Rautispitz (2283m) & Wiggis (2282m)


Publiziert von Linard03 , 17. Oktober 2018 um 04:04.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:30 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:Obersee - Geisskappel - Rautispitz - Rautifurgge - Wiggis - Rautihütten - Obersee (17.3 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per PW bis Obersee

der letzte Sommertag (aus damaliger Sicht ...) wollte genutzt werden. Das ist der Vorteil an Projekten, welche man einfach aus der Schublade ziehen kann: man kann spontan losziehen … Mehrere Optionen standen offen, ich entschied mich dann fürs Glarnerland. Den Rautispitz hatte ich auch mal als Schneeschuh-Tour vorgemerkt. Nach erfolgter Tour und Kenntnis vom Gelände stelle ich mir dies aber nicht so prickelnd vor …
Den Wiggis hatte ich etwas unterschätzt; ich hätte wohl einfach ein paar Hikr-Berichte lesen sollen - aber davon später ...
 
Per PW gings via Näfels hoch zum Obersee. Noch war alles ruhig und fast keine Autos vorhanden, was sich im Lauf des Tages noch drastisch ändern sollte. Kurz nach halb acht zog ich los, vorbei am idyllischen Obersee. Das Morgenrot auf den umliegenden Bergspitzen war grandios.
 
Sobald der Weg vom See wegführt, wird’s gleich ordentlich steil – aber immer noch auf einer Forststrasse, welche zur Rautialp hochgeht. Bei der Grapplialp (1359m) links weg und auf imposanten Pfad den Geissentritt hinauf; teilweise sind kurze Kraxel-Passagen dabei.
 
Ich werde von einem schnelleren Paar überholt, welches ich gerne ziehen lasse – Dauergequassel ist nicht so mein Ding auf Wanderungen, wo ich die Stille & Natur geniessen möchte …
Erst bei Ober-Fahnen begrüsst mich die Sonne (kalt war es heute jedoch nie). Hier rasten weitere vier Personen, ansonsten niemanden gesehen bis zum Gipfel. Den Rautispitz erreichte ich um ca. 10.15 Uhr; grandiose Aussicht! Das erwähnte Paar machte sich (immer noch weiter munter quasselnd) bereits wieder an den Abstieg, so hatte ich den Gipfel für mich alleine.
 
Als etwas später die nächsten eintrafen, machte ich mich ebenfalls wieder auf den Weg. Zunächst hinunter zum Sattel (Rautifurggel, 2169m), wo ich nur Augen für das Gipfelkreuz auf dem Wiggis hatte. Nur so kann ich mir zumindest erklären, weshalb ich den Normalweg (blau-weiss) gar nicht bemerkte … ;-)
 
Ich suchte also zuerst vergebens nach einem Pfad unterhalb der steilen Nordwand. Einen solchen fand ich zwar tatsächlich, dieser querte jedoch mehr, als dass er zu einem Einstieg führte. Wieder zurück zur Kante, wo ich jetzt ein Drahtseil erspähte. Dies kann unmöglich der blau-weiss markierte Weg sein … - sah jedoch spannend aus.
 
Erst ging’s senkrecht hinauf, dann eine Querung und um’s Eck; alles sehr ausgesetzt. Ohne Drahtseil wäre ich hier definitiv nicht eingestiegen – das wäre dann wohl im Bereich T6+ … Glücklicherweise war das Drahtseil mehr oder weniger durchgehend bis kurz unterhalb des Gipfels. Noch ein paar Meter und dann war auch der Gipfel des Wiggis (2283m) geschafft.
 
Hier genoss ich ganz alleine die wohlverdiente Mittagsrast. Etwas später gesellte sich ein weiterer Berggänger dazu. Wir kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass wir viele Gemeinsamkeiten in Sachen erreichte Gipfel hatten. Wobei er trotzdem in einer anderen Liga spielt; absolviert er doch alle Touren solo (z.B. Weisshorn-Überschreitung, etc.) – Respekt!
 
So verging eine Stunde bei herrlichstem Wetter auf dem Wiggis im Nu. Mein Gesprächspartner machte mich auf den Normalweg aufmerksam, den ich nun im Abstieg benutzte. Ein Spazierweg im Vergleich zum Aufstieg! Die Ketten sind bei Trockenheit nicht unbedingt notwendig; bei Nässe oder Eis sieht’s wohl anders aus …
 
Zurück beim Sattel erfolgte nun der gemütliche Abstieg unter den imposanten Wänden zwischen Wiggis und Schijen zur Rautialp. Weiter zur Grapplialp und schliesslich den steilen Abstieg zum Obersee hinunter. 
Hier reihte sich nun Auto an Auto; selbst der Strasse entlang … Mir war’s egal; ich fuhr nun gemütlich nach Hause und so ging eine wunderschöne Tour zu Ende.
 
Fazit:
zwei herrliche Aussichtsgipfel, welche relativ einfach erreichbar sind. Kaiserwetter den ganzen Tag über, angenehme Temperaturen; was will man mehr? Durch den Direktaufstieg auf den Wiggis kam ich zudem unverhofft noch zu einem Adrenalinkick … ;-)
 
Schwierigkeiten:
Grundsätzlich bewegt man sich auf der ganzen Tour meistens im Bereich von T2-T3.
Auch die Kettenpassage von der Rautifurggel zum Wiggis würde ich (zumindest bei trockenen Verhältnissen) maximal mit T3+ bewerten.
Der drahtseilversicherte Direktaufstieg zum Wiggis müsste hingegen ein T5 sein.
 
Zahlen:
Obersee – Rautispitz: 2 ¾ Std.
Rautispitz – Wiggis: ca. 40 Min.
Wiggis – Rautihütten – Obersee: 2 ½ Std.

Tourengänger: Linard03


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Geodaten
 42249.gpx Rautispitz

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Kommentare (3)


Kommentar hinzufügen

Primi59 hat gesagt:
Gesendet am 17. Oktober 2018 um 10:36
Hey Linard03, schön hast du dich für^s Glarnerland entschieden und dann gleich noch für "meinen" Hausberg. Der Aufstieg über den Geisschappel ist wirklich schön und abwechslungsreich, muss auch wieder mal dort hoch ;-)

Gruss
Priska

Linard03 hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Oktober 2018 um 18:53
Hallo Priska,
schön, wenn man so einen Hausberg hat … ;-)
Und ja, mir hat diese Rundtour sehr gut gefallen; ist immer wieder schön, im Glarnerland … ;-))

Gruss,
Richard

Primi59 hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Oktober 2018 um 19:42
Hoi Richard
schön wenn es dir bei uns gefällt.... und bei der Tourenwahl hatt`s für Jeden etwas dabei :-)

Gruss
Priska


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