Kurzbericht 

Schesaplana, schönstes Wetter, Gipfel im Whiteout


Publiziert von Dolmar , 29. Januar 2018 um 21:55.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:27 Januar 2018
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A   A-V 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m

Ein geniales Tourenwochenende liegt vor mir, komisch ich tue mir immer schwerer mit der Entscheidung welches Tourenziel angegangen werden soll.
Lt. Wetterbericht ist in der Nord-Ostschweiz am meisten Sonne zu erwarten, slf, "mässig". Da ist fast alles möglich. 
Aber eigentlich möchte ich am Sonntag was größeres machen, also lieber nicht zu viel Kraft verbraten.
Auf die Madrisa fällt meine erste Wahl, um dann letztens die Schesaplana in Angriff zu nehmen. Da wollte ich schon mal hoch, also ein Ziel wieder eingefallen. 
Wehrmutstropfen ist, das sind doch massig Höhenmeter von Brand aus glatt 1900Hm und dazu auch noch viel Strecke.

Nun denn Entschluß gefasst, und somit stehe ich um 8:00 Uhr in Brand. Sicht nicht viel, ich befinde mich noch unter einer fiesen Hochnebeldecke welche keine Ausblicke in die herrliche Bergwelt zulässt. Auf der Fahrstraße geht`s ewig lang hinauf zur Lünerseebahn Talstation, auch hier bin ich noch im Nebelmeer gefangen. Ich folge der gelegten Spur in den Bösen Tritt hinein, und schlagartig trete ich auch aus dem Nebelmeer hinaus und erblicke einen strahlend blauen Himmel. Auf dem Preßschnee im "Bösen Tritt" werden die Harscheisen bald zu sehr angenehmen Aufstiegshilfen. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages begrüßen mich bei der Ankunft am Lünersee.
Die Sonne hat schon ordentlich Power, die Hangquerung oberhalb des Sees ist schon recht sulzig, blos nicht auf dem eisigen Grund darunter abrutschen.
Der weitere Aufstieg bis zum Totalpsee geht kräftemäßig bei mir noch ganz gut, ab da wird es aber zäher, 
die Schneeverhältnisse wechseln von gesetztem Powder, gedeckelt zu hartem Preßschnee.
Eine leidige Wolke will den Gipfel der Schesaplana einfach nicht frei geben, nach der Steilstufe in den kleinen Kessel zwischen Schesaplana Gipfel und Felsenkopf stehe ich im Nebel. Mit nun doch dicken Oberschenkeln gehts an die letzten Meter zum Gipfel. Die zwei abfahrenden Türler welche die ganze Strecke gespurt haben,hier noch mein Dank, sagen es sind kaum noch 10min bis zum Gipfel, was die Kräftesäfte nochmal in die Muskulatur bringt.
Beim Übergang der Minniwächte von Ost nach West, stehe ich unmittelbar und ganz verdutzt vor einem Schild mit dem banalen Schriftzug "SCHWEIZ". Schmunzelnd gehe ich die letzten Schritte zum Gipfelkreuz welches sich im Nebel erst spät abzeichnet.
Nach 5 1/2 Std. Aufstieg leider keine Aussicht nur Whiteout und Wind.
Rasch wird zur Abfahrt umgebaut. 
Oben Top Presspowder, ab der Steilstufe wieder mit Sicht in leicht gedeckeltem aber noch super fahrbarem Schnee hinab zum Totalpsee.
Der Rest zum Lünersee in Top Sulzschnee.
Die leidige Querung zurück zur Staumauer ohne großes warten, da die Sonne den Schnee immer weicher werden läßt.
Ab der Staumauer gehts dann wieder in den Kühlschrank/Schatten. Der Böse Tritt geht trotz der Windgangeln noch ganz gut zu fahren, unten raus auf Presspulver sogar super, Die planierte Straße ab Schattenlaganthütte wird rasant unter die Bretter genommen. Mit brennenden Oberschenkeln wird dann Brand erreicht.
Jetzt war ich endlich mal auf der Schesaplana, leider ohne Sicht und damit auch einer geplanten Überschreitung mit Abfahrt bei der Mannheimer Hütte beraubt, aber ohne "Sicht"  "ficht" das nicht.




Tourengänger: Dolmar


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