Über den Wildstrubel vom Wallis ins Berner Oberland


Publiziert von Delta Pro , 1. Oktober 2018 um 14:37.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum:30 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   CH-BE 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1290 m
Abstieg: 2550 m

Hochalpiner Trailrun und Gletschermessung "light" an der Plaine Morte

Schon mehrfach konnte ich Besuche auf der Plaine Morte mit Querungen vom Wallis ins Berner Oberland verbinden (hier oder dort) - jeweils sehr schöne Touren. Die Kombination einer Traverse vom Cry d'Er über Crans-Montana über den Wildstrubel zu den Simmenfällen war mir allerdings neu, sowie eine solche Tour mit leichter Trailrun-Ausrüstung anzupacken. Ein super Tag - vielleicht der letzte ohne Schnee auf dieser Höhe - zwischen Wallis und Berner Oberland!
Nach intensiven Wochen auf den verschiedenen Gletschern der Schweiz neigt sich die Mess-Saison endlich dem Ende zu. Auf dem Glacier de la Plaine Morte hatten wir die Messungen (bähnli-technisch) schon Anfang September gemacht. In den letzten Wochen ist aber noch einmal viel geschmolzen, weshalb ich einen letzten, schnellen Kontrollgang machen musste - die eigentliche Motivation für diese Tour.


Als einziger Wanderer starte ich auf dem Cry d'Er nach einer fast 5-stündigen Anreise - die Plaine Morte liegt schon nicht am Weg... In nicht sehr schönem Pisten-Gelände zum Bella Lui. Gemäss meiner Gipfelliste habe ich diesen Berg vor fast 30 Jahren schon einmal bestiegen (man wird alt...). Beim Abstieg zum Col de Pochet findet sich, unerwartet, eine lange Leiter. Anschliessend durch ein sanftes Tal und einen in den Fels geschlagenen Höhenweg zur wunderschönen Hochebene der Plaine Morte Huiton - sieht so in 100 Jahren die heute noch von Eis bedeckte Plaine Morte aus? Ansteigend, teils nicht ganz direkt, zum Pass südlich der Pointe de Vatseret. Bis zum Gletscher hat man schon über 7 km auf dem Konto.

Das Eis ist auch ohne die mitgeführten Steigeisen ohne Probleme mit Trailrunning-Schuhen begehbar. Ich beginne gleich mit einer etwas kuriosen "Erstbesteigung" (wirklich!). Im Verlauf dieses Sommers ist inmitten der Eisfläche ein Inselberg erschienen, der in 10-20 Jahren einmal ein nettes Gipfelchen abgeben wird. Die Schartenhöhe heute ist noch 3 Meter... Vorsorglich habe ich einen ersten Steinmann errichtet. Anschliessend kreuz und quer über den Gletscher joggend meinen Messpunkten nach. Das Eis ist heute ausserordentlich gut begehbar - traumhaftes Trailrun-Gelände!

Nach weiteren 6 km verlasse ich den Gletscher und steige von Süden zum Wildstrubel hinauf. Unterhalb Pt. 2909 ist der Weg nicht häufig begangen, doch mit Steinmännern markiert. Weiter oben hat sich im Geröll ein gut begehbarer, breiter Pfad ausgebildet. Auf dem Gipfel kommen die Wolken schon recht nah, und nach kurzer Rast und Schwatz mit einem anderen Berggänger mache ich mich an den langen Abstieg. Fraglich ob es mit 1.5h Zeitbudget sinnvoll ist den Bus um 14.15 anzuvisieren... Da das Gelände meist gut geeignet ist, Höhe zu vernichten klappt es schliesslich auf die Minute genau. Der Abstieg vom Wildstrubel ist lang (2200 Höhenmeter) und eindrücklich - oben durch eine Geröllwüste, vorbei am idyllischen Flueseeli, auf sehr steilem Weg zum Rezliberg und am Schluss auslaufen auf dem flacheren Touristen-Weg.


Durchgangszeiten:
Cry d'Er: 9.35
Glacier de la Plaine Morte: 10.55
Wildstrubel (inkl. Gletschermessungen): 12.30
Simmenfälle: 14.10 

Tourengänger: Delta


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Kommentare (1)


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amphibol hat gesagt: Mont Île
Gesendet am 2. Oktober 2018 um 06:17
Der Name des Inselgipfelchens ist treffend gewählt. :-)
Dessen Haupt tritt wohl dieses Jahr zum ersten Mal ans Tageslicht?
Gruss, amphibol


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