Rosablanche - Le Pleureur - Arolla
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Regelmäßig im Spätsommer taucht das Schreckgespenst „La Sale – Pleureur“ in meinenTourenplanungen auf, und plötzlich dieses Jahr, gibt es keine Ausrede mehr es wieder zu verschieben. Jetzt wäre auch die Zeit Gletscher bis 3500 m gefahrlos alleine zu begehen. Und wenn schon, dann nehme ich die Rosablanche auch gleich mit.
Nach 6 Std. ÖV, eine der Ausreden, und Seilbahnbenützung zur Staumauerkrone, endlich mit eigener Kraft um 13.25 Uhr. Oberhalb am Eck auf ca. 2420 m führt der markierte Weg schikanöserweise in den Talgrund bis 2300 m. Die anderen Wege sind gesperrt. Von hier auf der nördl. Talseite bis etwa 2760 m, wo der Weg einen markanten Knick macht. Hier zweigt ein Pfad zur Zunge des Prafleurigletschers ab. Diesen recht eintönig bis fast zum Gipfel der Rosablanche 3336 m 16.00 Uhr. Für die letzten steilen 10 m mußte ich noch die Eisen montieren. Einige Querspalten müssen mal links oder rechts umgangen werden.
Der Weiterweg über Lui des Chamois 3199 m bis Le Parrain 3259 m ist einfach. Es ist 18 Uhr
Kaum Kletterei, mehrheitlich Schutt und lose Blöcke, z.T. Wegspuren, etwas zeitraubend.
Der Grat zum Pantalon Biwak 3280 m geht angenehmer und zügiger vonstatten. Zuletzt auf einem gutem Pfad der mal von rechts kommt.
Ankunft um 19.15 Uhr. 2 x 2 nette junge Walliser, ohne Gipfelambitionen, waren schon vor mir da.
Die Bezwingung eines großen Teller Teigwaren, sie hatten zu reichlich gekocht, war die größte Leistung des Tages. Ich kann unterwegs meist nicht viel essen.
Laut Hüttenbuch ist die Überschreitung nicht unbedingt eine beliebte Hochtour.
Im ersten Tageslicht um 06.15 Uhr verschwinde ich ohne Frühstück, um die Zeit schläft mein Magen noch und möchte nicht gestört werden.
Über die P. de Chamois 3384 m hinab zur P. de Vasevay 3323 m. Der Abruch zum Col de Vasevay 3225 m kann etwas links gut umgangen werden, ich habe leider zu weit östlich ausgeholt. Ab hier auf kargen Wegspuren die rutschige schiefrige Nordflanke der La Sale etwas mühsam hinauf. Auf einer schönen Terrasse auf den nicht zu steilen Gletscher zum oberen rechten Eck unter dem Gipfelaufbau. Weiter bis unmittelbar unter die Gipfelwand am rechten Rand des Gletschers. Hier etwa 40 m über die etwas heikle schiefrige Flanke nach rechts queren. Ein erster steiler Kamin bleibt unberücksichtigt. Den nächsten leicht hinauf (ca.10 m II-) in eine brüchige Mulde und leicht rechtshaltend hinauf zum ersehnten Gipfelgrat mit Sonnenschein. Zeit 2.10 Std.
Ich habe den Verdacht, der Aufstieg über den Kamin ist weniger beliebt als die ostseitige Querung.
Über den Südgrat mit östl. Umgehungen leicht zur Scharte vor dem Pleureur. Den Gletscher kurz aufwärts, zum Ende etwas steiler, zum Übergang in die Bruchzone der Gipfelfelsen. Über erdig-schuttiges Gelände, kurz mal sehr steil weiter hinauf, wo es bald flacher wird.
Links abwärts könnte der Übergang etwas leichter sein.
Bald aber angenehmer, wird der geräumige Gipfel des Pleureur 3704 m erreicht. 1 Std. von La Sale.
Der hier endende SW-Grat scheint eine einfache, mehrheitlich schuttige Aufstiegsmöglichkeit zu sein, um auf einen hohen Walliser Gipfel zu gelangen.
10 Jahre ist es her, daß ich wieder mal die Todeszone von 3500 m überschritten habe. Es zieht mich
aufs Alter nicht mehr so in die großen Höhen.
Nur 15 Min. Päuschen und weiter über den SE-Grat Richtung Bushaltestelle in Arolla.
Schön über eine Schieferterasse auf der Südseite des Firngrates zum Abruch. Der wird mit Hilfe einiger Steinmänner in der steilen Südflanke problemlos umgangen. Der Weiterweg zum Col de la Luette 3368 ist recht hübsch, nur eine harmlose nördl.Umgehung wo der Grat einige Rundbuckel aufweist. Man hat ab hier fast keine Eisberührung da man südlich auf Schutt ausweichen kann.
Vom Col auf Wegspuren zum Gipfel der La Luette 3548 m, 11.00 Uhr. Für den Übergang 1.20 Std.
Von der Rosablanche bis hierher nur wenig schöne Passagen. Viel Schutt, brüchige Felsen und auch erdiges Terrain. Kaum Kletterei. Aber was solls, was sein muß muß sein und der Erlebnisfaktor entschädigt .
Wieder nur 30 Min. Rast und endlich Frühstück. Es schmeckt einfach besser, wenn ich weiß es ist vollbracht. Ein paar Kekse habe ich mir allerdings schon vorher reingewürgt.
Abstieg. Vom Gipfel zuerst über den Südgrat bis vor P. 3444 m, der mit einem Gegenanstieg droht So lieber über den spaltenarmen Luettegletscher in Richtung auf den kleinen See, wo man bald auf einen guten Weg zur Hütte gelangt. Über die Leitern des Ziegenpasses auf die Arollaseite, man spart so einige Höhenmeter, da der Weg ohne Benutzung der Leitern nördlich weit höher hinaufführt. Danach abwärts zum ersehnten Schweizer Postauto. Abfahrt 15.00 mit einer vorbildlichen Verbindung nach Basel in 3.55 Std. + lange 1.45 Std. für 50 Km Nahverkehr bis kurz vor Freiburg.
Die 20 Min für das lebensnotwenig durstlöschende Bierchen in Arolla im Angesicht des Postautos habe ich mir schwer herauslaufen müßen.

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