(Kandersteg) - Sunnbüel - Unters Tatelishorn (2497 m)


Publiziert von johnny68 , 9. Oktober 2023 um 21:04.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum: 9 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 843 m
Abstieg: 843 m
Strecke:Sunnbüel - Spittelmatte - Sagiwald - Unters Tatelishorn und zurück

Die Flanken der Berge, die östlich des Überganges Sunnbüel - Gemmi liegen (Tatelishorn, Altels, usw), sind äusserst spektakulär anzusehen. Es handelt sich um riesige Kalkdecken, die im Zuge der Kontinentalverschiebung (Afrika stösst an Europa, was u.a. zur Alpenbildung führte) schräg angehoben wurden. Die Kalkdecken entstanden aus Ablagerungen im Urmeer Thetys, das Europa bedeckte. Diese Kalkplatten führten auch in historischer Zeit immer wieder zu Fels-, Eis- und Geröllstürzen, die grosse Schäden angerichtet haben. Kandersteg plagt sich gegenwärtig mit einer drohenden Felssturzgefahr am "Spitzen Stein" oberhalb des Oeschinensees. In Erinnerung sind auch noch die grossen Gletscherabbrüche am Altels in den Jahren 1792 und 1895, die in der Spittelmatte zu Todesopfern unter Mensch und Tier führten.

In diese Gegend ging ich heute. Ziel war das Untere Tatelishorn, ein angesichts der oberhalb thronenden Bergriesen Obers Tatelishorn und Altels recht bescheiden daherkommender Gipfel. Man erreicht ihn ohne grosse Mühe über die Spittelmatte. Man überquert an deren Ende ein wildes Flussbett (in diesen Trockenzeiten eine riesige Geröllwüste der Bäche, die vom Balmhorn/Altels/Rinderhorn herkommen), geht dann durch den schönen Arven-/Lärchenwald die Flanke hoch, bis man auf eine grosse recht ebene Weide trifft. Nur an einer Stelle wird es dort etwas schwieriger: in mitten der Weide durchquert das Abfluss- bzw. Lawinencouloir des Altels die Fläche. Ein tiefer Graben tut sich auf, der auch am 9. Oktober noch mit Lawinenschnee gefüllt war. Diesen Schnee muss man umgehen, besteht doch Ausrutsch- bzw. Einbruchgefahr. Nur wegen der Überquerung dieses Grabens verdient die Tour ein T3. Alles andere ist T2- Gehgelände. Nach dem Graben erreicht man in 1/2 Stunden den Gipfel des Unters Tatelishorns. 

Der Weg auf das Untere Tatelishorn ist gut ausgetreten und hie und da rwr markiert, aber nicht ausgeschildert.  Nur beim Abzweig auf der Spittelmatte hat es einen unscheinbaren neutralen Wegweiser "Tatelis". In der Landeskarte ist der Weg eingezeichnet, aber nicht als offizieller Bergweg. Wahrscheinlich verzichtet man darauf, weil die Überquerung des erwähnten Couloirs etwas gefährlich ist und man nicht "unerfahrene" Leute dorthin locken will.

Auf dem Gipfel hat es ein Kreuz und ein Gipfelbuch (auch digital). Man hat die Steilflanken von Obers Tatelishorn und Altels direkt vor sich. Zudem sieht man das Kandertal hinunter und ins Gasterntal hinein. Attraktiv ist das gegenüberliegende Doldenhorn. Im übrigen stellt man rundherum eine auffällige Kalkstein-Geröllwüste fest.

Tourengänger: johnny68


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