Balmfluechöpfli & Röti

Eigentlich wollten wir heute eine Skitour machen, die Saison dauert bei mir üblicherweise bis in den Juni hinein. Die Lawinensituation im Gotthardgebiet lies uns jedoch umdisponieren. 
 
Mit dem PW fuhren wir bis zum gebührenfreien Parkplatz bei der Ruine Balm. Die Ruine Balm ist eine der wenigen Grottenburgen in der Schweiz. In der Recherche las ich von einem schwierigen, technischen Zustieg in einer Steinschlagzone. Daher waren wir positiv überrascht, ob der für uns angenehmen Zustieg zur Ruine. Die Ruine selbst ist relativ klein und daher war unser Aufenthalt eher kurz. Wir erfreuten uns vor allem ab der schönen Flora während dem Aufstieg. Am Einstieg zum Zustieg findet man eine sehr gut ausgebauten und teils überdeckten Rastplatz mit Feuerstelle.
 
Da wir uns den Ostgrat vom Balmfluechöpfli vorgenommen haben, wandern wir entlang der Waldstrasse hinauf, vorbei am plätschernden Wasserfall über die betonierte Brücke. Bereits nach wenigen Metern treffen wir auf die zweite Brücke, welche wir ebenfalls überqueren und anschliessend zur linken Seite in das steile Waldstück einbiegen. Den Pfad können wir erst im Rückblick eindeutig identifizieren - ja, ich glaube wir sind auf dem richtigen Pfad :-) Die Kletterutensilien (Klettergurt & Helm) montierten wir noch auf dem Kiesplatz bei der zweiten Brücke.

Im Aufstieg zur Grathöhe führen immer wieder andere Pfädli zu unserem Pfad und der unsere Pfad wurde immer mehr zum gut sichtbaren "Wanderweg". Im Zickzack schreiten wir hinauf, bis wir vor der ersten Kraxelstelle stehen - wir montieren das Seil. Nachdem wir eine steile Zone durchwandert haben, gelangen wir auf den sehr breiten Rücken des Ostgrates. Mit 20 Metern breite habe ich vermutlich noch nicht übertrieben. Gemütlich schlendern wir auf diesem wunderschönen, typischen Juragrat voran. Der Grat wird allmählich schmaler und auch steiler. Plötzlich entdecken wir eine Aussichtsplattform über einem Pfeiler des Ostgrates - wir kundschaften ihn aus. Aktuell befinden wir uns vermutlich in der Hälfte der Strecke zum Gipfel; habe ich meinem Sohn zu viel versprochen? Bisher kamen die Hände noch nicht gross zum Einsatz. Dies sollte sich aber nun ändern.

Abwechslungsweise kraxeln wir steinige Waldpassagen hinauf, nachdem wir immer wieder wandernd dem Grat entlang laufen. Schlussendlich türmt sich ein wunderbarer Kraxelfelsen vor uns auf, welchen wir im 2. Schwierigkeitsgrad erklimmen. Die 4er Seillängen am Ostgrat umgehen wir auf einem gut sichtbaren Pfad bis wir schlussendlich auf dem Grat den Gipfel des Balmfluechöpfli erreichen: Mittagspause ist angesagt.

Da uns der Grat extrem Kurz vorkam, entschieden wir uns noch zur Röti zu wandern. Gemütlich erreichen wir die Röti durch markierte Wanderwege im Wald zwischen den beiden Gipfeln. Wir staunen ab der wenigen Leute - wir haben wohl einen guten Tag ausgewählt :-D Vom Gipfel der Röti wandern wir dem Wanderweg entlang über die steile Chälen und später die Skipisten hinunter zum Balmberg und von dort der Siggern entlang zurück zum Parkplatz. Am Ende der Wanderung entdeckten wir noch zwei tolle Wasserfälle (Siehe Photos).