Via Stockalper 4/4 - von Simplon-Dorf durch die Gondoschlucht


Publiziert von passiun_ch , 14. Oktober 2018 um 09:41.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 1 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 152 m
Abstieg: 643 m
Strecke:Simplon-Dorf - Gabi - Alte Kaserne - Gondoschlucht - Fort Gondo - Gondo
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bern - Lötschberg - Brig - Simplon Dorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Gondo - Simplon - Brig - Lötschberg - Bern
Unterkunftmöglichkeiten:z. B. Hotel Stockalperturm in Gondo

Die Sonne lacht durchs Fenster und auch heute am letzten Tag über die Via Stockalper strahlt sie von einem blauen Himmel. Mit um die 30 Grad heizt sie heute mächtig ein, zum Glück steht heute der schattige Weg durch die Gondoschlucht auf dem Programm. Nach dem Frühstück geht es gestärkt los, doch zunächst galt es in der Dorfsennerei ein Stück Käse abzuholen, zur Wahl standen Berg-, Alp -und Raclettekäse. Im Rucksack verstaut ging es weiter die Dorfstraße hinunter zum örtlichen Bäcker, wo es galt ein Walliser Roggenbrot zum Käse dazu zupacken, beides im gebuchten Stockalper-Package enthalten.

Am südlichen Dorfausgang zunächst der Napoleonstraße folgend erreichten wie die große elegant geschwungene Talbrücke der Nationalstraße, der Chrummbachbrücke. Auf Flurwegen ging es unter ihr hindurch und nun abwärts merklich an Höhe verlierend über die Weidelandschaft der Chluise in den Talgrund bei Gabi - Gstein. Nach dem Überqueren der Passstraße und der Laggina folgen wir den Weg nach links in die Gondoschlucht. Alternativ kann man hier auch über Furggu ins Zwischbergental wandern. Diese Route wurde früher genutzt, als die wilde Gondoschlucht noch nicht passierbar war. Wir jedoch gingen weiter der Gondoschlucht entgegen, auf der anderen Seite die Häuser von Gabi und über dem kleinen Tunnel der gleichnamige Klettersteig. Wir beobachteten ein paar "Kletterer" bevor es durch lichten Wald weiter zur Ruine von Abi gelangen. Das Gebäude wurde nie fertig gestellt, weil der Sturz von Stockalper dazwischen kam, es sollte als Warendepot dienen.

Der Weg führt weiter in die Schlucht hinein, diese wird allmählich enger und wir gelangen zur Alten Kaserne. Sie liegt auf der anderen Talseite und man gelangt über eine schwungvolle Brücke hinüber. In der Alten Kaserne, die früher zur Zeit Napoleons als Truppenunterkunft diente, befindet sich eine schöne Ausstellung über die Verkehrswege am Simplon. Neben den attraktiv gestalteten Informationen, heute auch ein wunderbarer Ort um sich wieder etwas abzukühlen. Wieder zurück auf dem Wanderweg geht’s weiter talwärts um ein paar Minuten später wiedermal auf die andere Seite zu wechseln. Dort führt der Stockalperweg außen an der Seitenbrunnengalerie entlang zur Ponte Alte.
Über Metallstege an den Schluchtwänden und über der wilden Doveria wird mit einer spanenden Wegführung die Engstelle von Hohstäg gemeistert. Die Schlucht weitet sich ein wenig, der Weg führt mal neben dann über einer Schutzgalerie weiter zur Casermetta. Die Nationalstraße verschwindet in einem längeren Tunnel während wir auf einem alten Stück der Napoleonstraße uns dem Fort Hondo nähern. Die Straße führt weiter zur großen Galerie von Napoleon, wo 3 kleine Tunnels schon damals in den Felsvorsprung geschlagen wurden. Der Stockalperweg zweigt jedoch vorher schon ab und es geht über eine hohe Brücke hinauf zum Fort Gondo. Dort geht es durch den beleuchteten 350 m. langen Verbindungsstollen zur östlichen Seite der Infanteriestellung. Der Tunnelausgang befindet sich an einer kleinen strategischen Steilstufe mit Blick in die Gondoschlucht hinein. In ein paar Kehren geht es nun mal etwas steiler bergab um anschließend einen vom Steinschlag gefährdeten Geröllhang zu queren. Bei der Pont des Sapins wird nochmals die Doveria, die dort in einer tiefen Schlucht fließt, überquert. Zunächst wird in einer attraktiven Wegführung die Nationalstraße unterquert, bevor man sie nach einem kleinen kurzen Aufstieg zu ihr hinunter blickt. Vorbei mit Blick auf die elegant geschwungenen Kehren bei Ramserna gelangen wir auf eine bewachsene Galerie.
Wir finden am Hang ein gemütliches schattiges Plätzchen um unser tägliches Lunchpaket zu verzehren. Weiter auf der Schutzgalerie in Richtung Gondo, wo der Weg nach der Galerie die letzten Meter entlang der Passstraße führt. Wir sind angekommen, vorbei am wenig attraktiven Dorfeingang erreichen wir das kleine Dorfzentrum mit dem Stockalperturm.
Dieser Turm wurde von Kaspar von Stockalper als Sust errichtet. Nach dem Unwetter im Jahr 2000 teilweise zerstört, wurde er wieder schön hergerichtet und beherbergt heute ein Hotel und Restaurant. Dort vertreiben wir uns dann unter den Sonnenschirmen die Zeit, bis zum nächsten Postautokurs über den Simplon um zum Ausgangspunkt nach Brig zurückzukehren. Auch diese Rückfahrt ist im Stockalper-Package enthalten, welches uns sehr gut gefallen hat und man durchaus weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Doris, Ruedi und Thomas es waren wunderbare Tage mit Euch - jederzeit wieder.

Ach ja und mein lädiertes Schienbein gibt es ja auch noch, nur hab ich auf der gesamten Tour keine Probleme verspürt, es geht also endlich aufwärts. Ich gönnte mir dann in Brig eine weitere Übernachtung und verbrachte den nächsten Morgen auf einem schattigen Platz im Park des Stockalperpalastes um die kulturelle Passwanderung noch einmal Revue passieren zu lassen. Am frühen Nachmittag ging es dann komfortabel und mit nur einmal Umsteigen in Basel zurück. Dabei kam ich im Neigezug der SBB aufgrund einer Baustelle im Jura zwischen Olten und Liestal in den Genuss, auf einer selten befahrenen Strecke (via Hauenstein-Tunnel) entlang zu rollen.

Via Stockalper 1/4 - auf den Spuren von Kaspar Stockalper in Brig
Via Stockalper 2/4 - von Brig zum Simplonpass
Via Stockalper 3/4 - vom Simplonpass bis Simplon-Dorf
Via Stockalper 4/4 - von Simplon-Dorf durch die Gondoschlucht

Tourengänger: passiun_ch
Communities: Passwanderungen


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