Dremelspitze 2733 m


Publiziert von basodino , 27. August 2019 um 15:31.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:24 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Parzinn 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 880 m
Abstieg: 880 m
Unterkunftmöglichkeiten:Hanauer Hütte DAV 1922 m (132 Plätze)
Kartennummer:NL 32-03-20 Ost

Nach der gestrigen Reichspitze als Appetitanreger sollte es nun heute auf die Dremelspitze gehen. Dieser Berg überragt die Hanauer Hütte so beeindruckend, dass man sich kaum vorstellen mag, dass es dort einen "leichten" Weg hinauf gibt.

Bis zur vorderen Dremelscharte gibt es einen einfach zu findenden, gut markierten Weg, der zunächst sehr angenehm und nur im Geröll unterhalb der eigentlichen Scharte ein wenig mühsamer ist. Insgesamt stellt er aber keine Herausforderung dar. T3, 1 h 20 min

Unmittelbar vor der Scharte kann man die roten Wegzeichen zur Dremelspitze leicht erkennen. Man quert knapp unterhalb eines kleinen Felssporns oder über diesen hinweg in eine brüchige Rinne, durch die eine Spur bis ganz nach oben unter einen Kamin führt. Diesen gilt es als erstes zu ersteigen, wobei dieser nicht ausgesetzt und auch nicht besonders schwierig ist (II-). Man erreicht eine Scharte und ein Band auf der Südseite, welches ein wenig ansteigt. Hier darf man die unerwartet frühe Abzweigung nach links hinauf nicht verpassen, denn das Band selbst führt nicht weiter, so einladend es auch aussieht. Der Pfeil hinauf ist mehr als deutlich, kann aber trotzdem leicht übersehen werden.
Nun geht es eine beinahe senkrechte Felsstufe hinauf in einen Spalt hinein, den man entweder selbst oder die Begrenzung links davon leicht ersteigt (erst II-, dann leichter). Oben quert man nach links hinaus an ein Eck, welches man steil ersteigt (II). So gelangt man an eine Rippe, die man komplett ersteigt. Die Rippe weist ihre schwierigste Stelle gleich am Fuße auf (steile 2-3 m, II oder II+), wird dann aber deutlich leichter. Oben überschreitet man eine flache, exponierte Stelle zu einer kleinen Senke. Hier beginnt ein Band, welches man im Auf und Ab nach rechts weiterverfolgt (I und Gehgelände), bis man in eine Schlucht eintritt. Diese begeht man auf deren linker Seite über ein weiteres, dieses Mal ansteigendes Band bis unter die Schlüsselstelle der Tour. Links der Schlucht erkennt man eine schräge, schmale Leiste, die man zunächst steil ersteigt (II+). Auf dem Band eine Stufe hinauf und über einen Block hinweg, am besten im Reitersitz. Danach wird das Gelände wieder leichter. Es geht hauptsächlich weite Rinnen hinauf, wobei man sich gelegentlich mit Vorteil an die festeren Begrenzungsfelsen hält. Immer den Wegzeichen folgen bis zum wieder steileren Schlussakkord. Hierbei ersteigt man steil eine Rinne bis zu einem Block, der einem im Wege liegt. Hier kann man leicht darunter hindurch klettern (am besten auf dem Rücken rückwärts hinauf, so wie man auch runtersteigen würde) oder links mit einem guten Griff hinaufziehen (II+, für den Abstieg sehr exponiert). Nun noch weiter steil die Rinne hinauf bis zu einer Schulter. Hier waren wir dann sehr überrascht, dass es schon vorbei war, denn der Gipfel ist nurmehr wenige Schritte entfernt. T5-, II+, 1 h 20 min

Auf dem Gipfel gibt es so ca. 5-6 schöne Sitzsteine und so war es ganz passend, dass nur 4 weitere Bergsteiger oben waren. Bald gingen zwei wieder, dann auch die beiden anderen und wir beide durften als "king and queen of the world" den sonnigen Sommertag genießen. Es gibt ja auch Gipfel, von denen möchte man möglichst schnell wieder runter, da man Bedenken wegen des Abstieges hat. Das war hier nicht der Fall, denn alle schwierigen Stellen weisen hervorragenden Fels auf und sind deshalb relativ sicher beherrschbar.

Wir stiegen auf dem gleichen Weg hinab, als 6 weitere Bergsteiger oben ankamen. Diese genossen den Gipfel dann aber nicht so wie wir, denn im Abstieg überholten sie uns alle wieder, was unseren Abstieg leicht verzögerte. Bis zur vorderen Dremelscharte brauchten wir dann auch eher ein paar Minuten länger als im Aufstieg.

Ich kann nur sagen, dass dies eine unserer schönsten Touren war, denn die Kletterei bewegt sich dauerhaft im Genußbereich, wenn man nun mal nicht mehr als eine II+ oder III- klettern kann. Eine III-er Stelle konnte ich nicht erkennen.

Nach diesem Highlight wollten wir es am 3. Tag (mit Heimreise) dann mit der Kogelseespitze ausklingen lassen.

Tourengänger: basodino, tourinette


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