Der Fluch des Gondo


Publiziert von DanyWalker , 25. April 2017 um 18:12.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:22 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 340 m
Abstieg: 620 m
Strecke:11 Km

Für den heutigen Tag sollte es Abwechslungsreich werden. Postautofahrt über den Simplon. Wandern, Klettern und eine bekannte Schlucht besuchen. Dass sich dazu noch ein eher unfreiwilliger Helikopterflug dazu gesellte, war mir am Morgen beim Zuhause noch nicht bewusst.

Der Anfang war aber wie gesagt und geplant. Via Brig und dort mit dem Postauto hoch hinauf über den Simplon. Eine herrliche Bergstrecke. Und schon nach wenigen Minuten, schaut man hinunter zum Bahnhof, und staunt, dass man in so kurzer Zeit doch schon so hoch gekommen ist.
Auf dem Pass herrscht noch/wieder Winter.
Aber der Schnee liegt wirklich nur noch ganz oben auf dem Pass. Bereits in Simplon Dorf, wo ich meine Wanderung beginne, ist nichts mehr von Schnee zu sehen.
Dafür weht mir eine relativ starke und frische Brise um die Ohren. Glücklicherweise legt sich der Wind dann zunehmends, je näher ich meinem ersten Zwischenziel komme. Gabi Simplon. Von den Autofahrer kaum zur Kenntnis genommen, führt hier der Weg in Richtung Gondo und der Gondoschlucht vorbei.
Und nicht nur das. Über den kleinen Tunnel, führt gar ein Klettersteig.
Diesen hab ich vor zu absolvieren. Das heisst, einen Teil davon. Ich möchte nur den unteren Teil bis zum Notaustieg machen.
Aber nach einer steilen nicht ganz einfachen Wand geht bei mir nichts mehr. Auf einem Felsvorsprung versuche ich Kräfte zu sammeln. Doch der Ausgesetzte weitere Verlauf breche ich danach bald ab. Auch was danach kommt,... ich hab schon schwierigeres Geschafft. Aber heute, versagen Beine Arme Psyche... was auch immer. Jedenfalls merke ich: Es geht nicht. Oder vieleicht würde es gehen. Ich überlege hin und her. Aber nach einem weiteren vergeblichen Versuch, beschliesse ich die Notbremse zu ziehen. Ich alarmiere die REGA. Im Wallis erldigt aber ja die Bergrettung Wallis diese Aufgaben. Und so baumle ich schon bald an der Seilwinde unter dem Helikopter der Bergrettung Wallis.
Dank den Bergrettern habe ich wieder sicheren Boden unter den Füssen. Und auch wenn ich die Szene noch das eine oder andere mal in Gedanken durchgehe. Ich komme immer wieder zum gleichen Schluss: Es war gut und richtig Hilfe anzufordern.
Da ich sonst Körperlich fit und Gesund bin, setze ich die begonnene Wanderung fort. Durch die Schlucht laufe ich in Richtung Gondo.
Doch bis Gondo soll ich es dann doch nicht schaffe. Denn die wirklich schöne Schlucht, versperrt mir bei Fort Gondo den Weg. Ein grosses verschlossenes Eisentor. Ich zweifle an meinem Verstand. Finde nur ich den Weg nicht? Aber hier ist der Weg auch Markiert. Hier sollte ich durch. Aber das Tor ist unnachgiebig. Da ich nicht später daheim sein möchte als es ohnehin schon wird, muss ich bald einen Entschluss fassen. So wähle ich den Rückzug von Fort Gondo. Eine knappe halbe Stunde wieder hinauf, zur alten Kaserne von Gabi Simplon. Steige ich eben dort ins Postauto für den Heimweg.
Und als ich da so aufs Postauto warte. Da bäumt sich Gondo oder dessen Fluch nochmals auf. Vom Felsen her donnert es. Und es kommt mir vor als ob das herunterfallende Gestein und Eis alleine mir gelten soll.

PS.: Und sollte ich bei Fort Gondo am falschen Ort den Weg gesucht haben, dann lasst mich das doch bitte wissen.
Wer weiss, vieleicht besiege ich den Fluch eines Tages

Tourengänger: DanyWalker


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