Traverse Hochfrottspitze zur Mädelegabel ein unverhofft einsamer Genuss
Servus mitereinander,
an diesem wundervollen Augusttag gibt es wieder mal eine Genusstour. Die Tour geht in das "Herzstück" des Allgäuer Hauptkamms. Dabei handelt es sich um die Traverse von der Hochfrottspitze zur Mädelegabel. Dieser Grat ist durch seine Lage auf durchweg über 2500m der höchstgelegende Grat im Allgäu.
Die Tour startet wie gewohnt um 7 Uhr früh mit dem Fahrrad an dem Wanderparkplatz Faistenoy (904m). Dort wird los geradelt der Straße hinter an Birgsau und auch an der Eschbachalpe vorbei hinauf schleißlich durch den Schotterfahrweg nach Einödsbach (1.115m). Auf dem Weg kam uns schon eine warme Brise entgegen. Das Fahrrad abgestellt und weiter geht´s!
Der Weg führt uns tief in das kleine Seitental Richtung Waltenberger Haus hinein. Dort erst recht nah im Tal und dann schließlich bergauf. In einigen Serpentienen und leichter Kraxelei (I) gelangt man zum Waltenberger Haus (2.084m). Dort kurz mal pausiert und dann weiter in Richtung Bockkarscharte. Der Weg ist hier immer gut zu erkennen und führt durch das Gerlöö bis zum festeren Fels 100hm unterhalb der Bockkarscharte. Dort steigt man dann in das seilversicherte Stück zur Scharte ein. 10 Minuten später standen wir oben an der Bockkarscharte (2.523m) und kamen das erste Mal Sonnenlicht ab an diesem sehr warmen Sommertag.
Von der Bockkarscharte geht es nun in östlicher Richtung in die Südwestkante der Hochfrottspitze. Diese erklimmt man meist in leichter Kraxelei (I-II). Der Wegverlauf ist durch Steinmandl recht gut markiert und sollten für den erfahrenen Bergsteiger keinerlei Problem darstellen. Also immer den Mandl hinterher. Der Verlauf ist hierbei recht variabel wir nehmen meist für uns offensichtliche Route und gelangen recht schnell an die Schlüsselstelle welche meist als II-III (Die Gipfelwand) angegeben wird. Nach der Kraxelei ist der Vorgipfel der Hochfrottspitze nicht mehr weit. Nur noch ein paar Höhenmeter und wir bestaunen schon den Gipfel der Hochfrottspitze in der "Ferne" (150m). Die letzten Meter gestalten sich in einfacher Genusskletterei (I.) mit herrlicher Aussicht und dann stehen wir auf dem Gipfel der Hochfrottspitze auf 2.649m.
Als ich den obligatorischen Gipfelbucheintrag machen wollte stellte ich schockiert fest das gar kein Gipfelbuch in dem Kästchen ist und auch die Stifte weg sind. Die Stifte fand ich nach wenigen Augenblicken oberhalb in einer Steinritze liegen - einen hab ich leider nicht herausfischen können. Ob das Buch einer vergessen hat zurück in den Kasten zu tun und es daher iwo am Berg liegt oder ob es tatsächlich schon voll ist sei jetzt mal dahin gestellt. Vielleicht hat ja einer der Leser darauf eine Antwort - würde mich freuen.
Nach einer kleinen Pause liefen wir weiter und hielten uns soweit wie nur möglich am Grat. Bis wir uns ca auf 2620m entschieden südlich eine Kletterei zu umgehen. Die Kletterei befindet sich meist im einfachen Bereich und die Wegfindung ist etwas komplizierter als noch beim Aufstieg. Der Abstecher vom Grat führt uns in die schuttige Südflanke der Hochfrottspitze - im Gegensatz war die Route aus meinem Bericht Sept. 2019 fester Fels. Wir suchten allerdings sobald wie nur sinnvoll wieder direkt am Grat abzusteigen. Das taten wir dann auch und gelangen so an die letzte Stelle (II) vor der Scharte zwischen Hochfrottspitze und Mädelegabel.
Der Aufstieg zur Mädelegabel gestaltet sich erst anspruchsvoller im oberen zweiten Grad. Die Temperatur an dem Tag ist zu diesem Zeitpunkt noch recht angenehm allerdings schon recht warm. Nach der ersten Kletterpassage kann man sich dann entscheiden über die Blatten aufzusteigen oder diese zu Umgehen. Der Weiterweg gestaltet sich recht offensichtlich und ist mehrfach beschrieben (I-II).. Diese haben wir fix überwunden und können dann das Gipfelpanorama der Mädelegabel (21.645m) genießen.
Der Abstieg von der Mädelegabel gestaltet über den gut markierten Weg zum Heilbronner Höhenweg recht "einfach". In leichter Kraxelei und teilweise schon sehr abgegriffenen Felsen (I-II) klettert man hinab bis zum Fuße der Mädelegabel. Dort kürzen wir über den alten und nicht mehr erkennbaren Aufstiegstiegsweg vom Gletscher ab - nicht wirklich zu empfehlen. Auf der Schwarzen Milz (2.453m) angelangt laufen wir zurück zur Bockkarscharte. Wir konnten uns allerdings nicht nehmen lassen eine kleine Schneeballschlacht zu starten. Am Ende der schwarzen Milz geht es noch ein Stückchen im Kies bergauf bevor man auf dem festen Fels bis zur Bockkarscharte zurück läuft. Von der Bockkarscharte geht es nun den selben Weg wie im Aufstieg hinab und an dem Waltenberger Haus (2.084m) gönnen ich mir einen leckeren Kaiserschmarrn - egal das eig. ein großer Eisbecher besser wäre!.
Weiter gehen wir über den Weg in Richtung Trettachspitze. Der Weg gestaltet sich anfangs recht einfach bis wir in dem Mädelegabelkar (2.050m) ankamen. Dort ist die Querung etwas heikel und jeder Fehltritt könnte schwerwiegende Folgen nachsich ziehen. Nach dem Kar geht der weg wieder recht einfach am Hang entlang und schließlich gelangen wir auf die Märchenwiese (2.198m). Dort noch kurz Querfeld ein den Vorhügel hinauf und dann den Gratweg entlang und den Wildgundkopf (2.238m) noch mitgenommen - ab durchs Gemüse!.Auch der Spätgundkopf (1.993m) wurde im Abstieg noch mitgenommen. Dort stand ich dann auch mitten in der Kuhherde und der wohl der Jüngste Älpler Oberstdorfs trieb das Vieh geraden Hang abwärts und ich mitten drin - Yeah!. Nach paar Metern kommt man dann an die Abzweigung zur Einödsbergalpe, welche ich nahm. Dort geht es in den Hang hinab immer wieder in Serpentinen durch Wald und offene Weidefläche. Die Hitze ist inzwischen nicht zu ertragen - auf ca. 1700m ging mir dann meine 3 Liter Trinkblase leer. Nach einiger Zeit an der Hinteren Einödsalpe (1540m) angekommen noch kurz den Einödsberg mittgenommen und dann ab über den Pfad Richtung Einödsbach. In Einödsbach (1.115m) angekommen direkt den Brunnen zur Abkühlung in Gebrauch genommen. Unfassbar was das für eine Hitze war.
Von Einödsbach geht es nun entspannt mit dem Rad bergab und wieder zurück zum Auto. Die Abfahrt mit dem Rad sollte nicht unterschätzt werden - vor allem die letzten Kurven auf dem Schotterweg sind recht gefährlich da man dort neigt sehr weit rauszukommen!
Fazit
Eine traumhaft schöne Tour mit allen was dazu gehört. Der Aufstieg war schön schattig und die Aussicht oben war einfach Gigantisch. Der Fels ist fest für allgäuer Verhältnisse und die Kraxelei hat einen riesen Spaß gemacht. Leider hat sich aufgrund meiner langen Pause die Trettachspitze wieder mal nicht geklappt allerdings läuft diese nicht weg. Das Wetter war etwas zu heiß allerdings ist das jammern auf hohen Niveau bei solch einer Traumtour!
Tourendetails
an diesem wundervollen Augusttag gibt es wieder mal eine Genusstour. Die Tour geht in das "Herzstück" des Allgäuer Hauptkamms. Dabei handelt es sich um die Traverse von der Hochfrottspitze zur Mädelegabel. Dieser Grat ist durch seine Lage auf durchweg über 2500m der höchstgelegende Grat im Allgäu.
Die Tour startet wie gewohnt um 7 Uhr früh mit dem Fahrrad an dem Wanderparkplatz Faistenoy (904m). Dort wird los geradelt der Straße hinter an Birgsau und auch an der Eschbachalpe vorbei hinauf schleißlich durch den Schotterfahrweg nach Einödsbach (1.115m). Auf dem Weg kam uns schon eine warme Brise entgegen. Das Fahrrad abgestellt und weiter geht´s!
Der Weg führt uns tief in das kleine Seitental Richtung Waltenberger Haus hinein. Dort erst recht nah im Tal und dann schließlich bergauf. In einigen Serpentienen und leichter Kraxelei (I) gelangt man zum Waltenberger Haus (2.084m). Dort kurz mal pausiert und dann weiter in Richtung Bockkarscharte. Der Weg ist hier immer gut zu erkennen und führt durch das Gerlöö bis zum festeren Fels 100hm unterhalb der Bockkarscharte. Dort steigt man dann in das seilversicherte Stück zur Scharte ein. 10 Minuten später standen wir oben an der Bockkarscharte (2.523m) und kamen das erste Mal Sonnenlicht ab an diesem sehr warmen Sommertag.
Von der Bockkarscharte geht es nun in östlicher Richtung in die Südwestkante der Hochfrottspitze. Diese erklimmt man meist in leichter Kraxelei (I-II). Der Wegverlauf ist durch Steinmandl recht gut markiert und sollten für den erfahrenen Bergsteiger keinerlei Problem darstellen. Also immer den Mandl hinterher. Der Verlauf ist hierbei recht variabel wir nehmen meist für uns offensichtliche Route und gelangen recht schnell an die Schlüsselstelle welche meist als II-III (Die Gipfelwand) angegeben wird. Nach der Kraxelei ist der Vorgipfel der Hochfrottspitze nicht mehr weit. Nur noch ein paar Höhenmeter und wir bestaunen schon den Gipfel der Hochfrottspitze in der "Ferne" (150m). Die letzten Meter gestalten sich in einfacher Genusskletterei (I.) mit herrlicher Aussicht und dann stehen wir auf dem Gipfel der Hochfrottspitze auf 2.649m.
Als ich den obligatorischen Gipfelbucheintrag machen wollte stellte ich schockiert fest das gar kein Gipfelbuch in dem Kästchen ist und auch die Stifte weg sind. Die Stifte fand ich nach wenigen Augenblicken oberhalb in einer Steinritze liegen - einen hab ich leider nicht herausfischen können. Ob das Buch einer vergessen hat zurück in den Kasten zu tun und es daher iwo am Berg liegt oder ob es tatsächlich schon voll ist sei jetzt mal dahin gestellt. Vielleicht hat ja einer der Leser darauf eine Antwort - würde mich freuen.
Nach einer kleinen Pause liefen wir weiter und hielten uns soweit wie nur möglich am Grat. Bis wir uns ca auf 2620m entschieden südlich eine Kletterei zu umgehen. Die Kletterei befindet sich meist im einfachen Bereich und die Wegfindung ist etwas komplizierter als noch beim Aufstieg. Der Abstecher vom Grat führt uns in die schuttige Südflanke der Hochfrottspitze - im Gegensatz war die Route aus meinem Bericht Sept. 2019 fester Fels. Wir suchten allerdings sobald wie nur sinnvoll wieder direkt am Grat abzusteigen. Das taten wir dann auch und gelangen so an die letzte Stelle (II) vor der Scharte zwischen Hochfrottspitze und Mädelegabel.
Der Aufstieg zur Mädelegabel gestaltet sich erst anspruchsvoller im oberen zweiten Grad. Die Temperatur an dem Tag ist zu diesem Zeitpunkt noch recht angenehm allerdings schon recht warm. Nach der ersten Kletterpassage kann man sich dann entscheiden über die Blatten aufzusteigen oder diese zu Umgehen. Der Weiterweg gestaltet sich recht offensichtlich und ist mehrfach beschrieben (I-II).. Diese haben wir fix überwunden und können dann das Gipfelpanorama der Mädelegabel (21.645m) genießen.
Der Abstieg von der Mädelegabel gestaltet über den gut markierten Weg zum Heilbronner Höhenweg recht "einfach". In leichter Kraxelei und teilweise schon sehr abgegriffenen Felsen (I-II) klettert man hinab bis zum Fuße der Mädelegabel. Dort kürzen wir über den alten und nicht mehr erkennbaren Aufstiegstiegsweg vom Gletscher ab - nicht wirklich zu empfehlen. Auf der Schwarzen Milz (2.453m) angelangt laufen wir zurück zur Bockkarscharte. Wir konnten uns allerdings nicht nehmen lassen eine kleine Schneeballschlacht zu starten. Am Ende der schwarzen Milz geht es noch ein Stückchen im Kies bergauf bevor man auf dem festen Fels bis zur Bockkarscharte zurück läuft. Von der Bockkarscharte geht es nun den selben Weg wie im Aufstieg hinab und an dem Waltenberger Haus (2.084m) gönnen ich mir einen leckeren Kaiserschmarrn - egal das eig. ein großer Eisbecher besser wäre!.
Weiter gehen wir über den Weg in Richtung Trettachspitze. Der Weg gestaltet sich anfangs recht einfach bis wir in dem Mädelegabelkar (2.050m) ankamen. Dort ist die Querung etwas heikel und jeder Fehltritt könnte schwerwiegende Folgen nachsich ziehen. Nach dem Kar geht der weg wieder recht einfach am Hang entlang und schließlich gelangen wir auf die Märchenwiese (2.198m). Dort noch kurz Querfeld ein den Vorhügel hinauf und dann den Gratweg entlang und den Wildgundkopf (2.238m) noch mitgenommen - ab durchs Gemüse!.Auch der Spätgundkopf (1.993m) wurde im Abstieg noch mitgenommen. Dort stand ich dann auch mitten in der Kuhherde und der wohl der Jüngste Älpler Oberstdorfs trieb das Vieh geraden Hang abwärts und ich mitten drin - Yeah!. Nach paar Metern kommt man dann an die Abzweigung zur Einödsbergalpe, welche ich nahm. Dort geht es in den Hang hinab immer wieder in Serpentinen durch Wald und offene Weidefläche. Die Hitze ist inzwischen nicht zu ertragen - auf ca. 1700m ging mir dann meine 3 Liter Trinkblase leer. Nach einiger Zeit an der Hinteren Einödsalpe (1540m) angekommen noch kurz den Einödsberg mittgenommen und dann ab über den Pfad Richtung Einödsbach. In Einödsbach (1.115m) angekommen direkt den Brunnen zur Abkühlung in Gebrauch genommen. Unfassbar was das für eine Hitze war.
Von Einödsbach geht es nun entspannt mit dem Rad bergab und wieder zurück zum Auto. Die Abfahrt mit dem Rad sollte nicht unterschätzt werden - vor allem die letzten Kurven auf dem Schotterweg sind recht gefährlich da man dort neigt sehr weit rauszukommen!
Fazit
Eine traumhaft schöne Tour mit allen was dazu gehört. Der Aufstieg war schön schattig und die Aussicht oben war einfach Gigantisch. Der Fels ist fest für allgäuer Verhältnisse und die Kraxelei hat einen riesen Spaß gemacht. Leider hat sich aufgrund meiner langen Pause die Trettachspitze wieder mal nicht geklappt allerdings läuft diese nicht weg. Das Wetter war etwas zu heiß allerdings ist das jammern auf hohen Niveau bei solch einer Traumtour!
Tourendetails
Start | Ziel | Anforderung | Aufstieg | Absteig | KM |
Zeit in min |
|
1 | Faistenoy | Einödsbach | L | 250 | 0 | 4,0 | 25 |
2 | Einödsbach | Waltenberger Haus | T3+ I | 980 | 0 | 3,0 | 95 |
3 | Waltenberger Haus | Bockkarscharte | T3+ I | 440 | 0 | 1,4 | 30 |
4 | Bockkarscharte | Mädelegabel | T5+ III | 200 | 80 | 1,6 | 60 |
5 | Mädeleabel | Waltenberger Haus | T4 II | 80 | 650 | 2,6 | 60 |
6 | Waltenberger Haus | Spätengundkopf | T4+ I. | 390 | 500 | 3,6 | 60 |
7 | Spätengundkopf | Einödsbach | T4 | 50 | 910 | 3,4 | 60 |
8 | Einödsbach | Faistenoy | L+ | 0 | 250 | 4,0 | 10 |
G | T5 III / L | 2390 | 2390 | 23,6 | 400 |
Tourengänger:
McGrozy
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