Rot Gitschen, von Berg zu Tor


Publiziert von Zaza , 16. Juni 2018 um 19:52. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:15 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gitschenberg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Musenalp eine empfehlenswerte Adresse

Anlässlich der beginnenden Fussball-WM passt ein Besuch beim Gitschentor gut, denn ein echter Zaza weiss ja, wie man Strafstösse souverän verwertet (Klick). Den Steilpass hatte uns Kamerad polder aufgelegt, so dass wir auf seine Beschreibung verweisen und bloss ein paar Hinweise zu den aktuellen Verhältnissen und zu unseren Erlebnissen geben. Leider kamen auch noch die Nebelpetarden der Quellwolken-Hooligans aus den hinteren Rängen geflogen, so sollte es uns wettertechnisch ähnlich wankelmütig ergehen wie unserem Vorschreiber...


Der Älpler auf Gitschenberg ist nicht sehr überzeugt, als wir ihm unsere Absicht erläutern. Wir selber ehrlich gesagt auch nicht, denn ausgerechnet der Gitschen steckt schon um 8 Uhr morgens in einer enormen Quellwolke. Missmutig gehen wir nach Honegg und wälzen schon Ausweichtouren (Surenen quasi als einzige Option), aber den Einstieg ansehen kann man ja trotzdem. Wir finden eine erste rote Markierung mit der Anschrift "Gitschentor" und danach vorerst keine mehr. Aber der Durchschlupf, um den ersten Grasrücken zu erreichen ist sehr offensichtlich und kurz vor dem erstaunlich gut gängigen Band stossen wir wieder auf die ältlichen Markierungen. Immer halb im Nebel und auf nassem Untergrund gelangen wir so bis auf etwa 1800 m, wo wir schon mehr oder weniger fest auf den Abbruch setzen. Aber etwas warten können wir ja noch und dabei schauen wir die Webcams durch. Diejenige vom Haldi zeigt uns, dass wir in der Gipfelregion aus dem Nebel herauskommen. Das motiviert und so warten wir noch etwas weiter, bis sich schliesslich die Sicht wieder bessert. 

So gelingt der Aufstieg recht gut, wobei die orangen und roten Markierungen bei Nebel (und auch sonst) sehr hilfreich sind, denn die Wegspuren sind doch recht undeutlich. Jedenfalls ist diese Route für erfahrene Alpinwanderer empfehlenswert, aber natürlich besser bei guter Sicht und trockenen Verhältnissen. 

Wir wollen uns noch kurz am Gitschen selbst versuchen, kehren aber um, als wir erkennen müssen, dass die Querung auf der Nordseite nur mit einigen Verlusten an Höhenmetern möglich ist. Will man vom Gitschenberg auf den Gitschen, empfiehlt sich der Ausstieg via Via Tobinski, was auf der LK dem "Hinter Gämschifeld" entspricht.

Wir geben der Bonusrunde über den Rot Gitschen den Vorzug. Diese entlöhnt mit elegantem Aufstieg im gehobenen T4-Bereich und grandiosem Gipfeltiefblick Effort. Dazu queren wir erst auf guter Wegspur unter P. 2573 hindurch, um in den grossen Kessel zu gelangen. Der Gipfelaufstieg ist offensichtlich und bei  Polder erläutert. Der Abstieg zur Musenalp geht dann gleitig, zu dieser Jahreszeit laden die Schneefelder zu einem knieschonenden 700+ Höhenmeter-Glide. Einzig die erste Steilstufe des Abstiegs aus dem Kessel ist doch recht steil (>40°) und der blau-weiss markierte Weg unter einem Schneefeld begraben. Mit Pickel und Vorsicht geht das aber ganz gut und danach folgen wir den Schneefeldern und dem imposanten Weg durch den Steilhang (mit einigen schneegefüllten Couloirs) zur Musenalp. Hier werden wir formidabel bewirtet, schweben dann mit der Seilbahn ins Tal und mischeln uns in zwei Etappen eine Mitfahrgelegenheit nach Altdorf. Eine runde Sache war das!
Dem kann sich der Alpin_Rise nur anschliessen - eine formidable Alpinwanderroute, die in den heutigen Verhältnissen doch etwas Zuversicht und sicheren Tritt verlangte.

Hinweis: Der Alpinwanderweg Musenalp - Uri Rotstock ist derzeit nur etwas für erfahrene und ausgerüstete Alpinwanderer. Die Situation dürfte sich bis Anfangs Juli normalisieren. Im Zweifelsfall bei der Musenalp nachfragen. 


Tourengänger: Alpin_Rise, Zaza


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