überraschend unschwierig, der bis 40° steile Geröllhang über 400 Höhenmeter - am Obers Tatelishore


Publiziert von Felix , 30. September 2019 um 21:47. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:21 September 2019
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1225 m
Abstieg: 1225 m
Strecke:Sunnbüel, Bergstation LSB - P. 1927 - (P. 1892) - Spittelmatte, Seen P. 1874 - P. 1871 - P. 2004 - Sagiweid - Tatele - Sattel bei Unders Tatelishore - Obers Tatelishore - Sattel - Unders Tatelishore - Tatele - (P. 2004) - P. 1871 - (P. 1892) - P. 1927 - Sunnbüel, Bergrestaurant + Bergstation LSB
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Grünen - Lauperswil - Konolfingen - Oberdiessbach, Autobahn Kiesen - Spiez, Reichenbach und Kandergrund nach Kandersteg; LSB nach Sunnbüel
Kartennummer:1267 - Gemmi

Auf der gesamten Route vom Sattel beim Unders Tatelishore hinauf übers lange und steile Geröllfeld zum Obers Tatelishore konnten wir keine T4-Charakteristik vorfinden: beinahe durchgehende, gute Wegspuren ermöglichen den eben „überraschend angenehm“en Aufstieg - einzelne wenige, harmlose Felspartien können, wenn gewünscht, mit einem nur leisen Hauch von T4- angegangen werden.

 

Ein weiterer toller Tourentag im Frutig-, Kanderland ist uns auch heute gegönnt: Nach der Fahrt mit der LSB hoch nach Sunnbüel legen wir zwar den ersten längeren Abschnitt im Schatten zurück - doch der Rundumhochblick zu den Berggipfeln und Ausblick am Rinderhorn vorbei zur Gemmi wärmen auf ihre Weise.

 

Erst queren wir auf spärlichen Spuren hinunter zu den beiden Spittelmattseelis, wo wir schöne Bergspiegelungen im ruhigen Wasser entdecken können. Deren Abfluss folgend, erreichen wir die Brücke auf Spittelmatte, P. 1871, und folgen nun dem WW weiter taleinwärts. Jedoch nur so lange, bis wir ennet des Schwarzbaches wrw Markierungsposten entdecken. Rasch wechseln wir über den kaum Wasser führenden Bach zum (noch) nicht homologierten BWW.

 

Rascher als vor drei Jahren, bei unserem Gang aufs Unders Tatelishore, erreichen wir so - erst entlang der Schwemmebene des Schwarzbaches - den Aufstieg am Rande des Sagiwaldes zu P. 2004 (hier mündet unsere damalige Route ein). Nun oberhalb des Waldes moderat ansteigend, erst an der eher schlecht erkennbaren Abzweigung zum Zackengrat, dann an den bekannten Felshöhlen vorbei, gewinnen wir nach und nach an Höhe - und auf der Sagiweid endlich die Sonne; sie wird uns nun den ganzen Routenverlauf hindurch erfreuen.

Anschliessend setzt sich unser Marsch eher flach fort - unterbrochen von der Begehung der steilen und mächtigen Rinne auf ~ 2145 m, bevor endlich (!) auf Tatele der nun etwas steilere Schlussanstieg zum Sattel wenig unterhalb des  Unders Tatelishore leitet.

 

Hier schalten wir eine stärkende Znünipause ein - wirkt doch der steile, weit hinaufreichende Geröllhang zum Gipfelziel, noch im Schatten liegend, sehr abweisend; wie stark hatte ich mir bis anhin diesen doch als sehr mühsamen vorgestellt: das aktuelle Bild scheint dies mir zu bestätigen … steil, felsdurchsetzt, abschüssig, nicht sehr aamächelig.

Nun, Ursula kennt ihn - also geht man ihn an [wir sind ja deshalb hier ;-)] - und siehe dann: die Sonne erreicht auch diesen abweisenden Hang, und - Dank an Zaza für das geflügelte Wort - „es löst sich alles in Minne auf“!

Wie wir nach dem grasigen Übergang ins Geröllgelände in dieses einsteigen, ist doch - während der meisten Zeit des Aufstiegs eine (oder mehrere) deutlich erkennbare Spur im Steilhang zu erkennen. Und meist ist diese soweit gefestigt, so dass wir ohne grosses Zurückrutschen stetig und problemlos doch rasch an Höhe gewinnen. Tauchen dazwischen einzelne kleinste Felshöckerchen auf, können sie mit minimalstem Handeinsatz überstiegen - oder eben umgangen werden.

So macht es sogar Spass, 100 um 100 Höhenmeter (ohne Sicht aufs Gipfelziel) im Geröll aufwärtszusteigen - gegen Ende der Geröllhalde flacht der Hang ein wenig ab; das unscheinbare Gipfel“monument“ des Obers Tatelishore, eine einfache Stange in einem Steinhaufen, wird erst kurz vor dessen Erreichen sichtbar - umso gewaltiger die von hier möglichen Tiefblicke (ins Gasteretal und zur Spittelmatte) sowie die fantastischen Ausblicke - insbesondere zu den vor uns aufragenden Altels-Plattenfluchten und dem Balmhorn; danebst zu Doldenhorn, Petersgrat und dahinter aufragenden Lauterbrunner Gipfeln, Rinderhorn und Windstrubel.

 

Mit viel Genuss (ob der Besteigung, Aussichten und Mittagsimbiss) verbringen wir den Gipfelaufenthalt; danach geht’s - vielfach auf direkteren Spuren hinunter surfend - zurück zum Sattel vor dem Unders Tatelishore; selbstverständlich besuchen wir auch dieses - ein prächtiger Blick hinunter Richtung Kandersteg eröffnet sich hier.

 

Erst steiler hinunter nach Tatele, danach die Rinne durchmessend zur Sagiweid - alles analog zu unserer Aufstiegsroute - steigen wir ab bis kurz vor P. 2004; hier folgen wir einer abkürzenden Wegspur hinunter zum breiten Geröllbett des Schwarzbaches. Dem inoffiziellen BWW folgen wir nun bis zur Brücke auf ~ 1873 m und dem Weglein zu Spittelmatte, P. 1871.

 

Auf dem hier vorbeiführenden WW legen wir die verbleibenden Höhenmeter über P. 1927 zum Bergrestaurant Sunnbüel zurück; auf dessen Terrasse gönnen wir uns die verdienten Abschlussgetränke vor der Talfahrt mit der LSB.

 

▲ 3 ¼ h (inkl. 25 min Pausen) bis Obers Tatelishore

 

▼ 35 min bis Unders Tatelishore

 

1 h 25 min bis Sunnbüel


Tourengänger: Ursula, Felix


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