Piz Pischa - Piz Blaisun


Publiziert von Delta Pro , 22. Februar 2019 um 11:46.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:18 Februar 2019
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1830 m

Weite, aber spannende Routen-Kombination im Val d'Es-cha bei Traumwetter

Auch an diesem Tag zwei 3000er: Einmal der unbekannte Piz Pischa im Schatten des Kesch, und dann der markante Piz Blaisun, ein perfekter Skiberg. Um diese beiden Gipfel miteinander zu kombinieren ist ein langer Gang durchs Val d'Es-cha nötig, belohnt aber mit einer sehr lohnenden Runde in einsamer Bergwelt und mit eindrücklichen Abfahrten. Obwohl die Morgenstimmung ein weiteres Mal fantastisch war, kann man nicht sagen, dass ich die Verhältnisse ideal getroffen habe (was mich jedoch nicht weiter störte): (1) Der Nordkamm des Piz Blaisun war komplett abgeblasen - Aufstieg zu Fuss. (2) Für die südseitigen Abfahrten war ich deutlich zu früh unterwegs - eine harte, dafür schnelle Angelegenheit.

Nach halb sechs Uhr geht's in Madulain los. Auf der von der Schneeschuhtour ein paar Tage zuvor schon bekannten Route geht's hinauf gegen die Alp d'Es-cha. Bis hierhin braucht's tatsächlich kein Tageslicht... Anschliessend gleite ich hinein ins lange und ziemlich flache Val d'Es-cha. Erst auf ca. 2300 m.ü.M. beginnt dieses steiler anzusteigen. Eine ausgeschmolzene Spur mit zu vielen Spitzkehren hilft mir die erste, pickelharte Stufe noch ohne Harscheisen zu überwinden. Anschliessend scheint es mir angenehmer mit den Eisen aufzusteigen, da der steile südexponierte Hang hinauf zur Hochebene zwischen Piz Cotschen und Piz Pischa ebenfalls hart gefroren und durch die Sonneneinstrahlung mühsam zu begehen ist. Ein wunderschöner Sonnenaufgang belohnt für die Mühen - einfach jedes Mal traumhaft, so früh unterwegs zu sein, in absoluter Stille und Einsamkeit. Der Aufstieg durch die Mulde und über die Reste des Mini-Gletschers (Vadret Pischa) ist in der flachen Morgensonne genial. Anschliessend links etwas steiler, aber ohne Schwierigkeiten bis zum Gipfel des Piz Pischa.

Bei sicheren Verhältnissen (wie jetzt) kann direkt vom Gipfel durch die Südflanke zur Fuorcla Pischa abgefahren werden. Dabei gibt es einige steilere Hänge (Stellen bis 40°). Wie zu erwarten zu dieser Zeit ein Gekratze, aber dennoch nett zu fahren. Auf der Fuorcla Pischa binde ich die Ski auf. Dass es keinen Sinn macht die Felle zu montieren ist sofort klar. Die 330 Höhenmeter zum Piz Blaisun sind saumässig anstrengend: Wo kein Schnee liegt ist der feine Schutt hart gefroren, wenn es Schnee hat, bricht man tief ein. Es gibt auch keine Spuren, die darauf hinweisen würden, dass jemand sonst kürzlich auf die Idee kam diesen steilen Kamm  aufzusteigen... Schliesslich erreiche ich den Gipfel der vollendeten Pyramide des Piz Blaisun - endlich mal wieder nach fast 18 Jahren!

Skispuren vom Vortag führen die Südsüdostflanke hinab. Ich möchte jedoch den eindrücklichen Südwesthang befahren - ein lange gehegtes Projekt. Bei dem harten Schnee ist es mir zu heikel direkt von oben in den Hang zu fahren (45°). Deshalb ca. 100 Höhenmeter auf dem Westkamm hinab, bevor man links zurück in die Flanke queren kann. Dann wartet eine geniale, 500 Höhenmeter lange Autobahn, oben noch >35° gegen unten weniger. Bei Pulver oder Firn muss das fantastisch sein. Bei den aktuellen, harten Bedingungen macht's auch Spass, ist aber nicht das gleiche. Weiter unten finde ich in flacheren Passagen teils sogar etwas Pulver. Man fährt eher rechtshaltend ab bis zu einer tief eingeschnittenen Rinne und kann dort die nächste Stufe am besten überwinden. Anschliessend beginnt die lange Rück"fahrt" ins Engadin. Zuerst Vollgas in harten Südhängen, dann mit Stockeinsatz über die Ebene (Plaun da las Ovas) und schliesslich auf der Albula-Passstrasse. Ab der Barriere (unterhalb Alp Alesch) ist diese ein Schlittelweg, bzw. aktuell eine Eisbahn. Damit geht's aber schnell vorwärts. Von der Kehre Pt 1813 über La Punt verlasse ich die Strasse und rausche hinüber nach Madulain. Am Schluss noch kurz zu Fuss der Hauptstrasse entlang zurück zum Ausgangspunkt.

Durchgangszeiten:
Madulain: 5.35
Piz Pischa: 8.20
Piz Blaisun: 9.15
Madulain: 10.05

Tourengänger: Delta


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Kommentare (2)


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Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 22. Februar 2019 um 13:46
Bei Dir geht's ja Schlag auf Schlag - beneidenswert!

Gesendet am 22. Februar 2019 um 17:47
Fantastische Fotos!


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