In der Kampfzone - Etzel (1098 m)
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Wer heute in der Ostschweiz unterwegs war, konnte dem Föhn nicht ausweichen. Und das artet im Linthgebiet oft zu einem Kampf zwischen Glarner- und Oberländer-Föhn aus. Heute hatte der Oberländer klar die Oberhand und schüttelte Bäume und Autos kräftig durch.
Am Etzel hätte ich das gleiche vom Urner Föhn erwartet, doch da war es praktisch windstill.
Gar nicht windstill muss es bei den Burglind-und-Konsorten-Stürmen anfangs Jahr gewesen sein. Da wurde viel Holz entwurzelt oder abgebrochen. Wie auch in der Walensee-Region sind erstaunlich viele Weisstannen betroffen. Nun wäre das doch schon eine Weile her, doch anscheinend hat man hier keine Eile, die Wanderwege zu räumen.
Doch bei den Kampfzonen am Etzel geht es um viel ältere Geschichten.
Einerseits findet man in der Gegend noch allerlei alte Befestigungsanlagen aus dem Zweiten Weltkrieg, so auch Geschützstellungen unmittelbar unter dem Gipfelplateau.
Erst plante die Generalität ja, den Feind am Rhein aufzuhalten und baute da jede Menge Bunker und Sperranlagen. Dann sah man ein, dass die - (schon?) damals lausig gerüstete - Armee an einer Front dieser Länge nicht den Hauch einer Chance gehabt hätte und zog eine neue Verteidigungslinie zwischen Sargans via Walen- und Zürichsee bis Brugg und weiter bis an die französische Grenze. Die Bauten bei Näfels und hier am Etzel waren Teil dieser zweiten Linie.
Doch nach dem Zusammenbruch Frankreichs schien selbst das nicht machbar, das Alpen-Réduit wurde erfunden. Eine militärische Kopfgeburt: eine Rest-Schweiz praktisch ohne Boden, ohne Wirtschaft und ohne Bevölkerung; bestehend aus Bergen, Festungen und Soldaten.
Die andere Kampfzone liegt zeitlich noch viel länger zurück - über 15'000 Jahre. In dieser Gegend stiess im Verlauf von fast 2.5 Millionen Jahren immer wieder mal ein Arm des Reussgletschers via Sattel auf den Linthgletscher. Je nach Höhe der jeweiligen Eismassen dominierte der Linthgletscher und schob Eis und damit auch Geschiebe über Etzel- und Ratenpass Richtung Menzingen. Oder der Reussgletscher hatte die Oberhand, der dann Geschiebe auf der Nordseite der Albiskette hinterliess.
Die Ebene südlich des Etzels ist ein schönes Beispiel glazialer (Un-)Tätigkeit.
Über die Besteigung ab Pfäffikon oder Luegeten gibt es nicht viel zu sagen.
Es liegt, siehe Fotos, recht viel Fallholz am Boden.
Geologisch ist der Etzel, wie die ganze Region, mit Vorsicht zu geniessen: Herumliegende Stücke sind unbrauchbar, da sie - siehe oben - von irgendwo hergebracht sein könnten.
Anstehend ist hier Untere Süsswassermolasse. Bis weit hinauf ist sie in steile Schuppen aufgefaltet, oberhalb ca. 800 m jedoch flach liegend. Es ist ein weicher grauer Sandstein, das Kloster Einsiedeln wurde daraus gebaut.
Das Wetter war ganz leidlich, nur die Sicht war unterirdisch. Hübsch waren die Nebelschleier über dem See in Richtung Zürich und die Licht- und Schattenspiele der sturmgepeitschen Wolken.
Grund für dieses wenig ambitiöse Ziel war, dass Irène in der Gegend grossmütterliche Verpflichtungen hatte, und ich in Einsiedeln einen Stapel Dias für Berichte über
- Kota Kinabalu (Stadt; Sabah, Malaysia)
- Gunung Kinabalu (4095 m; Sabah, Malaysia)
- Alta Peak (3417 m; California, USA)
einscannen lassen wollte.
Am Etzel hätte ich das gleiche vom Urner Föhn erwartet, doch da war es praktisch windstill.
Gar nicht windstill muss es bei den Burglind-und-Konsorten-Stürmen anfangs Jahr gewesen sein. Da wurde viel Holz entwurzelt oder abgebrochen. Wie auch in der Walensee-Region sind erstaunlich viele Weisstannen betroffen. Nun wäre das doch schon eine Weile her, doch anscheinend hat man hier keine Eile, die Wanderwege zu räumen.
Doch bei den Kampfzonen am Etzel geht es um viel ältere Geschichten.
Einerseits findet man in der Gegend noch allerlei alte Befestigungsanlagen aus dem Zweiten Weltkrieg, so auch Geschützstellungen unmittelbar unter dem Gipfelplateau.
Erst plante die Generalität ja, den Feind am Rhein aufzuhalten und baute da jede Menge Bunker und Sperranlagen. Dann sah man ein, dass die - (schon?) damals lausig gerüstete - Armee an einer Front dieser Länge nicht den Hauch einer Chance gehabt hätte und zog eine neue Verteidigungslinie zwischen Sargans via Walen- und Zürichsee bis Brugg und weiter bis an die französische Grenze. Die Bauten bei Näfels und hier am Etzel waren Teil dieser zweiten Linie.
Doch nach dem Zusammenbruch Frankreichs schien selbst das nicht machbar, das Alpen-Réduit wurde erfunden. Eine militärische Kopfgeburt: eine Rest-Schweiz praktisch ohne Boden, ohne Wirtschaft und ohne Bevölkerung; bestehend aus Bergen, Festungen und Soldaten.
Die andere Kampfzone liegt zeitlich noch viel länger zurück - über 15'000 Jahre. In dieser Gegend stiess im Verlauf von fast 2.5 Millionen Jahren immer wieder mal ein Arm des Reussgletschers via Sattel auf den Linthgletscher. Je nach Höhe der jeweiligen Eismassen dominierte der Linthgletscher und schob Eis und damit auch Geschiebe über Etzel- und Ratenpass Richtung Menzingen. Oder der Reussgletscher hatte die Oberhand, der dann Geschiebe auf der Nordseite der Albiskette hinterliess.
Die Ebene südlich des Etzels ist ein schönes Beispiel glazialer (Un-)Tätigkeit.
Über die Besteigung ab Pfäffikon oder Luegeten gibt es nicht viel zu sagen.
Es liegt, siehe Fotos, recht viel Fallholz am Boden.
Geologisch ist der Etzel, wie die ganze Region, mit Vorsicht zu geniessen: Herumliegende Stücke sind unbrauchbar, da sie - siehe oben - von irgendwo hergebracht sein könnten.
Anstehend ist hier Untere Süsswassermolasse. Bis weit hinauf ist sie in steile Schuppen aufgefaltet, oberhalb ca. 800 m jedoch flach liegend. Es ist ein weicher grauer Sandstein, das Kloster Einsiedeln wurde daraus gebaut.
Das Wetter war ganz leidlich, nur die Sicht war unterirdisch. Hübsch waren die Nebelschleier über dem See in Richtung Zürich und die Licht- und Schattenspiele der sturmgepeitschen Wolken.
Grund für dieses wenig ambitiöse Ziel war, dass Irène in der Gegend grossmütterliche Verpflichtungen hatte, und ich in Einsiedeln einen Stapel Dias für Berichte über
- Kota Kinabalu (Stadt; Sabah, Malaysia)
- Gunung Kinabalu (4095 m; Sabah, Malaysia)
- Alta Peak (3417 m; California, USA)
einscannen lassen wollte.
Tourengänger:
PStraub

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