Der grüne Teil des Himmelschrofenzugs
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Kurz nach 6 Uhr starte ich in Bad Hindelang und fahre über Sonthofen Richtung Oberstdorf. Zu dieser Uhrzeit noch wenig Verkehr. Kurz hinter dem Abzweig zur Breitachklamm biegt man am Kreisverkehr wie ausgeschildert rechts ab und hält sich an der Beschilderung „Fellhornbahn“. Am Parkplatz der Talstation angekommen löse ich ein Tagesticket für 4 Euro und starte um etwa 6:50 Uhr Richtung Birgsau. Schon wenige Meter hinter dem Parkplatz genießt man tolle Blicke Richtung Mädelegabelgruppe und Linkerskopf – ein genialer Anblick.
Ich passiere die Kleinsiedlung Birgsau strammen Schrittes und kurz darauf die Alpe Eschbach. Wenig später erreicht man eine Wegekreuzung: hier links halten und zunächst dem Hauptweg für einige Minuten folgen. Nach 3,4 km ab Parkplatz bin ich um 7:30 Uhr an der Abzweigung zur Einödsbergalpe: ein gut sichtbarer, aber nicht markierter Weg, der links bergan steigt.
Der Weg ist gut zu steigen, nimmt dann aber schnell an Fahrt auf und windet sich recht steil höher. Auf knapp 1200 m passiert man einen fotogenen Wasserfall und hat bereits sehr schöne Blicke ins Bergrund.
Nach einer knappen Anstiegsstunde ab der Abzweigung unten im Tal erreiche ich kurz vor halb 9 Uhr die wunderschön gelegene Einödsbergalpe auf 1540 m. Eine irre Lage mit einem Wahnsinnspanorama!
Von der Alpe steigt ein Pfad ostwärts direkt auf den Himmelschrofenzug zu. Dem Pfad folge ich durch lichten Wild, weiche dann jedoch nordostwärts aus und steige über die Grasflanken weglos bergan. Hier und dort trifft man auf begehbare Trampelspuren der Rinder, die hier oben im Sommer weiden. So nutze ich entweder derartige Spuren oder steige nach Lust und Laune, die Hänge diagonal bergauf querend, höher. Gegen 9:20 Uhr kann ich endlich, auf etwa 1850 m, einen ersten Blick Richtung Osten genießen: die Kegelköpfe, die großartige Höfats und die Wildengruppe grüßen. Ein toller Blick!
An einer alten Alphütte vorbei (immerhin, mit Solartechnik), die den Alphirten wohl als Materiallager bzw. Rückzugsort dient, geht es auf der Kammhöhe einfach nordwärts, bis ich um 9:50 Uhr auf dem 1952 m hohen Schmalhorn stehe. Ich genieße erst einmal die Rundsicht: geniale und hochinformative Blicke in den Sperrbachtobel, den weiteren Anstieg zum Wildengundkopf, ins Bacherloch und Rappenalptal mit der entsprechenden Bergprominenz der Allgäuer Alpen. Ich genieße eine zwanzigminütige Pause und mache mich dann wieder auf meinen weiteren Weg.Bei meinem weiteren Weg gen Süden bleibe ich der Grathöhe treu, was ein stetiges auf und ab bedeutet, technisch aber einfach ist. Etwa gegen 10:45 Uhr treffe ich auf den von oben kommenden Pfad und quere auf guter Pfadspur den Gipfel des Spätengundkopfes, um den Gipfel schließlich um 11 Uhr von Süden zu erreichen. Der Spätengundkopf ist jedoch nicht vielmehr als eine Graterhebung auf dem Weg zum Wildengundkopf, so dass ich hier nur wenige Minuten Pause mache.
Der finale Anstieg zum Wildengundenkopf ist über einen Pfad, hier und dort sogar markiert, nicht zu verfehlen. Wieder einfach, doch im oberen Teil etwas mühsam. An einem Marterl vorbei geht es höher, um 11:30 Uhr bin ich am Gipfel des Wildengundkopfes (2238 m): Zeit für eine halbstündige Picknick- und Fotopause. Vor allem die nahe Trettachspitze dominiert natürlich das wunderschöne Panorama, doch auch die Blicke auf Höfats, Hochvogel, hinüber zum Widderstein, zu den Schafalpenköpfen usw. lohnen sehr.
Auf gleichem Weg steige ich wieder hinab Richtung Spätengundkopf, wo ich den Pfad hinab zur Einödsbergalpe nehme. Von oben kommend kann man sich an einem von oben sichtbaren runden Brunnen orientieren, an dem der Pfad vorbeiführt. Auch weiter abwärts ist der Pfad gut zu finden. Auf etwa 1730 m weiche ich vom Pfad kurz ab, um einer Kuhherde auszuweichen, treffe im Wald schließlich wieder auf den Pfad und bin um etwa 13:20 Uhr an der Einödsbergalpe.
Als kleine Zugabe besteige ich noch den kleinen, westlich der Alpe gelegenen Einödsberg (1589 m), der nochmals tolle Blicke auf den Himmelschrofenzug bietet. Eine kurze, gemütliche Pause, dann wieder hinab zur Alpe, hier nochmals Fotostopp. Die Alpe liegt schon toll!
Um 14 Uhr steige ich in zunächst südsüdwestlicher Richtung ab und kann auf gutem Weg talwärts steigen. Mal im Schatten, mal in der warmen Sonne – heute ist´s im Tal wieder über 30°C heiß – gelangt man problemlos tiefer. Nach einer guten halben Stunde erreiche ich auf ca. 1190 m den Talgrund. Der Weg ist von hier nur schwer auszumachen, sicher auch ein Grund, warum der Weg nur selten begangen wird: ich bin heute, mal abgesehen von den Alphirten, niemandem begegnet. Das wird sich nun ändern, denn von hier ist es nicht mehr weit bis Einödsbach, wo ich gegen 14:50 Uhr bin. Klar, dass ich mir die typischen Postkartenmotive nicht entgehen lasse. Ebenso wenig wie die Radlermaß im Gasthof Einödsbach.
Nach viertelstündiger Pause steige ich nochmals auf die Wiesenhänge oberhalb der Häuser für letzte Fotos und spaziere dann hinab nach Birgsau und weiter zum Parkplatz an der Fellhornbahn, wo ich nach einer weiteren guten Dreiviertelstunde ankomme. Um Punkt 16 Uhr liegt eine tolle, einsame Tour hinter mir, die definitiv Wiederholungspotential hat.
Durchgangszeiten:(Rastpausen & zahlreiche Foto- und Videostopps inklusive):
06:50 Parkplatz Fellhornbahn
07:30 Abzweig Einödsbergalpe
08:30 Einödsbergalpe
09:50 Schmalhorn (bis 10:10 Uhr)
11:00 Spätengundkopf
11:30 Wildengundkopf (bis 12:00 Uhr)
13:20 Einödsbergalpe
13:30 Einödsberg
14:50 Einödsbach (bis 15:05 Uhr)
16:00 Parkplatz Fellhornbahn

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