Brienzergrat
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Klar, der Grat aller Voralpengrate gehört ins Portfolio jedes Alpinwanderers. Mir stellte sich zunächst die Frage, ob ich das happige Pensum vom Brünig aufs Rothorn und weiter über den langen Grat zum Harder als ambitionierten Berglauf oder zweitägige Wanderung angehen wollte. Aber ein Sonnenuntergang auf dem Brienzer Rothorn ist natürlich ein schlagendes Argument und so war der Entscheid schnell gefällt. Zudem konnte ich den Brienzergrat so mit frischen Beinen angehen und voll auskosten.
Schlussendlich war ich überrascht, wie wenig technisch der Brienzergrat ist; nur wenige Stellen qualifizieren als Alpinwanderung im engeren Sinn. Kurzum, das ist ideales Trailrunning-Gelände mit hohem Flowfaktor. Da konnte ich nicht widerstehen und bin trotz Zweitagesrucksack grössere Strecken gerannt - sicher nicht mein letzter Besuch.
Um acht Uhr laufe ich vom Berghaus Rothorn Kulm los. Absolviert man den Brienzergrat als normale Wanderung, wäre das eher spät. Denn ja und wie immer wieder betont: es zieht sich bis zum Harder Kulm... Zunächst bin auch ich eher gemütlich unterwegs, doch bereits nach dem Lättgässli erliege ich dem tollen Trail und gehe streckenweise in einen Laufschritt über. Das geht trotz schwerem Rucksack ganz passabel. Der Briefengrat im Ostaufstieg zum Briefehörli (2165m) markiert einen ersten Höhepunkt und ist typisch für die ganze Tour: gutmütig mit Aussicht auf beide Seiten.
Bei meiner Ankunft auf dem Balmi (2141m) drücken die ersten Sonnenstrahlen durch und lassen das Tannhorn (2221m) golden glänzen. Auch wenn zunächst die Wolken dominieren (vor allem über den Alpen), sollte das schlussendlich noch ein ganz schöner Herbsttag werden. Bald habe ich alle Frühstarter eingeholt. Dafür kommen mir nun vermehrt Wandergruppen entgegen. Dass man in diesem Gelände trotzdem nicht zu übermütig werden sollte, zeigen die zwei Kreuze auf der Westseite vom Tannhorn.
Im munteren Auf und Ab folge ich dem Grat über Gipfel mit "malerischen" Namen wie Ällgäuwhoren, Schnierenhireli, Gummhorn oder Blasenhubel. Das ist alles Neuland für mich, denn nur selten traue ich mich so weit gen Westen... In jedem Fall gerate ich in einen regelrechten Flow und vergesse fast zu pausieren. Auf dem Augstmatthorn (2137m) ist es dann soweit, man hat hier knapp zwei Drittel des Pensums hinter sich. Der Gipfel scheint recht beliebt, lässt er sich doch ab der Lombachalp bequem erreichen.
Dreissig Minuten später mache ich mich an die Schlussetappe. Der Wegweiser nennt 2:30 bis Harder Kulm. Das erscheint mir in normalem Wandertempo sehr sportlich. Nach den ruhigeren Stunden zuvor herrscht im Weiterweg über Suggiture (2085m) und Schönbüel ein regelrechtes Gedränge, im Minutentakt kommen mir Wandergruppen aller Art entgegen. Rund um die Roteflue sammeln sich durch kleinere Gegenanstiege erstaunlich viele Höhenmeter an. Und der Wurzelpfad bricht den schönen Flow.
Verleitet durch ein Schild "Aussichtspunkt" steige ich kurz vor dem Ziel noch zum Wannichnubel (1585m) hoch. Naja, der Gipfel ist recht verwachsen und das Panorama alles andere als umfassend. Immerhin geniesst man hier oben seine Ruhe. Zurück auf der Hauptroute erreiche ich in wenigen Minuten Harderkulm (1321m), wo meine Überschreitung ihr Ende findet. Ja, ich geb's zu, ich hab die Bahn benutzt nach Interlaken runter, auch wenn es mir schwer gefallen ist. Aber meine Knie machen mittlerweile nicht mehr jeden Unsinn mit.
Zeiten
1:20 Tannhorn
0:40 Schnierenhörnli
1:00 Augstmatthorn
1:30 Harder Kulm
Schlussendlich war ich überrascht, wie wenig technisch der Brienzergrat ist; nur wenige Stellen qualifizieren als Alpinwanderung im engeren Sinn. Kurzum, das ist ideales Trailrunning-Gelände mit hohem Flowfaktor. Da konnte ich nicht widerstehen und bin trotz Zweitagesrucksack grössere Strecken gerannt - sicher nicht mein letzter Besuch.
Um acht Uhr laufe ich vom Berghaus Rothorn Kulm los. Absolviert man den Brienzergrat als normale Wanderung, wäre das eher spät. Denn ja und wie immer wieder betont: es zieht sich bis zum Harder Kulm... Zunächst bin auch ich eher gemütlich unterwegs, doch bereits nach dem Lättgässli erliege ich dem tollen Trail und gehe streckenweise in einen Laufschritt über. Das geht trotz schwerem Rucksack ganz passabel. Der Briefengrat im Ostaufstieg zum Briefehörli (2165m) markiert einen ersten Höhepunkt und ist typisch für die ganze Tour: gutmütig mit Aussicht auf beide Seiten.
Bei meiner Ankunft auf dem Balmi (2141m) drücken die ersten Sonnenstrahlen durch und lassen das Tannhorn (2221m) golden glänzen. Auch wenn zunächst die Wolken dominieren (vor allem über den Alpen), sollte das schlussendlich noch ein ganz schöner Herbsttag werden. Bald habe ich alle Frühstarter eingeholt. Dafür kommen mir nun vermehrt Wandergruppen entgegen. Dass man in diesem Gelände trotzdem nicht zu übermütig werden sollte, zeigen die zwei Kreuze auf der Westseite vom Tannhorn.
Im munteren Auf und Ab folge ich dem Grat über Gipfel mit "malerischen" Namen wie Ällgäuwhoren, Schnierenhireli, Gummhorn oder Blasenhubel. Das ist alles Neuland für mich, denn nur selten traue ich mich so weit gen Westen... In jedem Fall gerate ich in einen regelrechten Flow und vergesse fast zu pausieren. Auf dem Augstmatthorn (2137m) ist es dann soweit, man hat hier knapp zwei Drittel des Pensums hinter sich. Der Gipfel scheint recht beliebt, lässt er sich doch ab der Lombachalp bequem erreichen.
Dreissig Minuten später mache ich mich an die Schlussetappe. Der Wegweiser nennt 2:30 bis Harder Kulm. Das erscheint mir in normalem Wandertempo sehr sportlich. Nach den ruhigeren Stunden zuvor herrscht im Weiterweg über Suggiture (2085m) und Schönbüel ein regelrechtes Gedränge, im Minutentakt kommen mir Wandergruppen aller Art entgegen. Rund um die Roteflue sammeln sich durch kleinere Gegenanstiege erstaunlich viele Höhenmeter an. Und der Wurzelpfad bricht den schönen Flow.
Verleitet durch ein Schild "Aussichtspunkt" steige ich kurz vor dem Ziel noch zum Wannichnubel (1585m) hoch. Naja, der Gipfel ist recht verwachsen und das Panorama alles andere als umfassend. Immerhin geniesst man hier oben seine Ruhe. Zurück auf der Hauptroute erreiche ich in wenigen Minuten Harderkulm (1321m), wo meine Überschreitung ihr Ende findet. Ja, ich geb's zu, ich hab die Bahn benutzt nach Interlaken runter, auch wenn es mir schwer gefallen ist. Aber meine Knie machen mittlerweile nicht mehr jeden Unsinn mit.
Zeiten
1:20 Tannhorn
0:40 Schnierenhörnli
1:00 Augstmatthorn
1:30 Harder Kulm
Hike partners:
Bergamotte
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0Km
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