Triglav (2.864 m) - Höchster Berg von Slowenien
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Den Auftakt unserer diesjährigen Sommerferien bildet eine - relativ spontane - Tour auf den
Triglav.
Der 2.864 m hohe Gipfel ist die höchste Erhebung der Julischen Alpen, vor allem aber auch Landeshöhepunkt und nationales Symbol von Slowenien - als zentraler Bestandteil im Wappen der Staatsflagge oder auf der 10 Euro-Cent-Münze.
Da der Triglav „nebenbei“ ein richtig schöner Berg ist, muss man sich nicht wirklich über die sehr hohen Besucherzahlen wundern. Zur Auswahl stehen dabei etliche verschiedene Routen, von denen auch auf HIKR schon die eine oder andere beschrieben ist (siehe „Ähnliche Berichte“).
Grundsätzlich sind um die 2.000 Höhenmeter zurückzulegen - je nach Ausgangspunkt einige mehr oder weniger. Wenn alles passt (Wetter, Kondition,…), ist dies als Tagestour machbar. In aller Regel wird die Besteigung jedoch auf zwei oder mehrere Tage verteilt. Für Übernachtung und Verpflegung stehen dabei in der Sommersaison einige bewirtschaftete Hütten zur Verfügung.
Unsere Tour
Prolog
Den ersten Anlauf nehmen wir Anfang September 2017. Auf der Rückreise aus Crna Gora möchten wir einen mehrtägigen Stopp in Slowenien einlegen. Als wir dort ankommen, fällt dummerweise aber richtig viel Neuschnee in den Hochlagen der Julischen Alpen. Deshalb erkunden wir nur einige mögliche Ausgangspunkte für die Triglav-Besteigung und einige „Sehenswürdigkeiten“ wie den Blejsko jezero (Bleder See).
07.07.2018: Anreise
Für den diesjährigen Sommerurlaub haben wir eigentlich ganz andere Pläne. Da aber am bereits fest gebuchten Ferienziel Unwetter toben, entscheiden wir uns für einen (nicht ganz kleinen) Umweg während der Anreise: Anstatt direkt nach Rumänien - reisen wir erst einmal nach Slowenien. Über Tschechien und Österreich fahren wir nach Bled, wo wir am Nachmittag eintreffen.
08.07.2018: Rudno polje (1.335 m) - Studorski preval (1.892 m) - Vodnikov dom na Velem polju (1.817 m) - Konjsko sedlo (2.020m) - Dom Planika pod Triglavom (2.401 m)
Nach einer Übernachtung nahe Bled juckeln wir am Sonntagmorgen hinauf zum Rudno polje. Kurz nach dem Passieren des Biathlon-Stadions ist der Fahrweg dann aber wegen Bauarbeiten gesperrt, weshalb wir den eigentlich geplanten Ausgangspunkt am „Straßenende“ nicht erreichen. Damit wird unsere Wanderung also nicht über Planina Konjščica - sondern über die nordöstlich davon gelegenen Hänge - führen.
Also stellen wir unser Auto am großen Parkplatz (ca. 1.350 m) in der Nähe des Stadions ab.
Gegen „Viertel 8“ geht’s dann los: Auf der gegenüberliegenden Straßenseite schlendern wir entlang eines breiten Fahrweges in den Wald hinein. Langsam ansteigend passieren wir dabei bald einige Gebäude am unteren Ende einer Skipiste und wenig später auch einen Abzweig mit Wegweisern. Wir halten uns logischerweise in Richtung Triglav ;-).
Auf einer Höhe von ca. 1.460 m erreichen wir eine Stelle, wo etliche Pkw abgestellt sind. Diese ist aktuell auch mit „Parkirišče“ (Parkplatz) beschildert. Bis hierher wäre also auch eine Anfahrt im Auto möglich (was reichlich 100 Höhenmeter und etwa 15 Minuten Gehzeit spart).
Nun verlassen wir die breite Fahrpiste (Wegweiser). Kurz steigen wir ziemlich steil nach oben, dann geht’s im leichten Auf und Ab durch den bewaldeten Hang. Zwischendurch passieren wir dabei einen relativ unscheinbaren Abzweig in Richtung Planina Konjščica.
Nach dem Umgehen einer Felswand steigt der Weg dann wieder stetiger an, und wir gelangen zu einem weiteren Abzweig - wiederum aus/in Planina Konjščica.
Wenig später erreichen wir einen kleinen Talkessel (gemäß Karte: Jezerce, ca. 1.720 m). Von hier folgen wir der Wegweisung - nun durch offenes Gelände - hinauf zum Pass Studorski preval (1.892 m), wo wir länger rasten.
Nach kurzem Abstieg führt uns die nächste Etappe dann ziemlich höhehaltend und aussichtsreich durch die Flanken unterhalb von Veliki Draški vrh und Tosc. Dabei passieren wir einen Abzweig zu letzterem Gipfel und später auch eine Wegekreuzung (u. a. in Richtung Dolič). Kurz vor 11 Uhr erreichen wir dann das Vodnikov dom na Velem polju (1.817 m).
In der gut besuchten Hütte legen wir eine Pause ein, bevor die Wegführung etwas spannender wird: Der nächste Abschnitt hält einige ausgesetzte/abschüssige Stellen bereit, die in der Regel aber mit Stahlseilen und Stiften gesichert sind. Schließlich gelangen wir zum Konjsko sedlo (2.020m), wo sich mehrere Wege treffen.
Wir folgen der Beschilderung und stapfen hinauf zum Dom Planika pod Triglavom (2.401 m). Die Hütte erreichen wir kurz nach 13.00 Uhr - einschließlich ausgiebiger Pausen haben wir damit knapp 6 Stunden bis hierher benötigt.
Normalerweise wäre nun noch ausreichend Zeit, den Triglav zu besteigen. In Anbetracht des mittlerweile sehr düsteren Wetters verzichten wir aber darauf. Tatsächlich gibt’s dann - wie befürchtet - ein Gewitter und wir sind richtig froh, den Nachmittag mit Cola, Wurst und Keksen (in der Hütte) anstatt im Regen (am Berg) zu verbringen.
Beim „Einchecken“ für die telefonisch vorreservierte Übernachtung haben wir die Wahl zwischen einem „großen“ bzw. „kleinen“ Zimmer. Wir entscheiden uns (ohne Zögern;-) für letzteres, was im Preis einen kleinen Aufschlag bedeutet. Apropos Preise: Diese sind insgesamt moderat - trotz Hubschrauber-Versorgung. Und auch ansonsten gefällt es uns im Dom Planika sehr gut. Lediglich die Toiletten (Modell: Loch im Boden mit Häuschen drumherum) begeistern erst auf den zweiten Blick oder noch später…
Am Abend spazieren wir ein bisschen durch die Umgebung der Hütte. Dabei stellen wir u. a. fest, dass sich auf dem „ Weg“ in Richtung Triglavska škrbina doch noch ziemlich viel Schnee befindet. Deshalb entscheiden wir uns schließlich auch gegen diese ursprünglich angedachte Variante. Um alle Eventualitäten auszuschließen, werden wir also über den Mali Triglav zum Triglav steigen.
09.07.2018: 09.07.2018: Dom Planika pod Triglavom (2.401 m) - Mali Triglav (2.725 m) - Triglav (2.864 m) - Mali Triglav (2.725 m) - Dom Planika - Konjsko sedlo - Vodnikov dom - Studorski preval - Rudno polje/parkirišče
Nach einer für „Hüttenverhältnisse“ vergleichsweise sehr angenehmen Nacht - zu viert im 5-Bett-Zimmer - und dem Frühstück brechen wir gegen 07.00 Uhr auf: Mit Klettersteigset einschl. Helm machen wir uns auf den Weg in Richtung Mali Triglav.
In dessen Südflanke steigen wir nur wenige Minuten vom Dom Planika entfernt ein. Immer wieder wechseln sich nun Kraxelstellen und Gehgelände ab. Vermeintlich gefährliche Abschnitte sind meist mit Stahl-Seilen bzw. Stiften versehen. Dennoch gibt es auch ungesicherte Passagen, die durchaus unangenehm sind (Schutt/Brösel auf schrägen Felsplatten, …). Kurz nach 08.00 Uhr erreichen wir den Mali Triglav (2.725 m) und legen erst einmal eine Pause ein, da gerade ziemliches Begängnis herrscht - denn hier mündet auch die Route von der Kredarica ein.
Dann geht’s weiter zum Triglav - praktisch immer am Grat entlang. Dieser ist in der Regel gut begehbar und größtenteils (aber nicht komplett) mit Stahlseil gesichert. Immer wieder gibt’s schmale, ausgesetzte Stellen, einige steile Aufschwünge und teilweise „speckigen“ Fels. Persönlich finden wir diese Etappe dennoch angenehmer als den Aufstieg zwischen Dom Planika und Mali Triglav - diesbezüglich gibt’s offenbar aber auch andere Meinungen…
Etwa 09.00 Uhr stehen wir dann auf dem Gipfel des Triglav. Das Wetter könnte durchaus besser sein (aber auch viel schlechter ;-). Wir warten eine Dreiviertelstunde vergeblich auf die vorhergesagte Sonne und schießen zwischendurch immer wieder Fotos. Dann verabschieden wir uns vom Trubel am höchsten Gipfel von Slowenien und steigen auf bekannter Route wieder ab.
Dabei gibt’s am Mali Triglav nochmals eine kurze Pause und einen längeren Aufenthalt am Dom Planika, welches wir etwa „Halb 12“ erreichen und kurz vor 13.00 Uhr wieder verlassen. Auch am Vodnikov dom verbringen wir eine ganze Weile, da die Hütte gerade vom Hubschrauber versorgt wird.
Von den weiteren Abschnitten über den Studorski preval bleibt folgendes in Erinnerung: Die zwar nicht langen aber in der Summe doch spürbaren, vielen kleinen Gegenanstiege begeistern nur bedingt. Dafür kommt zwischendurch nun immer wieder die Sonne heraus.
18.30 Uhr erreichen wir den Parkplatz in Rudno Polje und fahren anschließend noch nach Bled zurück.
10.07.2018: Stara Fužina, Bohinjsko jezero und Abreise
Am Morgen besuchen wir noch kurz Stara Fužina und den Bohinjsko jezero, bevor wir uns auf die Weiterreise nach Rumänien begeben.
Da allerdings noch einige Touren in den Julischen Alpen auf unserem Wunschzettel stehen, kehren wir „demnächst“ sicherlich nochmals zurück nach Slowenien.
Fazit
Die Triglav-Besteigung von Rudno polje (Pokljuka) aus erleben wir als richtig schöne Tour, die spätestens ab dem Studorski preval immer wieder gute Aussicht bietet.
Manchmal verwendete Attribute für die Route über das Dom Planika - wie „einfach“ oder „gemütlich“ - sind sicherlich relativ. Fakt ist: Auch diese Weg-Variante führt durch stellenweise heikles Gelände, in dem man abstürzen kann. Vom Dom Planika über den Mali Triglav zum Triglav sollte in jedem Fall einen Helm getragen werden (Steinschlaggefahr, besonders bei viel „Verkehr“…). Und auch ein Klettersteigset schadet dort keinesfalls. Bei unsicheren/schlechten Bedingungen (Gewitter, Nässe,…) ist logischerweise dringend von der Tour abzuraten.
Übrigens spart der vermeintlich „hohe“ Ausgangspunkt Rudno Polje (ca. 1.350 m) nicht wirklich Höhenmeter ein. Die vorhandenen kleinen Gegenanstiege summieren sich auf etwa 500 Hm. In Richtung Triglav hat man es also auch hier mit den praktisch „unvermeidlichen“ ca. 2.000 Hm zu tun. Und auf dem Weg „nach unten“ (Rudno Polje) dackelt man eben in Summe nochmals 500 Hm „nach oben“. Zudem ist die (einfache) Wegstrecke mit 12,6 km im Vergleich zu anderen Versionen relativ lang.
Nebenbei
… haben wir mit der Besteigung des Triglav auch ein kleines Projekt beendet: Seit Längerem ist es ja Mode, irgendwelche Gipfel im 7-er Pack zu sammeln. Da wir zur Abwechslung auch mal etwas Trendiges machen wollten, sind wir ebenfalls auf die „Seven Summits“ gedackelt - und zwar „of Ex Yugoslavia“. Die höchsten Gipfel der aus dem ehemaligen Jugoslawien entstandenen Staaten sind wirklich alle einen Besuch wert. Am populärsten ist aktuell aber definitiv der Triglav - mit großem Vorsprung.
Slowenien/Triglav
Mazedonien/Korab
Kosovo/Rudoka
Crna Gora (Montenegro)/Zla Kolata
Bosnien und Herzegowina/Maglić
Serbien/Midžor
Kroatien/Dinara
Zusätzlich haben wir noch zahlreiche andere Berge in der Region bestiegen, u. a. auch den höchsten Punkt der autonomen Provinz Vojvodina, Gudurički vrh, im Norden von Serbien. Und garantiert folgen demnächst noch weitere Touren zwischen Adria, Julischen Alpen und Balkan…
pika8x14 sind heute: A. + A.
Triglav.
Der 2.864 m hohe Gipfel ist die höchste Erhebung der Julischen Alpen, vor allem aber auch Landeshöhepunkt und nationales Symbol von Slowenien - als zentraler Bestandteil im Wappen der Staatsflagge oder auf der 10 Euro-Cent-Münze.
Da der Triglav „nebenbei“ ein richtig schöner Berg ist, muss man sich nicht wirklich über die sehr hohen Besucherzahlen wundern. Zur Auswahl stehen dabei etliche verschiedene Routen, von denen auch auf HIKR schon die eine oder andere beschrieben ist (siehe „Ähnliche Berichte“).
Grundsätzlich sind um die 2.000 Höhenmeter zurückzulegen - je nach Ausgangspunkt einige mehr oder weniger. Wenn alles passt (Wetter, Kondition,…), ist dies als Tagestour machbar. In aller Regel wird die Besteigung jedoch auf zwei oder mehrere Tage verteilt. Für Übernachtung und Verpflegung stehen dabei in der Sommersaison einige bewirtschaftete Hütten zur Verfügung.
Unsere Tour
Prolog
Den ersten Anlauf nehmen wir Anfang September 2017. Auf der Rückreise aus Crna Gora möchten wir einen mehrtägigen Stopp in Slowenien einlegen. Als wir dort ankommen, fällt dummerweise aber richtig viel Neuschnee in den Hochlagen der Julischen Alpen. Deshalb erkunden wir nur einige mögliche Ausgangspunkte für die Triglav-Besteigung und einige „Sehenswürdigkeiten“ wie den Blejsko jezero (Bleder See).
07.07.2018: Anreise
Für den diesjährigen Sommerurlaub haben wir eigentlich ganz andere Pläne. Da aber am bereits fest gebuchten Ferienziel Unwetter toben, entscheiden wir uns für einen (nicht ganz kleinen) Umweg während der Anreise: Anstatt direkt nach Rumänien - reisen wir erst einmal nach Slowenien. Über Tschechien und Österreich fahren wir nach Bled, wo wir am Nachmittag eintreffen.
08.07.2018: Rudno polje (1.335 m) - Studorski preval (1.892 m) - Vodnikov dom na Velem polju (1.817 m) - Konjsko sedlo (2.020m) - Dom Planika pod Triglavom (2.401 m)
Nach einer Übernachtung nahe Bled juckeln wir am Sonntagmorgen hinauf zum Rudno polje. Kurz nach dem Passieren des Biathlon-Stadions ist der Fahrweg dann aber wegen Bauarbeiten gesperrt, weshalb wir den eigentlich geplanten Ausgangspunkt am „Straßenende“ nicht erreichen. Damit wird unsere Wanderung also nicht über Planina Konjščica - sondern über die nordöstlich davon gelegenen Hänge - führen.
Also stellen wir unser Auto am großen Parkplatz (ca. 1.350 m) in der Nähe des Stadions ab.
Gegen „Viertel 8“ geht’s dann los: Auf der gegenüberliegenden Straßenseite schlendern wir entlang eines breiten Fahrweges in den Wald hinein. Langsam ansteigend passieren wir dabei bald einige Gebäude am unteren Ende einer Skipiste und wenig später auch einen Abzweig mit Wegweisern. Wir halten uns logischerweise in Richtung Triglav ;-).
Auf einer Höhe von ca. 1.460 m erreichen wir eine Stelle, wo etliche Pkw abgestellt sind. Diese ist aktuell auch mit „Parkirišče“ (Parkplatz) beschildert. Bis hierher wäre also auch eine Anfahrt im Auto möglich (was reichlich 100 Höhenmeter und etwa 15 Minuten Gehzeit spart).
Nun verlassen wir die breite Fahrpiste (Wegweiser). Kurz steigen wir ziemlich steil nach oben, dann geht’s im leichten Auf und Ab durch den bewaldeten Hang. Zwischendurch passieren wir dabei einen relativ unscheinbaren Abzweig in Richtung Planina Konjščica.
Nach dem Umgehen einer Felswand steigt der Weg dann wieder stetiger an, und wir gelangen zu einem weiteren Abzweig - wiederum aus/in Planina Konjščica.
Wenig später erreichen wir einen kleinen Talkessel (gemäß Karte: Jezerce, ca. 1.720 m). Von hier folgen wir der Wegweisung - nun durch offenes Gelände - hinauf zum Pass Studorski preval (1.892 m), wo wir länger rasten.
Nach kurzem Abstieg führt uns die nächste Etappe dann ziemlich höhehaltend und aussichtsreich durch die Flanken unterhalb von Veliki Draški vrh und Tosc. Dabei passieren wir einen Abzweig zu letzterem Gipfel und später auch eine Wegekreuzung (u. a. in Richtung Dolič). Kurz vor 11 Uhr erreichen wir dann das Vodnikov dom na Velem polju (1.817 m).
In der gut besuchten Hütte legen wir eine Pause ein, bevor die Wegführung etwas spannender wird: Der nächste Abschnitt hält einige ausgesetzte/abschüssige Stellen bereit, die in der Regel aber mit Stahlseilen und Stiften gesichert sind. Schließlich gelangen wir zum Konjsko sedlo (2.020m), wo sich mehrere Wege treffen.
Wir folgen der Beschilderung und stapfen hinauf zum Dom Planika pod Triglavom (2.401 m). Die Hütte erreichen wir kurz nach 13.00 Uhr - einschließlich ausgiebiger Pausen haben wir damit knapp 6 Stunden bis hierher benötigt.
Normalerweise wäre nun noch ausreichend Zeit, den Triglav zu besteigen. In Anbetracht des mittlerweile sehr düsteren Wetters verzichten wir aber darauf. Tatsächlich gibt’s dann - wie befürchtet - ein Gewitter und wir sind richtig froh, den Nachmittag mit Cola, Wurst und Keksen (in der Hütte) anstatt im Regen (am Berg) zu verbringen.
Beim „Einchecken“ für die telefonisch vorreservierte Übernachtung haben wir die Wahl zwischen einem „großen“ bzw. „kleinen“ Zimmer. Wir entscheiden uns (ohne Zögern;-) für letzteres, was im Preis einen kleinen Aufschlag bedeutet. Apropos Preise: Diese sind insgesamt moderat - trotz Hubschrauber-Versorgung. Und auch ansonsten gefällt es uns im Dom Planika sehr gut. Lediglich die Toiletten (Modell: Loch im Boden mit Häuschen drumherum) begeistern erst auf den zweiten Blick oder noch später…
Am Abend spazieren wir ein bisschen durch die Umgebung der Hütte. Dabei stellen wir u. a. fest, dass sich auf dem „ Weg“ in Richtung Triglavska škrbina doch noch ziemlich viel Schnee befindet. Deshalb entscheiden wir uns schließlich auch gegen diese ursprünglich angedachte Variante. Um alle Eventualitäten auszuschließen, werden wir also über den Mali Triglav zum Triglav steigen.
09.07.2018: 09.07.2018: Dom Planika pod Triglavom (2.401 m) - Mali Triglav (2.725 m) - Triglav (2.864 m) - Mali Triglav (2.725 m) - Dom Planika - Konjsko sedlo - Vodnikov dom - Studorski preval - Rudno polje/parkirišče
Nach einer für „Hüttenverhältnisse“ vergleichsweise sehr angenehmen Nacht - zu viert im 5-Bett-Zimmer - und dem Frühstück brechen wir gegen 07.00 Uhr auf: Mit Klettersteigset einschl. Helm machen wir uns auf den Weg in Richtung Mali Triglav.
In dessen Südflanke steigen wir nur wenige Minuten vom Dom Planika entfernt ein. Immer wieder wechseln sich nun Kraxelstellen und Gehgelände ab. Vermeintlich gefährliche Abschnitte sind meist mit Stahl-Seilen bzw. Stiften versehen. Dennoch gibt es auch ungesicherte Passagen, die durchaus unangenehm sind (Schutt/Brösel auf schrägen Felsplatten, …). Kurz nach 08.00 Uhr erreichen wir den Mali Triglav (2.725 m) und legen erst einmal eine Pause ein, da gerade ziemliches Begängnis herrscht - denn hier mündet auch die Route von der Kredarica ein.
Dann geht’s weiter zum Triglav - praktisch immer am Grat entlang. Dieser ist in der Regel gut begehbar und größtenteils (aber nicht komplett) mit Stahlseil gesichert. Immer wieder gibt’s schmale, ausgesetzte Stellen, einige steile Aufschwünge und teilweise „speckigen“ Fels. Persönlich finden wir diese Etappe dennoch angenehmer als den Aufstieg zwischen Dom Planika und Mali Triglav - diesbezüglich gibt’s offenbar aber auch andere Meinungen…
Etwa 09.00 Uhr stehen wir dann auf dem Gipfel des Triglav. Das Wetter könnte durchaus besser sein (aber auch viel schlechter ;-). Wir warten eine Dreiviertelstunde vergeblich auf die vorhergesagte Sonne und schießen zwischendurch immer wieder Fotos. Dann verabschieden wir uns vom Trubel am höchsten Gipfel von Slowenien und steigen auf bekannter Route wieder ab.
Dabei gibt’s am Mali Triglav nochmals eine kurze Pause und einen längeren Aufenthalt am Dom Planika, welches wir etwa „Halb 12“ erreichen und kurz vor 13.00 Uhr wieder verlassen. Auch am Vodnikov dom verbringen wir eine ganze Weile, da die Hütte gerade vom Hubschrauber versorgt wird.
Von den weiteren Abschnitten über den Studorski preval bleibt folgendes in Erinnerung: Die zwar nicht langen aber in der Summe doch spürbaren, vielen kleinen Gegenanstiege begeistern nur bedingt. Dafür kommt zwischendurch nun immer wieder die Sonne heraus.
18.30 Uhr erreichen wir den Parkplatz in Rudno Polje und fahren anschließend noch nach Bled zurück.
10.07.2018: Stara Fužina, Bohinjsko jezero und Abreise
Am Morgen besuchen wir noch kurz Stara Fužina und den Bohinjsko jezero, bevor wir uns auf die Weiterreise nach Rumänien begeben.
Da allerdings noch einige Touren in den Julischen Alpen auf unserem Wunschzettel stehen, kehren wir „demnächst“ sicherlich nochmals zurück nach Slowenien.
Fazit
Die Triglav-Besteigung von Rudno polje (Pokljuka) aus erleben wir als richtig schöne Tour, die spätestens ab dem Studorski preval immer wieder gute Aussicht bietet.
Manchmal verwendete Attribute für die Route über das Dom Planika - wie „einfach“ oder „gemütlich“ - sind sicherlich relativ. Fakt ist: Auch diese Weg-Variante führt durch stellenweise heikles Gelände, in dem man abstürzen kann. Vom Dom Planika über den Mali Triglav zum Triglav sollte in jedem Fall einen Helm getragen werden (Steinschlaggefahr, besonders bei viel „Verkehr“…). Und auch ein Klettersteigset schadet dort keinesfalls. Bei unsicheren/schlechten Bedingungen (Gewitter, Nässe,…) ist logischerweise dringend von der Tour abzuraten.
Übrigens spart der vermeintlich „hohe“ Ausgangspunkt Rudno Polje (ca. 1.350 m) nicht wirklich Höhenmeter ein. Die vorhandenen kleinen Gegenanstiege summieren sich auf etwa 500 Hm. In Richtung Triglav hat man es also auch hier mit den praktisch „unvermeidlichen“ ca. 2.000 Hm zu tun. Und auf dem Weg „nach unten“ (Rudno Polje) dackelt man eben in Summe nochmals 500 Hm „nach oben“. Zudem ist die (einfache) Wegstrecke mit 12,6 km im Vergleich zu anderen Versionen relativ lang.
Nebenbei
… haben wir mit der Besteigung des Triglav auch ein kleines Projekt beendet: Seit Längerem ist es ja Mode, irgendwelche Gipfel im 7-er Pack zu sammeln. Da wir zur Abwechslung auch mal etwas Trendiges machen wollten, sind wir ebenfalls auf die „Seven Summits“ gedackelt - und zwar „of Ex Yugoslavia“. Die höchsten Gipfel der aus dem ehemaligen Jugoslawien entstandenen Staaten sind wirklich alle einen Besuch wert. Am populärsten ist aktuell aber definitiv der Triglav - mit großem Vorsprung.
Slowenien/Triglav
Mazedonien/Korab
Kosovo/Rudoka
Crna Gora (Montenegro)/Zla Kolata
Bosnien und Herzegowina/Maglić
Serbien/Midžor
Kroatien/Dinara
Zusätzlich haben wir noch zahlreiche andere Berge in der Region bestiegen, u. a. auch den höchsten Punkt der autonomen Provinz Vojvodina, Gudurički vrh, im Norden von Serbien. Und garantiert folgen demnächst noch weitere Touren zwischen Adria, Julischen Alpen und Balkan…
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Tourengänger:
pika8x14

Communities: Europäische Höhepunkte, Ultras
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