Wildstrubel im Frühsommer


Publiziert von Mistermai , 21. August 2011 um 19:25.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum:25 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2200 m
Strecke:17,8km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV (ab Lenk mit Bus bis Simmenfälle)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Wie Anfahrt
Unterkunftmöglichkeiten:Flueseehütte

Hinweis: Ich werde in diesem Bericht ausführliche Wegbeschreibungen unterlassen, da es von diesen schon zu Hauf gibt.

Für die erste Tour dieses Jahr habe ich mich für den Wildstrubel entschieden. Dank dem warmen Frühling haben 2 Kollegen und ich das Wochenende 25./26. Juni auserkoren. Anfänglich plante ich die Tour für einen Tag, jedoch wäre dies wegen der ÖV nicht möglich gewesen, man wäre viel zu spät gestartet.
Also reservierte ich 3 Übernachtungsplätze in der Flueseehütte, die erstaunlich spärlich belegt ist, zumindest Ende Juni.

Am Samstagnachmittag erstiegen wir die Flueseehütte von Oberried in 1:40 anstatt den angegebenen 3h, was wir als gutes Omen für unsere Tour anschauten. Die Flueseehütte (nicht bewirtet, 12 Übernachtungsplätze) übertraf dann unsere kühnsten Erwartungen: So Idyllisch gelegen haben wir noch selten übernachtet. Das Flueseeli ist zwar noch ziemlich kalt (angrenzende Schneefelder), was uns jedoch nicht von einem kurzen Erfrischungsbad abhielt (definitiver Bade-Kälte-Rekord für uns alle).

Wir trafen bei der Hütte auf ein Mitglied des Flueseevereins (die Hütte gehört nicht zum SAC sonder einem eigenen Verein), der uns einige interessante Details erklärt, wie z.B. dass im Flueseeli regelmäßig Fische mit dem Helikopter ausgesetzt werden. Er meinte außerdem, dass der Weg zum Wildstrubel problemlos machbar sein sollte.

Nach einem atemberaubenden Sonnenuntergang (Siehe Video) übernachteten wir zusammen mit 3 Studenten in der Hütte (das Durchschnittsalter dürfte sich für diese Nacht mit uns Sechsen um die 20 Jahre bewegt haben, schön dass wir nicht die einzigen jungen Wanderer sind...).

Am nächsten Morgen brachen wir um 8:00 in der Hütte auf und trafen zu unserer Verwunderung nach nur 200hm bereits auf das erste steinhart gefrorene, steile Schneefeld (ohne Spuren). Es sollte nicht das letzte bleiben...

Bis 2500müm waren die Wege abgesehen von einigen Schneefeldern unteres T3. Mit dem erreichen von 2500m stellten sich für uns (ohne Stöcke, geschweige denn Steigeisen unterwegs) erste Probleme in Form eines riesigen steinhart gefrorenen, steilen Schneefeldes ein. Wir schafften es dieses Schneefeld zu umgehend. Doch auf 2700m wartete bereits das nächste Schneefeld mit denselben Eigenschaften. Wir entschieden uns von der Route abzuweichen und bereits weiter unten den Weg von der Pleine morte anzupeilen. Da es in diesem Gebiet nur wenige Leitlinien gibt (die Orientierung neben dem Weg hat es in sich) und außerdem deutlich mehr Weg(Fragmente) zu finden sind, als auf der Karte eingezeichnet, landeten wir etwas östlich, oberhalb des Weges von der Pleine morte. Dieser Weg führt uns über die Südwestliche Krete Richtung Gipfel, wir musstenen noch eine Schneewechte umgehen (oder umklettern) und gelangen so zum Gipfel.

Die Aussicht vom Gipfel ist dann überwältigend, vom Jura bis zum Mont Blanc sehen wir alles, was die Schweiz und die östlichen Alpen zu bieten haben. Die Aussicht teilen wir im Verlauf unseres eta 80 minütigen Aufenthaltes auf dem Gipfel (im T-Shirt!) mit 2 Deutschen, die die Pleine morte überquerten und einer Gruppe die die 1-Tagesvariante wählten (wir hatten sie kurz nach dem Abmarsch überholt).

Den Abstieg wählten wir dann deutlich glücklicher (von Oben ist die Orientierung deutlich einfacher) und mussten so nur das unterste Schneefeld hinunterrutschen (unterdessen war es weich wie Butter). In der Hütte holten wir unsere Schlafsäcke und genehmigten uns ein weiteres "Eisbad" im See und stiegen dann ins Tal, wo Temperaturen um die 30C herrschten.


Fazit: Der Wildstrubel ist ein wunderschöner Gipfel und unter Normalbedingungen problemlos machbar, im Frühsommer muss man jedoch auf Schneefelder gefasst sein.

Tourengänger: Mistermai, Timon


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