Le Pleureur 3703,5m


Publiziert von Sputnik Pro , 19. August 2019 um 09:22.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:17 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1860 m
Abstieg: 1860 m
Strecke:Zirka 13km (total)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Lausanne, Sion oder Brig mit der Bahn nach Martigny. Von dort nach Le Châble. Nun in einen Bus umsteigen der nach Mauvoisin fährt.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Analog Zufahrt zum Ausgangspunkt.
Unterkunftmöglichkeiten:Keine unterwegs, nur am Ausgangspunkt: Hôtel Restaurant du Mauvoisin; Zimmer und Massenlager; homepage: www.hoteldemauvoisin.ch .
Kartennummer:LKS 1:25000 Chanrion (Nr.1346)

MEIN 100. WALLISERGIPFEL :-)

Dass der Le Pleureur mein hunderster Gipfel im Wallis sein wird, war mir erst bewusst, als ich meine XLS-Tabelle nach der Heimkehr aktualisierte. Mir ist eher im Kopf, dass meine nächste Tour den 1000. Gipfel sein wird aufdem ich stehen werde.

Mit dem Pleureur hatte ich noch eine Rechnung offen, weil ich vor fünf Jahren vor dem Gipfel wegen Nasschnee sinnvollerweise umkehren musste. Danach geriet er in Vergessenheit bis ich plötzlich Lust bekam diese Fels- und Geröllbastion nochmals anzugehen. Da mit öffentlichen Verkehr der Gipfel kaum als Tagestour machbar ist und keine Hütte exististiert, blieb mir nur ein Biwak auf halber Höhe zu machen. Dabei wollte ich es gemütlich haben und schleppte das Zelt mit. Es war mein erstes Biwak dieses Jahr und ich genoss die Zeit weit oben am Berg. Wegen dem Gletscherrückgang gibt es nun auf 2665m ein kleines Seelein und eine kleine Ebene wo sich der wunderschöne Biwakplatz befindet, weiter oben gibt es keine ständiges Wasser mehr.

Glück im Unglück hatte ich aber schon bei der Abfahrt zum Hause. In Liestal bemerkte ich, dass die Kamera aus meiner Tragtasche gefallen war. Mein Freundin hörte leider das Telefon nicht und so schrieb ich kurz eine Nachricht meiner Nachbarin. Sie war glücklicherweise schon wach und Bing, mein Fotoapparat war noch an der Bushaltestelle. Oh Mann bin ich froh, danke an die Finderin :-) ... Fazit, von der Tour gibt es nur Handyfotos von minderwertiger Qualität.

Die Route:

Insgesammt ist die Route nicht wirklich schwierig und kann, sofern schneefrei, als anspruchsvolles Alpinwandern im Bereich T5 oder T5+ angesiedelt werden. Auf dem Grat und dessen südliche Flanke darunter  trifft man öfters auf feinen Schutt auf Felsen was Vorsicht verlangt.

Von der Bushaltestelle Mauvoisin (1841m) wandert man hinauf zur Staumauer auf 1976m und wandert darüber hinweg auf die Ostseite des Stausees. Danach durchquert man drei Tunnels wobei nur der erste etwas länger ist und Trifft auf eine Leiter. Oberhalb der Leiter geht man nach links unt trafft dort auf eine zweite, höhere Leiter die man ebenfalls benutzt. Ein aus dem Fels gehauener Weg leitet nun luftig nach rechts zur steilen Grasflanke. In zahlreichen Kehren steigt man den Grashang hinauf bis unter die Felsen auf etwa 2380m. Man folgt nun kurz der Felswand nach links weiter in ein kleines Tälchen bis rechterhand ein kleiner Wasserfall liegt. Hier beginnt der erste kettengesicherte Aufstieg nach rechts über eine feuchte Gras- und Felsstufe. Man erreicht eine grasbewachsene Terrasse wo der Weg zur nächsten Felsstufe geht. Diese Stufe besteht aus sind Gletscherschliffplatten über die ebenfalls ein kettengesicherter Steig leitet. Man erreicht so die geschlossene Biwakhütte Refuge du Giétro (2565m) unter einer weiteren Felswand. Man geht nun nach links bis man bald die Steilstufe überwinden kann (kurze Stelle I). Nun wendet man sich der Moräne zu und steigt darauf auf eindeutigen Wegspuren hinauf bis man auf 2900m eine Grasflanke erreicht wo eine kleine Felsstufe überwunden wird. Man steigt nun weiter bis etwa 3000m bei obersten spärlichen Grasbewuchs, wendet sich etwas links zu einem Schuttkegel der oben in ein Couloir endet. Zuletzt links des Couloir erreicht der Schuttsteig bei einem auffälligen Turm den Südwestgrat auf zirka 3130m.

Nun folgt man stets dem Grat zum Gipfel wobei man bei Steilaufschwüngen, die von unter her gesehen oft unbesteigbar aussehen, in die im Aufstieg rechterhand liegende Südflanke ausweicht. Oft sind Wegspuren und Steinmännchen vorhanden. Man sollte sich aber nie zu viel in steile Südflanke verleiten lassen und immer wieder nach Wegspuren schauen die zurück auf den Grat leiten da dort der festere Untergrund ist. Unangenehm ist gleich der erste Aufschwung oberhalb vom Turm wegen feinem Splitt der auf griffarmen Platten liegt. Man geht vom Turm zuerst in die Glanke und steigt dann, schwachen Fusspuren folgend, über kleine Bänder auf den Grat - Achtung die optimale Route ist besonders im Abstieg schwierig zu finden! Weiter oben nach einer kleinen Felsstufe direkt auf dem Grat (I-II)  beim grössten Aufschwung P.3471m begibt man sich etwas weiter in die Südflanke, danach kann man den Grat wieder gut gestuft (Pfadspuren, Steinmännchen) erreichen. Der Gipfelaufschwung wird in einem Rechtsbogen über ein feinkörniger Pfad überwunden, im Aufstieg kann man sich aber auch in Gratnähe bewegen, aber man hat dann über eine 5m hohe Felsstufe (II) auf halber Höhe zu klettern. Von überraschend flachen Gipfelplateau sind es dann nur noch wenige Meter zuletzt zum Gipfelkreuz.

Genaue Route: Siehe auch beigelegte Karte und Foto bei ersten Besteigungsversuch.

Tour im Alleingang.

Tourenbericht vom 1. Besteigungsversuch: La Grande Ashle

Tourengänger: Sputnik


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Kommentare (7)


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Fenek. hat gesagt: Le Pleureur
Gesendet am 19. August 2019 um 10:00
Gratuliere Andi zu diesem schönen Berg!! Schön, dass zum Jubiläum gleich dieser nicht einfache Gipfel passt.

Sehr gut beschrieben und die Bilder sind toll!

Liebe Gruess vom Fuchs

Sputnik Pro hat gesagt: Le Pleureur
Gesendet am 19. August 2019 um 17:54
Hej Fenek,

Danke dir! Wir haben ja schon telefoniet über dem herlichen Dreitausender. Nun mal schauen was als nächstes kommt :-)

LG, Andi

Ursula hat gesagt: einfach genial
Gesendet am 19. August 2019 um 19:42
Herzlichen Glückwunsch zu dieser traumhaften Gipfelbesteigung. Sie gefällt mir ausserordentlich!

Liebe Grüsse, Ursi

Sputnik Pro hat gesagt: Danke Ursi :-)
Gesendet am 19. August 2019 um 20:11
Hallo Ursula,

Das wäre siche machbar für euch, auch wenns eine heikle Stelle gibt im Abstieg bei den Türmen - aber diese kann man schienbar umgehen indem man früher vom Grat absteigt wie iches von zwei Einheimischen gesehen habe. Ab Mauvoisin als Tagestour ists aber sehr lange!

Liebe Grüsse, Andi

Felix hat gesagt:
Gesendet am 22. August 2019 um 11:36
sehr eindrücklich - tolle Leistung > Gratulation Andi!

lg Felix

Sputnik Pro hat gesagt: Danke Felix :-)
Gesendet am 22. August 2019 um 12:49
Morgen geht's spontan als Tagestour auf Wasenhorn meinen 1000. Gipfel feiern! :-)

LG, Andi

Felix hat gesagt: RE: Danke Felix :-)
Gesendet am 22. August 2019 um 13:17
super - gutes Gelingen; lg Felix


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