter sich hat;)
Ja man müsste bei der Schlüsselstelle ca. 50m zurück und könnte dann aufs untere Band absteigen. Dies sollte gut gehen, machte dies doch ein kl. Junge. ca. 10 Jährig mit seinem Vater ohne Hilfe. Ja der Riegel wäre bestimmt auch zu knacken, habe ich jedoch noch nie in Betracht gezogen.
Es gibt noch viele Routenoptionen dort oben;)

Ich wünsche dir viel Spass beim entdecken;)

Gruss Manu

Primi59 hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Oktober 2019 um 13:20
ou. Manu, demfall nicht ganz fit wie du es gerne hättest ?
aber trotzallem, eine schöne Tour, weiterhin gute Besserung.

gruss
Priska

maenzgi hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Oktober 2019 um 13:29
Hallo Priska

Leider nein, ich schlage mich seit fast 2 Monaten mit Halsschmerzen, Husten, Stirnhöhlenproblemen und Migränen herum. Finde es ziemlich müssig, aber langsam geht es aufwärts. Die nächsten 5 Tage scheinen ja auch mehrheitlich ins Wasser, so habe ich mir mein langes Wochenende nicht vorgestellt;)
Aber trotzdem bin ich dankbar für all die Privilegien die ich trotz allem genießen darf.

Gruss Manu

Primi59 hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Oktober 2019 um 07:52
Hoi Manu

hoppla, das tönt nicht gut, hast vielleicht einen Virus erwischt der sich sehr hartnäckig zeigt, Migräne, tja, das kenne ich sehr gut, hab aber ein Medi das, wenn ich nicht zu lange warte, in etwa einer Std. wirkt.
Aber vermutlich hängt es bei dir mit all dem anderen zusammen.
Na, ich hoffe du wirst/bist baldmöglichst wieder zwäg :-)
Gute Besserung weiterhin
Gruss
Priska

maenzgi hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. November 2019 um 09:34
Hallo Priska, danke dir für deine netten Worte.
Als erstes mache ich nun eine Magnesiumkur, danach sehe ich weiter.
Pass ebenfalls auf dich auf.
Gruss
Manu

Primi59 hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. November 2019 um 10:41
super, auch B12 ist vielfach ein Vitamin das gerne vergessen/unterschätzt wird, mittels Bluttest erhält man die Werte.

danke dir auch für deine netten Worte :-)

äs Grüässli
Priska


Kommentar hinzufügen»