Moosenkopf und Jochköpfl - Ein Orkan schafft Aussicht


Publiziert von klemi74 , 18. November 2019 um 13:07.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:23 Oktober 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 820 m
Abstieg: 820 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PP bei der Schwarzbachwacht, wer meint, die Runde in vier Stunden zu schaffen, zahlt fünf Euro - ansonsten wirds teurer
Unterkunftmöglichkeiten:Am Weg nix
Kartennummer:Kompass reicht, Bayernatlas hilft am Moosenkopf

"Das Lattengebirge ist für den Bergwanderer vor allem in seinem Nordteil rund um Predigtstuhl und Dreisesselberg interessant. Der vom Karkopf nach Süden ziehende Kamm wird wegen der dichten Latschen kaum besucht, die anderen Erhebungen im Südteil der kleinen Gebirgsgruppe sind wegen des dichten Waldes und fehlender Aussicht uninteressant.:
So oder so ähnlich könnte eine Beschreibung des Lattengebirges lauten, allerdings in veralteter Version: In der Nacht vom 18. auf dem 19. Januar 2007 änderte sich hier (leider) alles, Orkan Kyrill fegte über die Hochfläche und vernichtete große, alte Waldgebiete. Seitdem bietet das Jochköpfl einen hervorragenden Rundblick und auch der früher völlig übersehene und auch heute kaum besuchte Moosenkopf ist ein lohnendes Ziel geworden.

Start ist am Parkplatz an der Schwarzbachwacht. Man quert die Bundesstraße und folgt ihr wenige Meter in Richtung Saalachtal. Dann zweigt rechts ein Forstweg ab, der sanft steigend durch den steilen Hang hinaufführt. Eine erste Abzweigung zur Moosenalm ignoriere ich, ich bleibe auf dem nun etwas kleinerem Weg, bis nach fast einer Stunde ab Start erneut die Moosenalm rechts ausgeschildert ist. Auf einer verfallenden Wegtrasse geht es in weiterhin bequemer Steigung hinauf zum Prechlsattel mit kleiner Lichtung.
Hier biege ich rechts auf den anfangs etwas holprigen Steig ein, der durch schönen Wald nach oben führt. Bald ist aber eine erste Kahlfläche erreicht, auf ihr quere ich unter dem Prechlkopf (kann man in wenigen Minuten durchs Gestrüpp besteigen) hindurch in Richtung Süden. Wieder im dichten urigen Bergwald angelangt, geht es mit ein bisschen auf und ab weiter bis zum nächsten ehemaligen Windwurf, der an einem Viehgatter endet. Auf der bereits zur Moosenalm gehörenden Wiese steige ich bis zu deren höchstem Punkt auf, wo ich auf eine Schotterstraße treffe.
Hier verlasse ich die markierte Route und biege scharf links in den Schotterweg ein. An seinem Ende steht ein schon von unten sichtbarer Jägersitz. Von diesem aus sind es drei weglose Minuten durch hohes Gras und kleine Büsche zum Gipfel des Moosenkopfes. Direkt am höchsten Punkt liegt eine dicke Lärche über einem Graben, zu ihren Füßen ein Felsbrocken - eine wunderschöne natürliche Sitzbank für die unerwartet aussichtsreiche Gipfelrast!

Zurück an der Wiese steige ich schnell zu den uralten Hüttchen der Moosenalm ab, auf den beiden Terrassen sitzen die ersten Mitwanderer des heutigen Tages. Um zum Jochköpfl zu gelangen, hält man sich nun an die Beschilderungen, die durch teilweise zerstörten Wald auf Steigen und Forstwegen der Lattenbergalm leiten. Nach dieser geht es durch den entwaldeten Hang hinauf in den Sattel, der den Übergang zur Mordaualm darstellt. Im Sattel setzt ein unmarkierter, aber unübersehbarer Steig an, auf dem man in vielleicht fünf Minuten zum Jochköpfl gelangt. Dort hat es ein improvisiertes Kreuz und in der Nähe eine Sitzbank mit tollem Blick in Richtung Watzmann & Co. Diesen Blick mag es schön immer gegeben haben, die Aussicht in die anderen Richtungen ist nur durch den eingangs benannten Sturm entstanden.

Vom Sattel aus steige ich auf breitem, aber steilen und geröllhaltigen Steig zur Mordaualm ab, wo wieder eine breite Schotterpiste erreicht wird. Erst steil im Almgelände, dann flacher im Wald geht es hinab zur Bundesstraße, wo man auf einem Parkplatz herauskommt. Unter der Straße durch gelangt man zum Taubensee, dessen schilfbestandenes Ufer aber nur an einer Stelle zugänglich ist. Keine zehn Minuten später bin ich auch schon wieder am Parkplatz.

Fazit:
Einfache Tour mit ein paar schönen Almen und teilweise herausragenden Ausblicken. Getrübt wird der gute Eindruck durch den traurigen Anblick der nach wie vor immensen Kahlflächen... Die Runde über Moosenalm und Mordaualm wird ganz gern begangen, der Schwenk über den Prechlsattel wird vermutlich eher selten gemacht und am Moosenkopf haben sich noch keine Steigspuren gebildet.

Gehzeiten:
Zum Moosenkopf 1h40
Zum Jochköpfl 40min
Zur Mordaualm 30min
Abstieg 45min

Tourengänger: klemi74
Communities: New Stuff


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»