Über die Paliis Nideri - auf dem wohl direktesten Zustieg von Walenstadtberg (Reha-Klinik), ...


Publiziert von dulac , 2. November 2018 um 00:56.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 8 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Churfirsten 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus von cff logo Walenstadt bis Walenstadtberg/Reha-Klinik
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus von Wildhaus/Dorf nach cff logo Buchs
Kartennummer:map.geo.admin.ch

.. den die LK aber gleichwohl zum Teil nicht verzeichnet.

So exzellent die LK sonst auch ist, hier hat sie einen blinden Fleck: Unterschlägt sie im Gebiet oberhalb der Reha-Klinik doch gleich zwei Wege, einer davon sogar ein markierter, und dies seit Jahren.

 

Dies ist auch deshalb ein wenig ärgerlich, da der Steig zur Paliis Nideri seitdem er ertüchtigt ist und als Züsler Highway firmiert viel neues Interesse auf sich gezogen hat.

 

Nun zu den Details: Vom Walenstadtberg (Reha-Klinik) wird der Sitzstein-Weg zumeist weit aus­holend über den Fahrweg nach Hochrugg und am Paxmal vorbei angesteuert. Es gibt hier aber auch eine direkte Variante, die unmittelbar zu der Steilstufe am Sitzstein führt. Wie von Alpin-Rise  hier skizziert und auf den Fotos dargestellt. (Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass sich auf hikr noch eine andere frühere Fassung, ebenfalls von ihm, finden lässt. Die neuere scheint mir allerdings die bessere.)

 

Danach dann wie gehabt auf dem Sitzstein-Weg weiter in Richtung Tschingla bis die Stelle erreicht ist, wo die LK eine kurze abweichende Wegspur vermerkt (etwa zwischen P1468 und P1523). Tat­sächlich handelt es sich um einen (neuerdings wbw-) markierten Steig mit einem (bereits seit Jahren vorhandenen) wrw-Wegweiser "Palis Obersäss Schrina Hochrugg".

 

Für die Passage von diesem Abzweig bis zu P1628 braucht's kaum mehr als eine Viertelstunde. Dieser P1628 ist zugleich der Punkt, wo der west-östlich verlaufende Weg vom Obersäss nach Palis und weiter zur Alp Tschingla die Route Sitzstein-Paliis Nideri kreuzt. Das Gelände ist hier leider etwas unübersichtlich, Felsbrocken in allen möglichen Grössen und das Ganze mit Buschwerk über­wuchert. Zwar ist auf einigen der Felsbrocken die jeweilige Wegrichtung in grossen Lettern in Rot bzw. Blau aufgezeigt. Doch es sind Markierungen, die erst dann ins Auge fallen, wenn man direkt davorsteht, anders als bei freistehenden Wegweisern, die schon von weitem erkennbar sind.

 

Für der weiteren Aufstieg von hier zur Paliis Nideri hat es allerdings keinen derartigen Hinweis auf einem der Felsbrocken (es sei denn ich hätte ihn übersehen). Doch dieser ist offensichtlich (allerdings ist die LK auch in diesem Fall nicht mehr aktuell): Es hat wenige Schritte Richtung Westen eine sehr deut­liche, nach oben abbiegende Wegspur, die später über die schon zuvor erkennbaren Serpentinen an einem mächtigen Steinmann vorbei in die Höhe führen.

 

Im Aufstieg ist es relativ einfach, sich an diesen Serpentinen zu orientieren. Im Abstieg fällt diese Möglichkeit allerdings weg, und um den direkten Abstieg zum Sitzstein zu finden wird man u.U. ein wenig suchen müssen um Wegweisung und die anschliessenden Markierungen zu finden.

 

Soviel zum Routenverlauf bis zum Einstieg. Das weitere bis zur Nideri ist andernorts bereits aus­giebig beschrieben bzw. wird aus den Fotos deutlich: überwiegend schmale Spur, zum Teil steil, streckenweise etwas ausgesetzt, und zum Ende noch eine leichte, durch Bügel und Seile/Ketten erleichterte Kraxelei, in jedem Fall aber sehr eindrücklich und lohnend.

 

Da für meinen Geschmack der Abschnitt auf der Südflanke bis zur Paliis Nideri der wesentlich attraktivere ist, kann ich mir dies auch gut als eigenständige Tour vorstellen, also ohne Über­schreitung ins Toggenburg. Den obersten, von den Felswänden ein gutes Stück abgesetzten geräumigen Grasporn empfand ich beim ersten Mal als wundervollen, aussichtsreichen Rastplatz.

 

Bei der tatsächlichen Überschreitung, also der Tour vom 8.Oktober, hatte ich ursprünglich vorgehabt, auch den Zuestoll noch „mitzunehmen“. Der grasige Aufstieg auf der noch feuchten Nordseite entpuppte sich freilich als unangenehm rutschig. Drum habe ich das Vorhaben bald abgebrochen und bin stattdessen – nach einer Mittagsrast zwischendrin dann weiter über Iltios bis nach Wildhaus gewandert.

 

 

Anmerkung:

Ich war Ende September / Anfang Oktober zweimal vom Walenstadtberg zur Paliis Nideri auf­gestiegen. Die Überquerung ins Toggenburg habe ich nur beim zweiten Mal unternommen. Für den vorliegenden Bericht habe ich Fotos von beiden Touren verwendet. Die Aufnahmezeitpunkte sind daher ohne Aussage und sollten nicht als Anhaltspunkte für die benötigte Zeit verwendet werden.

Deshalb hier noch meine ungefähren Gehzeiten:

Reha-Klinik - Einstieg Sitzstein:      0h40
Einstieg Sitzstein - P1628:                0h45
P1628 - Paliis Nideri:                         1h10


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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Kommentare (11)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2018 um 07:00
sehr informativ - vielen Dank Wolfgang

lg Felix

dulac hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2018 um 08:20
Dein Lob freut mich sehr - besten Dank und LG

Wolfgang

Chrichen hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2018 um 07:37
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung! ÖV-Tourer werden dankbar sein. Ich bin diesen Herbst durch einen Kommentar ebenfalls auf die Skizze von Alpin_Rise gestossen und war sehr erfreut über die Abkürzung zwischen Rehaklinik und Sitzstein. Von oben her habe ich den Einstieg direkt nach der klettersteigähnlichen Passage leicht gefunden. Die obere von Dir beschriebene Abkürzung habe ich verpasst / nicht genommen. Sie dürfte ebenfalls im Vergleich zum Umweg über die Alp Tschingla eine grosse Zeitersparnis bringen. Der Umweg ist nicht nur distanzmässig weit, auch warten dort einige kleinere Gegensteigungen. Falls man Zeit und Lust dazu hat, ist der Weg via Alp Tschingla dennoch empfehlenswert wegen der schönen Landschaft. Die Sicht zu den Südwänden der Churfirsten von der Geländeterrasse aus hat mir damals sehr gut gefallen.
Schöne Grüsse, Christian

dulac hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2018 um 08:25
Hallo Christian,

besten Dank für Deinen ausführlichen Kommentar!

Im Gegenzug darf ich mich bei dieser Gelegenheit schon mal vorab bei Dir bedanken für Deinen ebenfalls sehr informativen Bericht zu Forstberg und Druesberg, der mir für die Planung meiner eigenen Tour heute genau vor einer Woche ebenfalls sehr hilfreich war.

LG Wolfgang

Angelo & Ele hat gesagt: RE:WOW...!!!
Gesendet am 2. November 2018 um 08:34
COMPLIMENTI Wolfgang...

Luoghi stupendi e foto altrettanto belle...

Ciao e buone montagne...

Angelo

dulac hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2018 um 08:56
Mille grazie, caro Angelo, per i complimenti!

È un vero piacere di rileggerti!

Tante belle cose e buone montagne anche per te!

Ciao

Wolfgang

Angelo & Ele hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. November 2018 um 09:00
Grazie mille Wolfgang... :-)

GuidoF hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2018 um 15:05
Auch von mir herzlichen Dank für die sehr gute Dokumentation in Wort und Bild. Diese Tour steht schon lang auf meiner Merkliste.
Guido

Alpin_Rise hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2018 um 21:23
Salut Dulac,

Die Route geh ich jedes Jahr mindestens ein mal und sie wird immer wie fleissiger unterhalten/begangen. Für mich der schönste Übergang über die Churfirsten.
Meine alte Zeichung der Route kann man gerne vergessen, die aktuellere ist die optimale Route. Warum im unteren Teil der schöne Weg nicht markiert ist, erschliesst sich mir nicht. Vielleicht sind da lokale Parikulärinteressen im Spiel...?

G, Rise

dulac hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2018 um 23:54
Hallo Alpin_Rise,

besten Dank für die Bestätigung.

Dass der untere Weg nicht markiert ist, mag durchaus mit Partikularinteressen zu tun haben. Das erklärt allerdings noch nicht, warum ihn die LK nicht ausweist: Strassen und Wege werden m. E. dort doch in jedem Fall dargestellt, egal ob öffentlich oder privat. Oder sollte etwa der dafür erforderliche Input, der – wie ich vermute würde – von den lokalen Behörden geliefert werden muss, den LK-Mitarbeitern (mit oder ohne Absicht) nicht zur Verfügung gestellt worden sein?

Für die letztere Vermutung würde auch sprechen, dass die direkte Verbindung vom Sitzsteinweg zu P1628 auf der LK immer noch fehlt, obwohl dort zumindest die Wegweisung schon seit langem besteht.

LG Wolfgang

P.S.
Irre ich mich oder haben wir unter uns nicht einen Mitarbeiter bei dem Amt, das die LK herausgibt. Wenn Ja, vielleicht wäre das ja ein Thema für ihn.

Bergmax hat gesagt: Interessant!
Gesendet am 2. November 2018 um 22:16
Ich war am Sitzstein mal im Frühjahr 2017 kurz nach der Schneeschmelze unterwegs und habe im Abstieg den unmarkierten Weg zur Rehaklinik genommen bzw. versucht, den Spuren zu folgen. Damals waren diese kaum zu erkennen und der Hang war im oberen Teil (unter der Felswand) richtig schlecht zu begehen - absolut keine Empfehlung. Umso schöner, wenn sich dies inzwischen geändert hat!

Viele Grüße

Max


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