Aufs Sparrhorn sind wir alle schon gestiegen
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Vor 18 Jahren war es für mich das erste Mal, zusammen mit dem Neffen meines Lebensgefährten. Damals marschierten wir ab Birgisch, leicht und zügig, nachdem wir den Lebenspartner auf der Belalp erfolgreich untergestellt haben.
Mein Amüsement war gross, als wir auf dem Schlussanstieg lässig eine kleine Gruppe keuchender und stöhnender Bergbezwinger überholten.
„Wenn Ihr einmal so alt seid wie wir, wird Euch das Schnelllaufen schon noch vergehen.“ Umso grösser war der Genuss, weil zwar der Neffe in der Tat mit achtzehn noch sehr jung war, rojosuiza aber schon etwas älter als der Kommentator.
Inzwischen hat das Blättchen sich gewendet. Wie müde Mähren kämpfen drei Gestalten sich auf den Berg: es sind die Schwester, der Schwestermann und rojosuiza. Unpässlich sind sie, nicht trainiert sind sie, Flachländer sind sie…
Es rennt in Strampelhöschen ein älterer Herr vorbei. Alle anderen kommen längst zurück vom Gipfel.
Was kann einer zu seiner Verteidigung anführen: Wegen der Schönheit des Weges hat rojosuiza darauf bestanden, ab Naters hochzugehen; den wunder-, wunderschönen Saumpfad hinter dem Ornavasso-Turm nach Geimen, und danach via das verwunschene Blindtälli hinauf nach Blatten. Er hätte wohl den Fusspfad zum Hotel Belalp auch noch anhängen wollen, aber dann wäre das ganze Horn ins Wasser gefallen. Also brachte uns die Seilbahn hinauf.
Ist der Ausblick minder darum? – Nein, denn die Wolken haben sich noch nicht völlig geschlossen, es regnet noch nicht. Man sieht zum Beispiel den Weg zur Oberaletschhütte, was schon wenige Tage später…
Ist die Lust, der Schwester ein Stück wilden Abstieg aufzuhalsen deshalb weniger? – Gewiss nicht.
Ist die Rast im Hotel Belalp bei den Getränken weniger labend?
Nein! Und dass die Lust am Berg nicht erloschen ist, beweist die Tatsache, dass rojosuiza allein im Regen den ganzen Weg von der Bergspitze bis ins Feriendomizil hinunterspult. Das Aufsteigen mag denn weniger leicht geworden sein, das Absteigen geht noch immer locker und leicht…

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