Paternkofel/Monte Paterno 2744 m - auf alten Kriegspfaden unterwegs
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Nach einem kurzen Regenintermezzo am Vortag sagten die Wetterfrösche wieder eine Besserung vorher. Diese wollten wir nutzen, um nach dem Vorjahr noch einmal auf den Paternkofel (2744 m) zu steigen. Es ist zwar nicht so, dass es nicht noch andere Berge in den Dolomiten gäbe, aber diese Tour ist so richtig nach unserer Kragenweite. Landschaftlich einzigartig, nicht zu einfach und nicht zu schwer. Der Tourenvorschlag von georgb auf einen Nachbargipfel zu steigen, tönte zwar auch verlockend, aber als Oldtimer mit einem PS-Boliden auf Tour zu gehen, schien uns für beide Seiten zu anstrengend werden zu können. So einigten wir uns auf ein HIKR-Treffen nach der Tour in der Talschlusshütte im schönen Fischleintal.
Morgens kurz nach 9.00 Uhr tauchten wir, an der Mautstelle um 30,00 € erleichtert, am Rifugio Auronzo (2320 m) auf. Im strahlenden Sonnenschein machten wir uns auf den Weg zum Paternsattel, den wir nach ca. 35 Minuten erreichten. In die gewohnte Menschenprozession mussten wir uns um diese Zeit noch nicht einreihen. Am Paternsattel wurden wir dafür vom klassischen Anblick der Zinnen-Nordwände fast erschlagen. Erst später erfuhren wir, dass der Schweizer Dani Arnold die Nordwand im September Free-Solo in 46 Minuten bestiegen hat. Eine schier unglaubliche Aktion, neben der unsere persönliche Leistung bei der Besteigung vom Paternkofel doch etwas in den Hintergrund tritt.
Nachdem die ersten Fotos im Kasten waren, traversierten wir unter den Wänden vom Paßporten- und Paternkofel zur Drei-Zinnen-Hütte rüber. Den Kaffee auf der Terrasse konnten wir noch ohne den sonst üblichen Trubel genießen. Bei der letzten Tour gab es hier das verdiente Abschlussbier. Die Route im Uhrzeigersinn zu gehen, erscheint uns aber wegen der längeren Kraxelpasagen im Aufstieg attraktiver. Den ersten Stollen haben wir nach dem Passieren vom "Frankfurter Würstl" auch bald erreicht. Wir legten das Klettersteigset an und den Helm. Der Kopfschutz hat mich im Folgenden in den Stollen mindestens 4x von Beulen bewahrt.
Stirnlampen sind auf dieser Tour auch kein unnützes Zubehör. Man sollte ihren Lichtern aber doch nicht blindlings hinterher laufen. Unbekümmert folgten wir einem angelächsischen Berggänger in einen (Seiten-)Stollen. Mir kam das Ganze zwar gleich etwas spanisch vor, aber überzeugt von der falschen Richtung waren wir schließlich erst nach ca. 100 m, als Eisbrocken auf dem Boden lagen und sich vor uns ein kleiner See auftat. Zurück bis an ein hölzernes Gatter und hinaus in die frische Luft wäre die richtige Richtung gewesen. Nun begann der drahtseilgesicherte Abschnitt zur Gamsscharte. Drei Gedenkplaketten am Einstieg mahnten, den Steig nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Aufstieg zur Scharte über Sandrinnen und Felsrippen sowie an steilen Wänden entlang, gestaltete sich äusserst abwechslungsreich.
Die Gamsscharte (2650 m) ist wie ein Wegekreuz. Nach Osten zweigt der abenteuerlich wirkende Schartenweg Richtung Büllelejoch ab. Wir nahmen die Steiganlage hoch zum Paternkofel. Die Felswand überwunden, befindet man sich im Gehgelände, ein Wändchen (I-II) ist noch zu überklettern und dann ist der Gipfel vom Paternkofel erreicht. Nur wenige Personen waren außer uns da. Der Blick rüber zu den Drei Zinnen ist spektakulär. Nicht minder beeindruckt waren wir von Berggängern, welche südöstlich um die Gamsspitzen herumturnten und fragten uns, ob sich auch georgb darunter befindet. Wie sich später herausstellte, war er zeitlich aber etwas später dran.
Während unserer Gipfelpause quellten immer mehr Wolken auf, was uns aber nicht störte. Nach einiger Zeit machten wir uns an den Abstieg, der im oberen, ungesicherten Bereich über den Felswänden, besondere Vorsicht erfordert. Trittsicherheit ist auch, kleinen Dreiecken auf den Felsen folgend, beim weiteren Abstieg von der Gamsscharte südlich in das Kar hinunter erforderlich. Über in den Fels gehauene Felsbänder und Tunnel kamen wir schließlich fast im Kriechgang oberhalb vom Paternsattel wieder aus dem Berg heraus. Der Rest war Auslaufen zum Parkplatz an der Auronzohütte zurück.
Auf eine Schlusseinkehr am Berg verzichteten wir, da uns ja noch das Hikr-Treffen mit georgb bevorstand. Dafür haben wir sogar einen nochmaligen 20minütigen Fussmarsch vom Fischleinboden (1454 m) zur Talschlusshütte (1548 m) im Fischleintal in Kauf genommen. Just zu unserer Ankunft, traf Georg auf der Terrasse ein. Wie nicht anders zu erwarten, war es ein angenehmes Aufeinandertreffen, bei dem es viel über die Dolomiten, HIKR und so manche sinnigen und unsinnigen Diskussionen in diesem tollen Forum zu plaudern gab. Die einzigartig schöne Lage der Talschlusshütte gab dem Treffen einen würdigen Rahmen.
Fazit des Tages: Die Tour und das Mini-Hikr-Treffen waren einfach toll.
Link zur Tour von georgb:
Dolomiten 2019
Morgens kurz nach 9.00 Uhr tauchten wir, an der Mautstelle um 30,00 € erleichtert, am Rifugio Auronzo (2320 m) auf. Im strahlenden Sonnenschein machten wir uns auf den Weg zum Paternsattel, den wir nach ca. 35 Minuten erreichten. In die gewohnte Menschenprozession mussten wir uns um diese Zeit noch nicht einreihen. Am Paternsattel wurden wir dafür vom klassischen Anblick der Zinnen-Nordwände fast erschlagen. Erst später erfuhren wir, dass der Schweizer Dani Arnold die Nordwand im September Free-Solo in 46 Minuten bestiegen hat. Eine schier unglaubliche Aktion, neben der unsere persönliche Leistung bei der Besteigung vom Paternkofel doch etwas in den Hintergrund tritt.
Nachdem die ersten Fotos im Kasten waren, traversierten wir unter den Wänden vom Paßporten- und Paternkofel zur Drei-Zinnen-Hütte rüber. Den Kaffee auf der Terrasse konnten wir noch ohne den sonst üblichen Trubel genießen. Bei der letzten Tour gab es hier das verdiente Abschlussbier. Die Route im Uhrzeigersinn zu gehen, erscheint uns aber wegen der längeren Kraxelpasagen im Aufstieg attraktiver. Den ersten Stollen haben wir nach dem Passieren vom "Frankfurter Würstl" auch bald erreicht. Wir legten das Klettersteigset an und den Helm. Der Kopfschutz hat mich im Folgenden in den Stollen mindestens 4x von Beulen bewahrt.
Stirnlampen sind auf dieser Tour auch kein unnützes Zubehör. Man sollte ihren Lichtern aber doch nicht blindlings hinterher laufen. Unbekümmert folgten wir einem angelächsischen Berggänger in einen (Seiten-)Stollen. Mir kam das Ganze zwar gleich etwas spanisch vor, aber überzeugt von der falschen Richtung waren wir schließlich erst nach ca. 100 m, als Eisbrocken auf dem Boden lagen und sich vor uns ein kleiner See auftat. Zurück bis an ein hölzernes Gatter und hinaus in die frische Luft wäre die richtige Richtung gewesen. Nun begann der drahtseilgesicherte Abschnitt zur Gamsscharte. Drei Gedenkplaketten am Einstieg mahnten, den Steig nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Aufstieg zur Scharte über Sandrinnen und Felsrippen sowie an steilen Wänden entlang, gestaltete sich äusserst abwechslungsreich.
Die Gamsscharte (2650 m) ist wie ein Wegekreuz. Nach Osten zweigt der abenteuerlich wirkende Schartenweg Richtung Büllelejoch ab. Wir nahmen die Steiganlage hoch zum Paternkofel. Die Felswand überwunden, befindet man sich im Gehgelände, ein Wändchen (I-II) ist noch zu überklettern und dann ist der Gipfel vom Paternkofel erreicht. Nur wenige Personen waren außer uns da. Der Blick rüber zu den Drei Zinnen ist spektakulär. Nicht minder beeindruckt waren wir von Berggängern, welche südöstlich um die Gamsspitzen herumturnten und fragten uns, ob sich auch georgb darunter befindet. Wie sich später herausstellte, war er zeitlich aber etwas später dran.
Während unserer Gipfelpause quellten immer mehr Wolken auf, was uns aber nicht störte. Nach einiger Zeit machten wir uns an den Abstieg, der im oberen, ungesicherten Bereich über den Felswänden, besondere Vorsicht erfordert. Trittsicherheit ist auch, kleinen Dreiecken auf den Felsen folgend, beim weiteren Abstieg von der Gamsscharte südlich in das Kar hinunter erforderlich. Über in den Fels gehauene Felsbänder und Tunnel kamen wir schließlich fast im Kriechgang oberhalb vom Paternsattel wieder aus dem Berg heraus. Der Rest war Auslaufen zum Parkplatz an der Auronzohütte zurück.
Auf eine Schlusseinkehr am Berg verzichteten wir, da uns ja noch das Hikr-Treffen mit georgb bevorstand. Dafür haben wir sogar einen nochmaligen 20minütigen Fussmarsch vom Fischleinboden (1454 m) zur Talschlusshütte (1548 m) im Fischleintal in Kauf genommen. Just zu unserer Ankunft, traf Georg auf der Terrasse ein. Wie nicht anders zu erwarten, war es ein angenehmes Aufeinandertreffen, bei dem es viel über die Dolomiten, HIKR und so manche sinnigen und unsinnigen Diskussionen in diesem tollen Forum zu plaudern gab. Die einzigartig schöne Lage der Talschlusshütte gab dem Treffen einen würdigen Rahmen.
Fazit des Tages: Die Tour und das Mini-Hikr-Treffen waren einfach toll.
Link zur Tour von georgb:
Dolomiten 2019
Communities: Hikr Treffen
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