Drei Persönl am Dreimännlgrat - und ein Franziskaner


Publiziert von Nik Brückner , 21. Juni 2018 um 14:10. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 3 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:12km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Tegelbergbahn hinauf zur Bergstation

Der Dreimännlgrat!

Dieses Foto hat uns angegeilt. Und wer schon mal dort oben war, kennt's eh: Vom Gipfel des Branderschrofens führt eine Wegspur nach Osten. Wie weit geht die? Was geht am Dreimännlgrat? Lässt sich der gesamte Grat zwischen den Dreimännl und dem Branderschrofen begehen? Das wollten wir an einem schönen Frühsommertag herausfinden. Passend dazu: Art Against Agonys "Shiva Appreciation Society".



Und zu wievielt sollte man den Dreimännlgrat auschecken? Zu dritt natürlich! Zu dritt ist doch alles schöner. Also packten Miss Tegelbergsteig, der Löwensteiner und ich am Sonntag unsere Rucksäcke in die Tegelbergbahn und baumelten zur Tegelbergbahnbergstation hinauf. Von dort ging's auf dem Wanderweg hinunter zum Branderfleck. Hier stiegen wir noch ein Stückchen weiter ab, bis wir die Südflanke des Dreimännlgrats einsehen konnten.

Zwei Möglichkeiten, auf den Grat zu gelangen, erschienen uns, nun ja, möglich: entweder im oberen Teil über steile Grasrampen, oder weiter unten, leichter, in eine deutliche Scharte zwischen den Dreimännln und dem Rest des Grats.

Der Löwensteiner entdeckte drüben eine Spur im Hang, und wir entschieden uns für die Scharte bei den Dreimännln. Und so verließen wir drei Persönl an geeigneter Stelle den Wanderweg.

Bergstation - Branderfleckgraben: Wanderweg, T2, 45 Min. (mit Auschecken der Routen)


Wir setzten über den Branderfleckgraben und machten uns daran, die Spur zu finden. Wie üblich stellte diese sich als deutlich dünner heraus, als es von fern den Anschein hatte, eine Tierspur, nur schwer zu begehen, wenn man kein Paarhufer ist.

Für uns also kein Problem. Wir sind sehr vorsichtig nach Nordosten gequert, haben unterwegs unzählige Zecken genozidiert, und passierten dabei zwei etwas heikle Rinnen. Dahinter wurde das Gelände steiler und der Boden schlechter, also stiegen wir auf einer Grasrippe ein paar Meter hinunter, weiter unten war die Spur wieder deutlicher. Trotzdem war's ein ziemliches Gestopsel. Wer hier hinauf will, der sollte es besser in der Falllinie probieren, oder gleich von Norden in die Scharte steigen, das ist nämlich einfacher.

Von Wanderweg ab bis in die Scharte: Weglos, Steilgras, T5+, oben leichter, 30 Min.


Nicht dass man dort dann viel machen könnt...

Den Weg Richtung Branderschrofen verstellt ein etwa 120 Meter hoher, brüchiger Felsaufschwung, den man über einige Stufen erreichen könnte, der dann aber ein deutliches Stoppschild bildet. Das kann man vergessen. Auf der anderen Seite befindet sich ein Felszacken, an den sich Yuki und der Löwensteiner sofort machten, noch während ich die erste Stufe Richtung Branderschrofen auscheckte. Zurück in der Scharte waren die beiden schon weit oben, so dass ich den Zacken fix umging und ihn von der anderen Seite bestieg. Der Zacken ist aber noch nicht der Punkt 1551, der höchste Punkt des Dreimännls. Der ist leicht über Gras zu erreichen.

Wegspuren suggerieren, dass dieses Gipfelchen auch dann und wann bestiegen wird - an diesem Tag eben von uns. Vermutlich kommen die Leute von der Nordseite herauf, vom Lobertalbach (Dreimännlgraben).

Da Richtung Branderschrofen defi nichts zu machen war, stiegen wir wieder ab. Wir wählten die Südseite, weil die, im Falle dass wir weiter oben nochmal einen Anstieg zum Grat versuchen würden, trockener zu sein versprach als die Nordseite. Unseren Hinweg über die Tierspur ignorierten wir, und so war der Abstieg deutlich leichter: Im Wald ging's irgendwie hinunter zum Branderfleckgraben, und drüben hinauf zum Wanderweg.

Am Dreimännl (Kletterei optional, II)/Abstieg zum Wanderweg: T3, 1h


Weiter oben nahmen wir die steilen Grasrampen nochmal in den Blick. Der Löwensteiner bezweifelte, dass man die begehen kann, Yuki wiederum vermutete, dass eine Felsstufe weiter oben, am Grat, problematisch sein könnte. Also gingen wir auf Nummer sicher, und suchten uns eine andere Aufstiegsroute, eine, von der wir wussten, dass sie möglich sein würde: Unser Grat springt etwa 150Hm oberhalb des Sattels zwischen Ahornspitze und Branderschrofen (Pt. 1621m, wo sich auch eine Wegkreuzung befindet), ein Stück nach Norden. In die Lücke zwischen den beiden Gratlinien kann man problemlos aufsteigen. Im AV-Führer ist die Route so beschrieben:

"Vom Sattel, 1621 m, am Branderfleck zwischen Branderschrofen und Ahornspitze auf dem breiten Weg noch über die erste Stufe. Wo der Weg links in die Hänge führt, auf Steigspuren geradeaus und sehr steil auf eine Schulter im O-Grat. Über die scharfe Schneide zum Gipfel"

Unser Plan war also, zu der Stelle aufzusteigen, wo der Dreimännlgrat ein Stück nach Norden springt, das ist die Stelle, die im AV-Führer "eine Schulter im O-Grat" nennt. Von dort aus wollten wir erst auf dem Grat ein Stück nach Osten absteigen, um zu sehen, ob wir von oben zu dem etwa 120 Meter hohen Felsaufschwung würden gelangen könnten, dann umkehren, und, gemäß dem Führer, "über die scharfe Schneide zum Gipfel" gehen.

Man steigt dazu am besten auf dem Wanderweg bis zu der Tafel auf, die über den Adler informiert.

Auf dem Wanderweg zurück zum Branderfleck: T2, 30 Min.


Diese Tafel steht an einer Stelle, an der der Weg rechtwinklig nach rechts biegt.
Hier verlässt man den Weg und wendet sich bergauf, zunächst über eine Wiese. Wer den rechten Winkel ziemlich genau halbiert, bemerkt schnell, dass er sich auf einem alten, heute nur noch selten begangenen Weglein befindet. Es gilt nun, diesem Weglein zu folgen: Es führt den Hang hinauf und weit oben dann über die scharfe Schneide zum Gipfel des Branderschrofens.

Der Weg zickzackt sich zunächst den Hang hinauf. Dort, wo Bäume auf und neben ihm wachsen, muss man ein wenig schauen, auch an einer Stelle, wo er im freien Hang wegerodiert ist, weiter oben wird er aber wieder deutlicher. Man gelangt in der Nähe der Stelle, an der der Grat nach Norden springt, auf die südlichere der beiden Gratkanten.

Vom Wanderweg auf die Gratkante: Wegspuren, T2, 15 Min.


Hierher könnte man auch von der Seite des Lobertalbachs (Dreimännlgrabens) gelangen. Dazu würde man im Prinzip einfach dem Bach aufwärts folgen, und käme dann auf unangenehmem, aber begehbarem Untergrund bis in den Sattel an der Stelle, an der der Grat nach Norden springt.

Hier richteten wir ein Rucksackdepot ein und stiegen dann den Dreimännlgrat ab. Das ist schön, aber mäßig angenehm, denn in dieser Höhe stehen noch viele Bäume am Grat, durch die man sich kämpfen muss, oder die man in der steilen Südflanke bisweilen ein wenig heikel umgeht. Bald gelangten wir an eine brüchige Kante, die wir hinunterkletterten (I). Drüben über Gras wieder hinauf, und links oder rechts um die nächste Baumgruppe herum. Merke: Wer beherzt der Fichte um die Taille greifen will, sollte die Handschuhe nicht vergessen!

Dann standen wir bald an einer Stelle, an der das Gras in die Senkrechte geht, und nur in einer kleinen Steilrinne einen Durchschlupf ermöglicht. Hier wollten dann nicht mehr alle weiter, und wir entschieden uns zur Umkehr.

Schade! Oder doch nicht. Denn vom Nordostgrat des Branderschrofens aus konnten wir später sehen, dass nur wenig weiter unten die nächste Steilstufe auf uns gewartet hätte. Aus diesem Grund, und weil in diesem Gelände wirklich keinerlei Begehungsspuren zu entdecken waren, vermuten wir, dass die knappen Berichte, die uns über Begehungen des Dreimännlgrats vorlagen, sich lediglich auf den obersten Teil beziehen, den, der im AV-Führer beschrieben ist, und zu dem wir uns nun aufmachten.

Auf dem Grat nach Osten und zurück: Weglose Gratüberschreitung/Steilgras: T5/I, 30 Min.


Zurück am Rucksackdepot sattelten wir auf, und wanderten hinüber zur nordwärts verlagerten Fortsetzung des Grats. Man kann auch hier den alten Weg gut verfolgen, und so standen wir bald an der Kante, die nach Norden (und Osten) senkrecht abfällt.

Wir gruselten uns kurz, dann wandten wir uns nach links hinauf in den Fels. Man quert ein, zwei Rinnen, dann geht's eine Stufe hinauf. Oben steht man vor einer weiteren Rinne, durch die man auf den nächsten Kopf klettert. Durch die nächste Rinne links wieder hinunter vom Kopf, und nun immer auf der Kante bzw. links davon auf kleinem, unmarkiertem Steiglein ausgesetzt zum Gipfel des Branderschrofens (1880m).

Aufstieg zum Branderschrofen: Gratüberschreitung auf Wegspuren, T4 und leichter/Stellen I-II, 30 Min.


Schön war's! Schöne Aussicht - und kaum jemand heroben. Ja, das gibt's! Wir hatten Glück, haben ein bisschen gechillt, Gummis gegessen, der Gabi gewinkt - und in die Runde geschaut:

Da wäre der Geiselstein, die Gumpenkarspitze, und der Gabelschrofen, dahinter die Große Klammspitze. Ganz hinten lugt die Benediktenwand hervor, dann die Hochplatte. Weiter geht's mit der Kreuzspitze, dann kommt der Wetterstein: Mit Alpspitze, Jubi und natürlich der Zugspitze. Davor sind die Waxensteine zu sehen, davor wiederum die Geierköpfe. Dann folgen die Mieminger, mit dem Hochwannig als Westpfeiler. Es schließt sich der Daniel mit dem Danielgrat an. Im Süden sind die 4 Ws zu erkennnen: Wildspitze, Watzespitze, Weißkugel und Weißseespitze. Näher der Rote Stein und der Thaneller. Dahinter erheben sich  Parseierspitze, Hoher Riffler und Vorderseespitze. Davor die Elmer Kreuzspitze. In den Allgäuern schließlich folgen Hohes Licht, Krottenkopf, Mädelegabel, Hochvogel, Widderstein, Leilach und die Gehrenspitze mit ihrem herrlichen Ostgrat. Dahinter der Große Daumen und das Geißhorn. Toller Rundblick!

Jas, und dann ging's weiter. Abstiegsroute: Der Nordgrat.


Zunächst geht's einige Meter auf dem Normalweg vom Gipfel runter, dann rechtst man an geeigneter Stelle vom Weg ab. Das ist umso steiler, je früher man hinuntersteigt, umso weniger steil, je weiter drüben man das macht. Allerdings muss man irgendwann zum Nordgrat queren, und das ist in keiner Höhe angenehm: Oben steil, wird's unten zwar flacher, aber erosionsbedingt unangenehm zum Gehen.

Ist man dann auf dem Nordgrat angelangt, kann man dann ein paar Meter abklettern (I, II, je nach Routenwahl), dann geht es auf und links neben dem Grat zwischen niedrigen Latschen hindurch. Schwer zu finden ist das nicht, die Route wird offenbar relativ häufig begangen.

Weiter unten muss man dann durch eine brüchig-schotterige Rinne (ebenfalls I, II, je nach Routenwahl) - oder links davon abklettern. Unten angekommen geht's dann rechts hinaus, und auf dem hier zahm gewordenen Gratrücken zwischen Latschen und Bäumen hindurch in den Sattel zwischen Branderschrofen und Latschenschrofen (1657m).

Branderschrofen Nordgrat: im oberen Teil weglos, T5+, weiter unten Trittspuren, und leichter, I, II, je nach Routenwahl, 45 Min.


Wir wollten aber noch den Franziskaner besteigen. Also ging's aus dem Sattel auf dem Wanderweg durch den Kessel hinüber zu dem scharfen Zacken, der westlich vom Spitzigschröfle im Hang steht. Schon auf dem Hinweg zu dem steilen Finger juckten Yukis Finger: Senkrechter Fels, glatte Wände, das weckt die Kletterlust!

Bestiegen ist der Franziskaner schnell: Über Wegspuren quert man in die Ostseite, dann geht es links eine Rinne (I) hinauf. Oben folgt die Schlüsselstelle: Die Rinne wird eng, der Fels trittärmer (II), man muss nach rechts hinaus aus einen grasigen Absatz. Dann geht's auf dem weiter, und an dessen Ende über erdige Schrofen (I) zum Gipfel (1620m).

Hier haben wir kurz abgechillt, Yuki legte sich sogar ab, bis ich relativ schnell wieder zum Rückzug blies. Ich war echt müde...

Wieder unten, bekam Yuki dann aber schon wieder diesen geilen Blick.... Also nochmal rauf, über die Südostkante diesmal. Die ist kaum schwerer, bietet aber etwas mehr IIer-Kraxelei in festem Fels. Relativ direkt kraxelt man bis zu einem Fels-Riegelchen in der oberen Hälfte (I und II). Dieses erfordert einen kräftigeren Zug (II), danach klettert man etwas luftig direkt an der Kante weiter. Latschenkampf ist hier entgegen dem Eindruck beim ersten Blick nach oben nicht erforderlich. Ein paar wenige Gehmeter auf Spuren, und schon sind wir wieder am Gipfel.

Franziskaner: I-II und im Gehgelände T4, paminuttn


Einmal rauf, zweimal rauf, irgendwann rissen wir uns los und verabschiedeten uns von dem schönen Zacken. Wir checkten noch kurz die Nordseite des Dreimännlgrats aus, und machten uns dann auf den Rückweg in den Sattel zwischen Branderschrofen und Latschenschrofen (1657m). Von dort aus ging's dann auf der Skipiste hinunter, vorbei an der Rohrkopfhütte (1334m). Erst ganz unten brachte uns dann ein Kneippbecken zum Stehen. Sehr willkommen war uns das....

Abstieg: Wanderwege und Skipiste, T2, 1:15


Wir sind natürlich sofort dem Wastl in's Becken gestiegen. Gut aber, dass der Wastl außer dem Becken auch noch die Kneipe erfunden hat. Wir setzten uns also im nächsten Biergarten ab, schoben die Hendlschnitzel ein und gossen Rosati hinterher. So muss so ein Tag ausklingen! Leider war der Löwensteiner da schon auf dem Heimweg. Wird nachgeholt!


Ausrüstung:

- C-Schuhe (im teils dürftigen Gras muss sicher gekantet werden)
- Stecken
- Helm
- FSME-Impfung. Impfen ist wichtig.



Fazit:

Schöne Tour gewesen, wild in den Auscheckpassagen. Wer Sätze liest wie "über den Dreimännlgrat zum Branderschrofen", sollte nachfragen, was das genau bedeutet. Kaum einer wird diesen Grat tatsächlich ganz überschreiten, 120 Meter Ammergauer Bruch ist nicht gerade das, was jedem gleich reinläuft - wenn's überhaupt geht.

Der Gipfelgrat ist dagegen sehr empfehlenswert, auch wenn's da ein Wegerl gibt, und man deswegen nicht wirklich weglos unterwegs ist. Kurz, ja, aber landschaftlich sehr schön.


Die Gipfel:

Dreimännl und Latschenschrofen sind ziemlich uninteressante Gipfelziele. Der Branderschrofen ist auch nicht gerade ein Prominenzling, zudem zumeist überlaufen, aufgrund der unverstellten Aussicht nach Deutschland raus aber ein lohnendes Ziel. In die Kategorie
geil stößt lediglich der Franziskaner vor, dessen Spitzname Spitzigschröfle erahnen lässt, was den Besteiger des einsamen Herrn so erwartet. zusammen mit dem Finger und ähnlichen Zacken bildet er die Gruppe der spannendsten Gipfel in der Gegend.

Tourengänger: Nik Brückner, yuki, Löwensteiner


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

derMainzer hat gesagt: Spitzigschröfle/Franziskaner
Gesendet am 21. Juni 2018 um 16:14
Servus Nik Brückner,
die Tour über Schönleitenschrofen, Spitzigschröfle, Franziskaner und Nordgrat Branderschrofen bin ich im Herbst 2017 gelaufen. Anhand vor Ort, der digitalen Karten alpenvereinaktiv.com und Bayernatlas, müsste der Spitzigschröfle das Felsmassiv (Gipfel) neben dem Franziskaner sein. Dieser hat in beiden digitalen Karten die Höhenangabe 1652m. Im Bayernatlas erkennt man das auch über das Luftbild. Vielleicht kann man mal im Forum klären, warum die Felsnadel Franziskaner (1620 hm) immer mit dem Spitzigschröfle verwechselt wird.

Gruß
derMainzer

Nik Brückner hat gesagt: RE:Spitzigschröfle/Franziskaner
Gesendet am 21. Juni 2018 um 16:25
Hi Mainzer!

Ich glaub, die Verwechslung ist eine andere, und der Wegpunkt bei Hikr ist korrekt benannt - aber ich bin mir in dem Punkt nicht sicher, da wissen meine beiden Mitgänger mehr.

Gruß,

Nik

derMainzer hat gesagt: RE:Spitzigschröfle/Franziskaner
Gesendet am 21. Juni 2018 um 20:23
Servus Nik Brückner,

da ich mittlerweile daheim bin, konnte ich meine gedruckten Karten und den Alpenvereinsführer Allgäuer und Ammergauer Alpen studieren. Der AVF für das Gebiet (Ausgabe 18/2013) bezeichnet den Gipfel Franziskaner (1620 hm) auch als Spitzigschröfl. Das Felsmassiv mit Gipfel direkt neben dem Franziskaner, welches auch höher ist, wird als Rossgern (1652 hm) bezeichnet. In dem Buch Wilde Wege, Allgäu - Lechtal vom Mark Zahel,ist in der Tourenbeschreibung Nr. 22, Schönleiten- und Branderschrofen ebenfalls die Bezeichnung Rossgern (Roßgern). Allerdings wird in der Printversion Alpenvereinskarte BY 6 Ammergebirge West,Ausgabe 1/2011, das Felsmassiv Rossgern als Spitzigschröfl bezeichnet. Das gleiche in den beiden Printprodukten ATK 25 / R08 Füssen, Ausgabe 2017 und TK 258430 Füssen, Ausgabe 2007 vom bayrischen Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. Dann gibt es nach dem bayrischen Landesamt für Vermessung einen Rossgern nicht und der Franziskaner ist ebenfalls nicht in den Karten verzeichnet. Somit wäre der Spitzigschröfle der Gipfel (1652 hm) im Felsmassiv, welcher rechts neben dem Franziskaner (in Blickrichtung Forggensee) und der Franziskaner (1620 hm) bleibt nur der Franziskaner. Vielleicht können ja die Ammergauer Alpen Spezialisten Winterbaeren hier Licht ins Dunkle bringen und den Sachverhalt klären, welcher Gipfel nun welchen Namen trägt.

Gruß
derMainzer

Nik Brückner hat gesagt: RE:Spitzigschröfle/Franziskaner
Gesendet am 22. Juni 2018 um 09:41
Serverl Meenzer!

Da kann ich noch einen draufsetzen! Aber lougär!

Die Karten von Kompass (ich weiß, ich weiß), zeigen einen Franziskaner (1608m) und ein Spitzigschröfle (1656m) weit nordöstlich davon (OSM), bzw. in der Sommerkarte 1:25 ein Spitzigschröfle (1657m) irgendwo zwischen den beiden, während die beiden anderen Punkte keine Namen tragen.

OSM jenseits von Kompass (z. B. über alpenvereinaktiv.com) zeigt das gleiche an wie OSM/Kompass (das wäre ja auch zu schön gewesen), Outdooractive hat ein Spitzigschröfle (1652m), aber keine Namen für die Stelle, an der der markante Zacken steht (Franziskaner) und die weiter nordwestlich. Die Topokarte wiederum nennt irgendwie alles oberhalb des Hinteren Mühlberger Älpeles Spitzigschröfle, und gibt den höchsten Punkt mit 1652m an.

Fazit: Ich werd's defi nicht entscheiden. Der Wegpunkt ist eh nicht von mir. Aber die Disku ist wichtig, damit wir wir am Ende vielleicht wissen, ob wir alleauf den gleichen Gipfeln waren. In diesem Sinne: Danke Dir für die vielen Hinweise!

Gruß,

Nik


Kommentar hinzufügen»