Doppelte Trettachspitzen Überschreitung


Publiziert von McGrozy , 29. September 2020 um 21:22.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 5 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2200 m
Unterkunftmöglichkeiten:Waltendberger Haus mit Umweg erreichbar. Hintere Einödsbergalpe (evtl. Getränke im Brunnen) Einödsberg Alpe Eschenbach

Särvus miteinander,

dieser Berg stand schon seit Jahren auf meiner Bucket Liste. Ich hatte über die Jahre tatsächlich schon öfter die Möglichkeit die Trettachspitze zu besteigen und wie das immer so ist doch etwas anderes schönes gemacht. An diesem Tag geht es allerdings endlich los. 

Start ist um 14 Uhr an dem Wanderparkplatz Faistenoy (904m). Dort einen der letzten Parkplätze ergattert und das Rad aufgebaut geht es hinein in das Stillachtal. Dort vorbei an Birgsau (953m) und der Alpe Eschbach (965m) hinauf nach Einödsbach (1.110m). Dort oben traf ich meine Begleitung und schloss mein Fahrrad ab.

Nun geht es zu Fuß an der berühmten Kapelle von Einödsbach vorbei. Dem Weg Richtung Waltenberger Haus folgen wir nicht lang - nach ein paar Minuten gelangen wir an die Abzweigung zur Hinteren Einödsbergalpe. Dieser Pfad führt uns über Serpentinen erst durch ein leichte Waldstufe hinauf zur Hinteren Eindödsbergalpe (1.540m). Dort haben wir kurz pausiert und getrunken - Wetter ist warm und der Weg liegt in der Sonne. Weiter geht es nun weiter bergauf über den gut erkennbaren Pfad. Dieser Weg führt über die großen Weideflächen der Einödsbergalpe auf denen im Sommer mehr als 100 Kühe grasen. Nachdem wir bereits September haben sind allerdings keine Kühe mehr oberhalb von 1.600m zu sehen. Wir verfolgen dem Weg und biegen an der Wasserstelle tatsächlich auf direkten Weg zum Spätengundkopf ab. Der Weg ist nun eher ein Kuhtrampelpfad - Normalroute ist einfacher. Am Spätengundkopf (1.993m) geht es weiter die Rampe hinauf zum Wildgundkopf (2.238m) und weiter dem Grat entlang auf die Märchenwiese (2.198m). Dort kurz mal unnötiges Gewicht abgelegt und eine weitere kleine Pause.

Danach gehen wir über den Pfad zum Einstieg der Kraxelei oder wohl eher der Kletterei. Es beginnt noch recht einfach und wird dann sehr schnell sehr steil. Die Wegfindung ist tatsächlich schwerer als gedacht und ich bin froh das ich meinen persönlichen Bergführer dabei habe. Immer wieder klettern wir Rinnen im I-III Grad hinauf. Die Tritte und vorallem der Fels sind meist sehr gut. Der Weg wurde in vielen Berichten bereits gut erläutert (siehe bsp. https://www.hikr.org/tour/post134142.html ) Wir entscheiden uns so früh wie möglich an den Gratverlauf zu gelangen uund über diesen aufzusteigen. Am Grat angekommen sind immer wieder kleinere Aufschwünge zu erklimmen. Die Schlüsselstelle kommt dann tatsächlich am letzten Aufschwung vor dem Gipfel mit der IIIer Kletterstelle, welche auch im II Grad umgangen werden kann. Diese Stelle überwunden stehen wir auf der Trettachspitze (2.595m)

Nach kleiner Pause geht es nun hinab über den Nordwestgrat. Dieser beginn direkt in nördlicher Richtung vom Gipfelkreuz und ist anfangs recht einfaches Gelände (max I). Dies ändert sich allerdings recht bald. Wir gelangen in die erste Abstiegsrinne (II) und danach in die nächste und schlieißlich an die Querung oberhalb des Plattengeländes. An den Platten angekommen geht es nun etwas entspannter durch weitere kleine feinere Rinnen hinab bis zum Ausstieg. Den Sonnenuntergang erlebten wir am Anfang der Platten so war es schon recht dunkel als wir am Ausstieg ankamen. Wir kehrten über den gut erkennbaren Pfad wieder auf die Märchenwiese (2.198m) zurück. Dann hieß es Gute Nacht.

**Wecker klingelt**

5 Uhr früh machen wir uns erneut zum Aufstieg auf die Trettachspitze. Im dunklen ist das ganze noch ein wenig interessanter und ansprcuhsvoller. Allerdings war der Mond in dieser Nacht sehr hell und erleuchtete uns den Weg schon recht gut. Nichts desto trotz Strinlampe ist aufjedenfall ein Muss. Meine Strinlampe hat tatsächlich auf knapp 2500m schlapp gemacht und so ging es nur mit einer Stirnlampe und meiner Provisorium weiter den Berg hinauf. Am Gipfel sind wir gut 30 minuten vor dem Sonnenaufgang angekommen. Um 6.43 Uhr ging dann das Kino los!

Der Abstieg erfolgte dann um 8 Uhr über die selbe Route wie bereits vorher erwähnt. Beim Abstieg konnten wir die nachfolgenden Bergsteiger beobachten und ich zählte bis Einödsbach mind. 60 Personen welche an diesem Samstag auf die Trettachspitze wollten. Also Vollbetrieb und Steinschlaggefahr über den gesamten Tag.

Tourendetails

  Start Ziel Anforderung       Zeit 
in min
1 Faistenoy Einödsberg L       25
2 Einödsberg Märchenwiese T 3       120
3 Märchenwiese Trettachspitze T5 III       70
4 Trettachspitze  Märchenwiese T5 III       70
5 Märchenwiese Märchenwiese T5 III       120
6 Märchenwiese Einödsberg T3       90
7 Einödsberg Faistenoy L       10
G     T5 III       505

Ausrüstung:

Helm empfehlenswert
Seil optional für Abstieg

Tourengänger: McGrozy


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

Sarmiento hat gesagt: Titel
Gesendet am 29. September 2020 um 23:18
Wenn du willst, dass dein Bericht später gefunden wird, solltest du vielleicht nochmal den Titel von "Terttachspitzen" in "Trettachspitzen" ändern. ;-)

Sonst ein schöner Bericht und v.a. tolle Bilder!

McGrozy hat gesagt: RE:Titel
Gesendet am 1. Oktober 2020 um 23:29
sehr guter Einwand -was so ein verschobener Buchstabe alles ausmacht. Danke dir.


F3ttmull hat gesagt:
Gesendet am 4. Oktober 2021 um 10:41
Ich war gestern bei "Föhnsturm" (ca. 70 km/h Windböen) auf der Trettachspitze das erste Mal. Zum Glück gab es immer welche, die die Auf- und Abstiegsrichtung gegeben haben, sonst wäre es trotz Topo eine spitzfindige Sucherei gewesen. So aber bin ich den Leuten gefolgt und am Gipfel nur ein Pärchen getroffen und das zur Mittagszeit. Vielleicht hat der Wind viele abgeschreckt oder wir hatten einfach nur Glück, dass nur eine Handvoll Bergsteiger am NW- und NO-Grat unterwegs waren :)

McGrozy hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Oktober 2021 um 09:11
Ich denk das lag vor allem an dem Wind. Ich hätte auch persönlich keine große Lust bei Sturm an der Trettach zu hängen. Und ja die Wegfindung ist nicht ganz einfach an beiden Wänden. War froh das ich einen Treettachspitzen Experten dabei hatte - der die Tour im Prinzip im Schlaf kann.


Kommentar hinzufügen»