5-Seen-Wanderung und Föhn-Kapriolen


Publiziert von CampoTencia , 11. Oktober 2014 um 23:50. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:10 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Pizolbahn ab Wangs SG zur Pizolhütte
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ab Gaffia mit der Pizolbahn hinunter
Kartennummer:2509 Pizolgebiet

Nach dem gestrigen Tag mit Föhnsturm auf dem Alvier kommen nach dem Meteo am Abend Fragen auf, wie und wie schnell sich der Föhn-Zusammenbruch im Pizol-Gebiet auswirken wird. Doch wie immer sehen wir mit unserer positiven Einstellung einen herrlichen Tag vor uns.
 
Spätestens auf der Sesselbahn von Gaffia zur Pizolhütte sieht es nicht mehr so positiv aus: leichter Regen und der kalte Fahrtwind lassen uns gleich nach der Ankunft in die Hütte eilen, um bei einem Kaffee und einem Nussgipfel die Wetterentwicklung zu beurteilen. Der Girenspitz vor dem Fenster ist wolkenverhangen, über den Wildseehörnern braut es sich zum Weltuntergang zusammen und die Wildseeluggen sind nur zu erahnen. Da, die ersten Sonnenstrahlen erhellen das Vorgelände, das Kreuz auf dem Girenspitz taucht aus den Wolken auf, um aber gleich wieder zu verschwinden. Aber der Regen hat aufgehört, Grund genug, warm angezogen aufzubrechen und den Weg zur Wildseeluggen unter die Füsse zu nehmen. Langsam winden wir uns unter den Schwarzen Hörnern den Hang hoch. Die Stimmung ändert ständig, jenachdem wie sich Sonne und Wolken ablösen. Dies sind die Momente, die wir so lieben, wo wir der Natur so nahe sind und jede Stunde geniessen. Nach einer Stunde stehen wir in der Lücke und erblicken den herrlichen Wildsee und den Pizol dahinter. In den Böen bläst der Föhn so stark, dass ein längeres Verweilen unmöglich ist. Schnell ein paar Bilder für ein Pano, dann folgen wir dem blockigen Weg in Richtung Schottensee. Langsam klart es immer mehr auf, die Handschuhe verschwinden im Rucksack, Sonnenstrahlen beleuchten umliegende Gipfel.
 
Der Schottensee ist wie immer ein Juwel, klares Wasser, eingebettet in Felsen mit Kiesstrand. Wir können uns kaum vom Anblick lösen. Der Weiterweg ist eine gemütliche Angelegenheit, in ein paar Kehren geht es unter dem Schwarzplangggrat hoch und lässt unsere Blicke nach Westen zum Guscha schweifen, dem wir am Montag einen Besuch abgestattet hatten. Auf dem Plateau der Schwarzplangg gönnen wir uns eine Pause, um die Gipfel im Norden und den Schwarzsee tief unter uns zu betrachten. Wir sind schon längst nicht mehr die einzigen, die den Wetterprognosen zum Trotz eine Tour gewagt haben.
 
Am Schwarzsee setzen wir uns für die Mittagspause auf einen grossen Stein und geniessen im Windschatten die wärmenden Sonnenstrahlen. Die Schwarzseehörner erheben sich wie eine dunkle Kulisse hinter dem See. Nach kurzem Aufstieg gelangen wir zum Rossstall, wo eine Unmenge an Steinmännern zu finden ist. Wieviele Steine wurden da zusammengetragen, wieviele Stunde für den Aufbau verwendet? Sanft geht es die Baseggla hinunter. Wir lassen es uns nicht nehmen, dem Gamidaurspitz einen Besuch abzustatten. Nun können wir mal den Garmil von oben betrachten, auf dem wir bei einer Schneeschuhtour im Januar standen. Zum Baschalvasee ist es nicht mehr weit. Eher trüb, kaum jemand macht hier Pause, zu wenig attraktiv ist er. In einer knappen Stunde geht es auf einem stark ausgebauten Weg hinunter zur Gaffia, der Endstation der 5-Seen-Wanderung. Trotz kühlem Wind ist die Terrasse voll von Wandern, die den Abschluss eines wettermässig abwechslungsreichen Tages geniessen. Auch wir lassen uns nieder und freuen uns über eine weitere Tour mit vielen schönen Eindrücken.
 


Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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