an schönsten Bergseen vorbei - leicht alpin auf den Pizol


Publiziert von Felix , 28. Oktober 2018 um 15:33. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:13 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1380 m
Abstieg: 1025 m
Strecke:Gaffia (Station Pizolbahn Wangs) - Berghütte Alte Alp Gaffia - Chuetschingel - Baschalvasee - Gamidaurspitz - Rossstall - P. 2424 - Schwarzsee - Schottensee - Wildseeluggen - P. 2468 - P. 2552 - P. 2810 - Pizolsattel - Pizol - Pizolsattel - Pizolgletscher - P. 2552 > Wildseeluggen - Pizolhütte (Bergstation Pizolbahn Wangs)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Ettiswil, Autobahn Sursee - Sihlbrugg, Hirzel, Autobahn Wädenswil - Sargans, nach Wangs, Pizolbahn bis Gaffia
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Pizolbahn Pizolhütte - Wangs, PW via Autobahn Sargans - Flums nach Gräpplang
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel-Restaurant Gräpplang
Kartennummer:1155 - Sargans, 1175 - Vättis

Ein grösserer Andrang herrscht bei der Talstation der Wangs-Pizolbahn zu Beginn der Fahrten - wenige nur der Wanderer begeben sich bei schönstem Herbstwetter jedoch auf unsere Variante der 5-Seen-Wanderung bei der Station Gaffia. Dafür wählen wir den Anstieg an der Berghütte Alte Alp Gaffia vorbei (unter Rossstall) hindurch via Chuetschingel zum schmucken Baschalvasee.

 

Nach kurzem Fotostopp ziehen wir auf dem BWW weiter hoch bis unter den Gipfelaufbau des Gamidaurspitzes; diesen erklimmen wir auf steiler Spur direkt von der Ostseite her. Ein überragender Blick bietet sich uns hier - zu den Churfirsten und ins Rheintal; doch unser Weg ist noch ein langer, so dass wir nach kurzem Gespräch mit einem anderen Wanderpaar weiterziehen.

 

Nach einem unbedeutenden Abstieg zum Übergang auf Baseggla führt der Weg kontinuierlich ansteigend über den langen Bergrücken hoch zum Rossstall - unzählige kleine und grosse Steinmänner zieren das Gipfelplateau.

 

Vor den unwegsamen Schwarzseehörnern biegt der BWW ab - in den Schatten, und steil hinunter zum malerischen Schwarzsee. Aparte Fotos können wir bereits an dessen Ufer, wie auch nach dem steilen Aufstieg kurz vor Erreichen des Übergangs Schwarzplangg schiessen.

 

Steile Grashalden oberhalb der jähen Schwarzwend (oberhalb des engen Tales des Gafarrabaches) traversierend steigen wir ab und queren hinüber zum alpin anmutenden Schottensee - hier verweilen wir, unterhalb des keck aufragenden Hochwarts, länger für unsere Mittagsrast.

 

Wohl Hunderte von 5-Seen-Wanderern sind uns bis hier entgegengekommen - und weitere werden folgen …

Im Schatten legen wir die ersten stotzigen 50 Höhenmeter im oft gerölligen Hang zurück, bevor wir wieder an die Sonne treten, und den Gang zu den Wildseeluggen antreten.

 

Ab hier beginnt nun der erst noch problemlose, doch bereits wenige „gängige“ Abschnitt unserer heutigen Tour - erst unproblematisch meist auf steiniger, gerölliger, Unterlage nur sanft ansteigend hoch bis zu P. 2468 (Abzweig zum Hochwart), und ab hier wbw markiert zu P. 2552.

War ich vor 30 Jahren (am 16. Oktober 1988) bereits auf 2600 m auf den damals noch beachtlichen Pizolgletscher getreten …

heisst es für uns heute jedoch weiter über Geröll anzusteigen und auf ~ 2660 m den Markierungen folgend teilweise sehr steil (und seilgesichert) den leicht brökligen Hang erst Richtung Erhebung von P. 2711 anzugehen.

Allmählich flacht die Traverse in südlicher Richtung nur wenig ab - dafür wird die nun herrschende Schneeauflage vereister; einige Passagen im schattigen Felshang sind doch eher ungemütlich zu begehen …

Beinahe schon „gemütlich“ wird es erst, wie wir auf den Grat vor P. 2810 gelangen - der Gipfelaufbau ist nun in sehr in die Nähe gerückt; es folgt nur noch der leichte Abstieg zum Pizolsattel.

 

Ab hier verläuft der Schlussanstieg stets an der wärmenden Sonne - und ohne jegliche Schneereste; die abschüssige Passage und die letzten steileren Meter zum Gipfelkreuz des Pizols sind vorbildlich mit einem starken Drahtseil gesichert. Mit einigen wenigen weiteren Gipfelbesuchern freuen wir uns an der formidablen Rundumsicht - und selbstverständlich ob des unerwartet anspruchsvollen, erfolgreichen, Anstieges zum Gipfelerfolg.

 

In Anbetracht der Bahnverbindungen (davon später) machen wir uns doch nicht allzu spät auf den Abstieg auf der bekannten, gut gesicherten, Route zum Pizolsattel; hatten wir doch bereits während unseres Aufstiegs zahlreiche ab hier direkt Absteigende beobachten können - wählen wir auch diese, doch abkürzende, Variante für unseren Rückweg.

 

Beinahe abenteuerlich steil, rutschig und teilweise vereist, wirkt diese leicht alpine Route - doch wie wir sie mit der entsprechenden Vorsicht und Konzentration unter die Füsse nehmen, begrüssen wir unseren Entscheid doch sehr.

So schaffen wir diesen erst leicht furchteinflössenden Hang doch ohne nennenswerte Schwierigkeiten - auch der Sprung vom kurz berührten Pizolgletscher ans noch instabile „Festland“ gelingt unproblematisch.

 

Nach weiteren Metern im kombinierten Schutt-Schneegelände tauchen wir aus dem schattigen, kühlen, Couloir wieder ins flachere, sonnige, Gletschervorgelände ein. Über die nun bekannte Wegstrecke streben wir zu den Wildseeluggen zurück; eine letzte Pause gönnen wir uns hier, bevor wir „trabend“ zum finalen Abstieg aufbrechen.

Nachdem wir bei der Lücke den Wegweiser mit der Infotafel mit der letzten Bahnfahrt ab Pizolhütte zur Kenntnis genommen hatten, richteten wir uns auf einen rassigen Berglauf hinunter nach Gaffia ein - unverständlich, dass sich die oberste Sektion nicht auf die Abfahrtszeit in Gaffia einrichtet …

Nun, wir schaffen den Lauf hinunter zur Pizolhütte (geschlossen!) und zur Bergstation Pizolhütte in 25 min; erfreulicherweise lässt der noch anwesende Diensttuende die rund zwanzig Wanderer auf einer Spezialfahrt runterfahren - er hält sogar noch Ausschau nach weiteren, evtl. noch Eintreffenden - ein grosses Dankeschön an den Mitarbeiter!

 

Gern lassen wir uns runtergondeln; das Pizolstübli nahe der Talstation besuchen wir zum Einkehrschwung, bevor wir zu unserem Domizil ins Flums weiter fahren - ein herrliches Wildgericht bestellen wir im (wohl für dies sehr bekannten) Hotel-Restaurant Gräpplang, wo wir uns auch für die Übernachtung einquartiert haben.

 

▲ 2 h 40 min (inkl. 10 min Pause) bis Schottensee

 

▲ 2 h bis Gipfel

 

▼1 h bis Wildseeluggen

 

▼ 25 min bis Pizolhütte

 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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dulac hat gesagt:
Gesendet am 29. Oktober 2018 um 00:38
Dass es bei der auch von Euch gewählten attraktiven Kombination mit der letzten Talfahrt sehr sehr eng wird, wenn man also an die Fünf-Seen-Wanderung noch den Pizol-Gipfel anschliesst, habe ich auch schon erlebt.
Meine Lösung: Wenn Pizol, dann nur mehr am 1. August, denn dann verkehrt die erste Sektion (ca. 1.000 hm) bis in den späten Abend hinein und es gibt keinen Stress.
Hätte Euch allerdings auch nicht viel geholfen, denn bis Furt hättet Ihr auch in diesem Fall absteigen müssen – allerdings nicht zwingend in der Langversion über die 5 Seen.

LG Wolfgang

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Oktober 2018 um 07:23
richtig - ich weiss von diesen Extrafahrten (von dir); doch ist der Pizol bei mir nun definitiv abgehakt ...


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