Martinsloch und Grischsattel
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Beim Stöbern in hikr Berichten aus der Region Elm bin ich auf einige Einträge zum Martinsloch gestossen, und das man da durch könne. Wusst ich gar nicht, aber das musste natürlich ausprobiert werden. Hilfreich waren für mich vor allem die Berichte hier und hier - vielen Dank den Autoren. Mein Bericht enthält auch hier wieder keine Wegbeschreibung, das können andere besser...
Am gemäss Wetterprognose letzten Hochsommertag dieses Jahres wollte ich doch noch das pendente Martinsloch machen, am liebsten mit Piz Segnas um noch mal über 3000 Meter zu kommen. Leider war ich an besagtem Morgen nicht besonders effizient unterwegs, und darum stand ich erst kurz nach 9 Uhr an der Talstation der Tschinglenbahn bereit. Ich weiss, ich weiss, total schwach :-(
Dummerweise fuhr dann natürlich grade keine Bahn, und weil mir der Weg nach Tschinglen selbst auch als schön beschrieben wurde mache ich mich halt zu Fuss auf den Weg. Der Aufstieg durchs Tal ist eindrücklich, und ausser mir scheint hier niemand unterwegs zu sein (oder zumindest nicht so spät...). Und obwohl der Weg noch völlig im Schatten liegt friert man überhaupt nicht, es geht ja bergauf. Nach nicht ganz einer Stunde komme ich zur Bergstation der Tschinglenbahn, wobei Bergstation hier eine Übertreibung ist. Die Gondel hängt einfach in der Landschaft rum, Häuschen, Kasse, etc. braucht man hier nicht, und ein Stapel Getränke für ein nahes Alprestaurant (nehme ich an...) steht einsam daneben.
Merke: Hier ist die Welt noch in Ordnung.
Danach geht es weiter auf dem gut markierten Bergwanderweg hinauf in Richtung Segnespass. Von hier aus sind es immer noch ca. 1100 Höhenmeter bis zum Martinsloch, und nun scheint die Sonne über die Bergkette und es wird richtig warm. Immer weiter geht es den Berg hinauf und nur ganz selten wird das Gelände etwas anspruchsvoller. Aber auch ohne Kletterpassagen sind 1500 Höhenmeter am Stück doch nicht ganz trivial.
Merke: Duh!
Entsprechend zieht sich dieses Stück Weg ziemlich in die Länge, bis man dann endlich zur Kurve kommt wo man in Richtung Martinsloch abzweigen kann. Jetzt sind es ja nur noch knapp 200 Höhenmeterli, die schaffen wir auch noch. Zuerst wird aber noch relativ eben das erste Geröllfeld auf einer guten Spur gequert, bevor es danach steil nach oben geht. Steil und rutschig. Sehr rutschig. Ich habe zeitweise das Gefühl die ganzen Berge hier sind nur ein Haufen loses Geröll. Glücklicherweise ist niemand hinter mir, und noch glücklicherweisiger ist auch niemand vor mir.
Merke: Spät unterwegs sein hat auch Vorteile...
Nachdem ich mich eine gefühlte Ewigkeit eine sandige Rutschbahn hinaufgekämpft habe wird der Schutt etwas grober, und damit auch etwas trittfester. Eventuell bin ich zu früh hoch und hätte noch etwas weiter queren sollen, um auf besserm Untergrund nach oben zu kommen, genau kann ich es nicht beurteilen. Aber nun ist das erste Fixseil in Sicht, und deshalb wird nach vorne geschaut. Ab der Felsstufe wird das Gelände etwas besser, und die Seile an der Wand sind - auch wenn sie schon etwas älter aussehen - eine willkommene Hilfe. Denn auch hier ist der Untergrund alles andere als stabil, und man muss weiterhin vorsichtig sein, um keine Steine oder sich selbst auf den unteren Teil des Aufstiegs zu schicken.
Merke: Die Berichte sind diesbezüglich absolut zutreffend, hier muss definitv auf Steinschlag aufgepasst werden, besonders wenn mehr Leute unterwegs sind
Bald darauf ist das Loch erreicht, und man versucht irgendwie halbwegs bequem hinzusitzen um eine kleine Pause einzulegen. Gar nicht so einfach, das Ding wurde definitv nicht besonders ergonomisch gestaltet. Darum halte ich die Rast eher kurz, schliesslich ist ja erst die Hälfte der Durchsteigung geschafft. Die Seite nach Elm muss ich nicht unbedingt nochmal machen, also gehts zweckoptimistisch auf die Bündner Seite, auf welcher man nur die ersten ca. 15 Meter Sims sieht. Der weitere Weg ist vom Loch nicht einsehbar. Schlussendlich ist die Angelegenheit weniger schlimm als erwartet, es ist zwar auch steil und rutschig, aber nur die ersten paar Meter nach dem Sims sind "blankgescheuert". Danach liegt genug Geröll welches etwas Halt bietet und man kann sich mit der nötigen Vorsicht gut nach unten arbeiten.
Merke: Glück gehabt
Ein altes Stahlseil im felsigen Teil sowie ein entgegenkommender Wanderer verwirren mich und führen dazu, das ich zu früh durch einen Einschnitt im Fels absteige. Den Fels komplett queren und unmittelbar danch im Geröll wäre wohl einfacher gewesen. Ab hier ist der Rest jedoch problemlos, grobes Gestein, nicht allzu steil, und man erreicht schnell die Ebene Muletg da Sterls mit dem kleinen See. Nach einem Blick auf die Uhr entscheide ich mich, den Piz Segnas in Ruhe zu lassen. Einfach über den Segnespass zurück will ich aber auch nicht, das wäre ja langweilig. Nach etwas Kartenstudium und einigen Fragen an Wanderer auf dem Weg entscheide ich mich via Grauberg, Grischsattel und Martinsmadhütte zurück nach Tschinglen zu gehen.
Merke: Spät unterwegs sein hat eben auch Nachteile...
Der Weg in Richtung Grauberg ist leicht abschüssig, so kann ein gutes Tempo vorgelegt werden. Und obwohl jeder Höhenmeter welchen ich abgebe später wieder zurückerobert werden muss ist die Strecke zum und über den Segnesboden wunderschön. Da die Grauberg-Bahn nicht läuft sind auch hier nur vereinzelt Leute unterwegs, was die Szenerie noch besser macht. Der Weg zur Bergstation Grauberg zieht sich aber ganz schön in die Länge, und ich bin froh als ich das Gebäude erreiche und nach rechts zum Grischsattel auf den weissblauweissen Weg abbiegen kann. Endlich bewege ich mich nicht mehr vom Ziel weg sondern wieder darauf zu.
Merke: Hier gäbe es bestimmt eine Abkürzung, um ohne diesen grossen Bogen früher von der Ebene auf den Weg zu kommen... nur wo?
Anfänglich geht der Weg noch über Wiesen, welche jedoch bald wieder Geröll weichen. Viel Geröll. In der Ferne sieht man schon relativ früh den Grischsattel und das letze Stück Weg als weisse Spur im losen Gestein. Dummerweise zieht sich der Weg dahin schon wieder endlos hin, und man hat das Gefühl der Sattel wolle einfach nicht näher kommen. Frustrierend. Ausserdem hat man das schöne Panorama im Rücken, weshalb dieser Teil der Route nicht wirklich attraktiv ist. Die Abgeschiedenheit ist jedoch etwas Besonderes, zwischen Segnesboden und Martinsmadhütte sehe ich fast 3 Stunden lang keinen Menschen. Die Wegspur verliert sich im Geröll schnell, es gibt zwar Markierungen aber solange das Ziel im Blick ist hält man einfach mehr oder weniger gerade darauf zu und gewinnt langsam aber sicher wieder an Höhe. Hier kommen nochmal ca. 600 Höhenmeter dazu, und zusammen mit dem nicht näherkommenwollenden Ziel frage ich mich zwischenzeitlich was ich hier überhaupt mache...
Merke: Jeder hat mal einen schwachen Moment...
Irgendwann ist jedoch der letzte Geröllhang tatsächlich unter den Sohlen und man erreicht den Grischsattel. Ab jetzt gehts nur noch runter - juhuu! Die Zeitangabe zur Martinsmadhütte stimmt mich vorsichtig optimistisch, die letzte Bahn von Nideren müsste drinliegen. Muss ja nicht wieder runterlaufen da ich den Weg jetzt schon kenne. Also nur ein kurzer Fotostopp und weiter gehts. Auch auf dieser Seite liegt noch genug loses Gestein herum, aber der Weg ist steiler und felsiger, und nach kurzer Zeit kommt sogar ein - man glaubt es kaum - Felsband. Wo man sich festhalten kann! So richtig mit den Händen!! Ohne das gleich der halbe Berg abbricht!!!
Merke: Ich glaube ich habe zuviel Geröll gesehen heute :-/
Das Stück durch das Band ist über weite Teile mit massiven Ketten gesichert, und da ich doch schon etwas müde in den Beinen bin nehme ich das ein oder andere Stück gerne zu Hilfe. Nach der Kettenpassage geht der Weg technisch problemlos weiter nach unten und läuft dann in die Ober Maad aus, eine idyllische Wiese im Kessel oberhalb der Martinsmadhütte. Bei der Hütte fehlt eine Zeitangabe in Richtung Tschinglen, aber so weit kann es ja nicht sein. Trotzdem will ich keine grosse Pause mehr einlegen und gehe direkt weiter. Und auch hier zieht sich der Weg wieder in die Länge, aber wenigstens ist er abwechslungsreich und auch das Panorama gefällt. Ohne Zeitangabe weiss ich aber nicht wann ich voraussichtlich bei der Station ankomme, und ich schätze es wird langsam knapp mit der Bahn.
Merke: Nächstes Mal also doch früher aufstehen...
Das Tempo wird deshalb nochmal etwas erhöht, und als die Häuser bei Tschinglen endlich in Sicht kommt ist der Uhrzeiger schon bedrohlich Nahe an der magischen Marke. Der letzten Teil des Weges wird deshalb schon fast unvernünftig schnellen Schrittes zurückgelegt, aber glücklicherweise bleibt der sonst hier übliche Fehltritt diesmal aus. Puh. 100 Meter vor der Bergstation habe ich noch 2 Minuten übrig, will schon frohlocken - und dann fährt das Ding vorzeigig ab! Argh!
Ich erreiche die Plattform und sehe zu meinem Erstaunen das jetzt gar keine Bahn hätte fahren sollen. Die letzte Fahrt ist erst in 40 Minuten, das grade eben war eine Wartungsfahrt. Ich überlege ob ich mich nun freuen soll das ich nicht runterlaufen muss, oder ärgern das ich mich umsonst beeilt habe. Am Ende entscheide ich mich für einen gutschweizerischen Kompromiss, ärgere mich 5 Minuten und freue mich die nächsten 35 Minuten während ich auf der Wartebank an der Sonne liege.
Merke: Nächstes Mal gefälligst den Fahrplan richtig lesen!
Danach bringt mich die Bahn gemütlich wieder nach Elm zurück, dank der Wartezeit nicht viel früher als wenn ich gelaufen wäre, aber dafür viel entspannter.
Fazit: Eine spannende Tour mit atemberaubender Kulisse, aber nächstes Mal würde ich sie in umgekehrter Richtung machen. Die Kraxelpassage auf dem Weg von der Martinsmadhütte zum Grischsattel macht im Aufstieg mehr oder mindestens gleichviel Spass wie runter, aber die Strecke vom Sattel zum Grauberg ist abwärts bestimmt viel weniger ermüdend. Beim Martinsloch macht es wohl keinen grossen Unterschied in welche Richtung man geht, und sonst gäbe es ja immer noch den Segnespass. Zeitangabe Laufzeit ohne Pausen. T5 für das Loch, Rest nicht schwieriger als T4.
Am gemäss Wetterprognose letzten Hochsommertag dieses Jahres wollte ich doch noch das pendente Martinsloch machen, am liebsten mit Piz Segnas um noch mal über 3000 Meter zu kommen. Leider war ich an besagtem Morgen nicht besonders effizient unterwegs, und darum stand ich erst kurz nach 9 Uhr an der Talstation der Tschinglenbahn bereit. Ich weiss, ich weiss, total schwach :-(
Dummerweise fuhr dann natürlich grade keine Bahn, und weil mir der Weg nach Tschinglen selbst auch als schön beschrieben wurde mache ich mich halt zu Fuss auf den Weg. Der Aufstieg durchs Tal ist eindrücklich, und ausser mir scheint hier niemand unterwegs zu sein (oder zumindest nicht so spät...). Und obwohl der Weg noch völlig im Schatten liegt friert man überhaupt nicht, es geht ja bergauf. Nach nicht ganz einer Stunde komme ich zur Bergstation der Tschinglenbahn, wobei Bergstation hier eine Übertreibung ist. Die Gondel hängt einfach in der Landschaft rum, Häuschen, Kasse, etc. braucht man hier nicht, und ein Stapel Getränke für ein nahes Alprestaurant (nehme ich an...) steht einsam daneben.
Merke: Hier ist die Welt noch in Ordnung.
Danach geht es weiter auf dem gut markierten Bergwanderweg hinauf in Richtung Segnespass. Von hier aus sind es immer noch ca. 1100 Höhenmeter bis zum Martinsloch, und nun scheint die Sonne über die Bergkette und es wird richtig warm. Immer weiter geht es den Berg hinauf und nur ganz selten wird das Gelände etwas anspruchsvoller. Aber auch ohne Kletterpassagen sind 1500 Höhenmeter am Stück doch nicht ganz trivial.
Merke: Duh!
Entsprechend zieht sich dieses Stück Weg ziemlich in die Länge, bis man dann endlich zur Kurve kommt wo man in Richtung Martinsloch abzweigen kann. Jetzt sind es ja nur noch knapp 200 Höhenmeterli, die schaffen wir auch noch. Zuerst wird aber noch relativ eben das erste Geröllfeld auf einer guten Spur gequert, bevor es danach steil nach oben geht. Steil und rutschig. Sehr rutschig. Ich habe zeitweise das Gefühl die ganzen Berge hier sind nur ein Haufen loses Geröll. Glücklicherweise ist niemand hinter mir, und noch glücklicherweisiger ist auch niemand vor mir.
Merke: Spät unterwegs sein hat auch Vorteile...
Nachdem ich mich eine gefühlte Ewigkeit eine sandige Rutschbahn hinaufgekämpft habe wird der Schutt etwas grober, und damit auch etwas trittfester. Eventuell bin ich zu früh hoch und hätte noch etwas weiter queren sollen, um auf besserm Untergrund nach oben zu kommen, genau kann ich es nicht beurteilen. Aber nun ist das erste Fixseil in Sicht, und deshalb wird nach vorne geschaut. Ab der Felsstufe wird das Gelände etwas besser, und die Seile an der Wand sind - auch wenn sie schon etwas älter aussehen - eine willkommene Hilfe. Denn auch hier ist der Untergrund alles andere als stabil, und man muss weiterhin vorsichtig sein, um keine Steine oder sich selbst auf den unteren Teil des Aufstiegs zu schicken.
Merke: Die Berichte sind diesbezüglich absolut zutreffend, hier muss definitv auf Steinschlag aufgepasst werden, besonders wenn mehr Leute unterwegs sind
Bald darauf ist das Loch erreicht, und man versucht irgendwie halbwegs bequem hinzusitzen um eine kleine Pause einzulegen. Gar nicht so einfach, das Ding wurde definitv nicht besonders ergonomisch gestaltet. Darum halte ich die Rast eher kurz, schliesslich ist ja erst die Hälfte der Durchsteigung geschafft. Die Seite nach Elm muss ich nicht unbedingt nochmal machen, also gehts zweckoptimistisch auf die Bündner Seite, auf welcher man nur die ersten ca. 15 Meter Sims sieht. Der weitere Weg ist vom Loch nicht einsehbar. Schlussendlich ist die Angelegenheit weniger schlimm als erwartet, es ist zwar auch steil und rutschig, aber nur die ersten paar Meter nach dem Sims sind "blankgescheuert". Danach liegt genug Geröll welches etwas Halt bietet und man kann sich mit der nötigen Vorsicht gut nach unten arbeiten.
Merke: Glück gehabt
Ein altes Stahlseil im felsigen Teil sowie ein entgegenkommender Wanderer verwirren mich und führen dazu, das ich zu früh durch einen Einschnitt im Fels absteige. Den Fels komplett queren und unmittelbar danch im Geröll wäre wohl einfacher gewesen. Ab hier ist der Rest jedoch problemlos, grobes Gestein, nicht allzu steil, und man erreicht schnell die Ebene Muletg da Sterls mit dem kleinen See. Nach einem Blick auf die Uhr entscheide ich mich, den Piz Segnas in Ruhe zu lassen. Einfach über den Segnespass zurück will ich aber auch nicht, das wäre ja langweilig. Nach etwas Kartenstudium und einigen Fragen an Wanderer auf dem Weg entscheide ich mich via Grauberg, Grischsattel und Martinsmadhütte zurück nach Tschinglen zu gehen.
Merke: Spät unterwegs sein hat eben auch Nachteile...
Der Weg in Richtung Grauberg ist leicht abschüssig, so kann ein gutes Tempo vorgelegt werden. Und obwohl jeder Höhenmeter welchen ich abgebe später wieder zurückerobert werden muss ist die Strecke zum und über den Segnesboden wunderschön. Da die Grauberg-Bahn nicht läuft sind auch hier nur vereinzelt Leute unterwegs, was die Szenerie noch besser macht. Der Weg zur Bergstation Grauberg zieht sich aber ganz schön in die Länge, und ich bin froh als ich das Gebäude erreiche und nach rechts zum Grischsattel auf den weissblauweissen Weg abbiegen kann. Endlich bewege ich mich nicht mehr vom Ziel weg sondern wieder darauf zu.
Merke: Hier gäbe es bestimmt eine Abkürzung, um ohne diesen grossen Bogen früher von der Ebene auf den Weg zu kommen... nur wo?
Anfänglich geht der Weg noch über Wiesen, welche jedoch bald wieder Geröll weichen. Viel Geröll. In der Ferne sieht man schon relativ früh den Grischsattel und das letze Stück Weg als weisse Spur im losen Gestein. Dummerweise zieht sich der Weg dahin schon wieder endlos hin, und man hat das Gefühl der Sattel wolle einfach nicht näher kommen. Frustrierend. Ausserdem hat man das schöne Panorama im Rücken, weshalb dieser Teil der Route nicht wirklich attraktiv ist. Die Abgeschiedenheit ist jedoch etwas Besonderes, zwischen Segnesboden und Martinsmadhütte sehe ich fast 3 Stunden lang keinen Menschen. Die Wegspur verliert sich im Geröll schnell, es gibt zwar Markierungen aber solange das Ziel im Blick ist hält man einfach mehr oder weniger gerade darauf zu und gewinnt langsam aber sicher wieder an Höhe. Hier kommen nochmal ca. 600 Höhenmeter dazu, und zusammen mit dem nicht näherkommenwollenden Ziel frage ich mich zwischenzeitlich was ich hier überhaupt mache...
Merke: Jeder hat mal einen schwachen Moment...
Irgendwann ist jedoch der letzte Geröllhang tatsächlich unter den Sohlen und man erreicht den Grischsattel. Ab jetzt gehts nur noch runter - juhuu! Die Zeitangabe zur Martinsmadhütte stimmt mich vorsichtig optimistisch, die letzte Bahn von Nideren müsste drinliegen. Muss ja nicht wieder runterlaufen da ich den Weg jetzt schon kenne. Also nur ein kurzer Fotostopp und weiter gehts. Auch auf dieser Seite liegt noch genug loses Gestein herum, aber der Weg ist steiler und felsiger, und nach kurzer Zeit kommt sogar ein - man glaubt es kaum - Felsband. Wo man sich festhalten kann! So richtig mit den Händen!! Ohne das gleich der halbe Berg abbricht!!!
Merke: Ich glaube ich habe zuviel Geröll gesehen heute :-/
Das Stück durch das Band ist über weite Teile mit massiven Ketten gesichert, und da ich doch schon etwas müde in den Beinen bin nehme ich das ein oder andere Stück gerne zu Hilfe. Nach der Kettenpassage geht der Weg technisch problemlos weiter nach unten und läuft dann in die Ober Maad aus, eine idyllische Wiese im Kessel oberhalb der Martinsmadhütte. Bei der Hütte fehlt eine Zeitangabe in Richtung Tschinglen, aber so weit kann es ja nicht sein. Trotzdem will ich keine grosse Pause mehr einlegen und gehe direkt weiter. Und auch hier zieht sich der Weg wieder in die Länge, aber wenigstens ist er abwechslungsreich und auch das Panorama gefällt. Ohne Zeitangabe weiss ich aber nicht wann ich voraussichtlich bei der Station ankomme, und ich schätze es wird langsam knapp mit der Bahn.
Merke: Nächstes Mal also doch früher aufstehen...
Das Tempo wird deshalb nochmal etwas erhöht, und als die Häuser bei Tschinglen endlich in Sicht kommt ist der Uhrzeiger schon bedrohlich Nahe an der magischen Marke. Der letzten Teil des Weges wird deshalb schon fast unvernünftig schnellen Schrittes zurückgelegt, aber glücklicherweise bleibt der sonst hier übliche Fehltritt diesmal aus. Puh. 100 Meter vor der Bergstation habe ich noch 2 Minuten übrig, will schon frohlocken - und dann fährt das Ding vorzeigig ab! Argh!
Ich erreiche die Plattform und sehe zu meinem Erstaunen das jetzt gar keine Bahn hätte fahren sollen. Die letzte Fahrt ist erst in 40 Minuten, das grade eben war eine Wartungsfahrt. Ich überlege ob ich mich nun freuen soll das ich nicht runterlaufen muss, oder ärgern das ich mich umsonst beeilt habe. Am Ende entscheide ich mich für einen gutschweizerischen Kompromiss, ärgere mich 5 Minuten und freue mich die nächsten 35 Minuten während ich auf der Wartebank an der Sonne liege.
Merke: Nächstes Mal gefälligst den Fahrplan richtig lesen!
Danach bringt mich die Bahn gemütlich wieder nach Elm zurück, dank der Wartezeit nicht viel früher als wenn ich gelaufen wäre, aber dafür viel entspannter.
Fazit: Eine spannende Tour mit atemberaubender Kulisse, aber nächstes Mal würde ich sie in umgekehrter Richtung machen. Die Kraxelpassage auf dem Weg von der Martinsmadhütte zum Grischsattel macht im Aufstieg mehr oder mindestens gleichviel Spass wie runter, aber die Strecke vom Sattel zum Grauberg ist abwärts bestimmt viel weniger ermüdend. Beim Martinsloch macht es wohl keinen grossen Unterschied in welche Richtung man geht, und sonst gäbe es ja immer noch den Segnespass. Zeitangabe Laufzeit ohne Pausen. T5 für das Loch, Rest nicht schwieriger als T4.
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