Val Bavona - Val Foioi - Cúpol 2231 Meter


Publiziert von lynx , 16. August 2017 um 16:58.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:14 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Castello 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1500 m
Strecke:Faed (755 M, Val Bavona) - Cascina di Terasc (1276 M) - Corte di Fondo (1718 M) - Corte di Mezzo (1880 M) - Cúpol (2231 M)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Locarno - Maggia - Bignasco (hier links abbiegen ins Val Bavona) - Caverno - Faed
Kartennummer:Basòdino 1271

Eine Tour durch ein wildes abgelegenes, mystisches Tal. Das Val Foiòi.

Legendär und bekannt durch den spektakulären Alpweg den einst ein Giuseppe Zan Zanini 1833 in mühsamer Schwerarbeit erbaut hat. Spektakulär in mehrfacher Hinsicht. Er hat in schwierigstem Gelände einen Weg durch das enge Tal gebaut bis hoch auf die Alpe Foiòi. Insgesamt fünf Gebäude erstellt (Terasc, die beiden Gebäude auf Corte di Fondo, dessen Stall bis heute gut erhalten geblieben ist), und die beiden kleinen Gebäude auf der Alpe Foiòi, von denen heute nur noch Mauerreste vorhanden sind.
Während den 35 Jahren sind dem Hirten 30 Kühe auf dem Alpweg in den Tod gestürzt und noch tragischer, eine Tochter.
Bevor Zanini diesen Weg erbaut hatte wurde die Alpe Foiòi von San Carlo her über lange Wegstrecken die über die Alpe Sevinera gehen und schliesslich über Cúpol auf Foiòi führen, bestossen.
Mein Wunsch oder Ziel ist es, diese Strecke von Faed nach San Carlo zu gehen. Aber es kommt anders als geplant. Nachfolgend die Geschichte von meinem zweitägigen Aufenthalt im Val Foiòi.




1. Tag - 14. August 2017

Um 15.15 Uhr starte ich in Faed. Neben mir parkt gerade ein Wohnmobil ein. Zwei deutsche Typen steigen aus, der eine mit einem Blatt Papier in der Hand welches eine Felswand abbildet und fragt mich ob ich diese Wand kenne, hier gebe es eine Kletterroute welche sie machen wollen. Ich schmunzle und sage ihm, gerade da vor deinen Augen, gegenüber des Baches. Ein imposante glatte, senkrechte Granitwand. Wie man dort hinkommt will er wissen.
Ich erkläre ihm, dass er hier über die Brücke gehen und anschliessend links dem Fluss (Bavona) entlang gehen muss, eine kleine Holzbrücke überqueren und ein Bachbett welches in dieser Jahreszeit meist trocken ist. Dann führt ein gut sichtbarer Pfad rechts in den Wald hinein, diesen musst du nehmen. 
Jetzt will er noch wissen wie lange man braucht um bis zum Fuss der Wand zu gelangen. Ich sage ihm, dass er ca. 3/4 Stunden brauchen wird.

Mein kleiner Vierbeiner ist mit vier Kilo Gepäck beladen. Ich hieve mir meinen 20 Kilogramm schweren Rucksack auf die Schultern. Der Deutsche meint noch ich sei aber ordentlich beladen mit meinem Rucksack und ich erzähle ihm, dass ich für drei Tage da oben in der Wildnis unterwegs sein werde.  Sie wünschen mir viel Glück. Danke! Das kann man immer gebrauchen.

Beherzt stampfe ich los, biege bald an der vorhin genannten Stelle rechts in den Wald hinein und gehe den Pfad hoch in Richtung Zanini's Alp, die Alpe Foiòi, deren spektakulär gebauter Weg tief ins Val Foiòi, einem der mystischsten Orte im Val Bavona führt.

Das Gewicht meines Rucksacks ist ungewohnt hoch, entsprechend langsam ist mein Tempo. Vier 1 1/2 Liter Flaschen Wasser, nebst Futter für drei Tage, Biwaksack, Schlafsack, Thermarestmatte, Seil, Gschtältli für den Hund, Sitzgurt, Bandschlingen ein paar Karabiner, Abseilachter, nötige Kleidung, Höhenmesser, Kartenmaterial, Säge, Messer, und, und, und, ....

Artus trägt sein Futter, Geflügelservelats, zwei Grapefruits, zwei Orangen, .....

Ich bin das Dritte Mal hier und immer wieder fasziniert von diesem stillen, mystischen, legendären Ort. Die Treppe erreiche ich schnell und auch Barbacane (1037 Meter) die gefürchig aussehende ausgesetzte Stelle. Ich denke mir, dass ich dort meinem Hund etwas helfen muss oder eventuell die Stelle umgehe indem ich unterhalb der Wand entlang gehe und so bequem Terasc (1276 Meter) erreiche. Den Tipp zur Umgehung hat mir einmal Seeger gegeben. Das ist aber nicht nötig, denn eh ich agieren kann hat Artus nach einer kurzen optischen Einschätzung die Stelle in Angriff genommen und ist ohne Probleme dort hochgekommen. Das ist wieder einer der Momente wo ich staune wie er sich in den Jahren, er ist ende Mai dieses Jahres vierjährig geworden, zu einem geländegängigen, trittsicheren Hund entwickelt hat. 

Terasc ist auch bald erreicht. Ich mache keinen Halt hier. Ich will heute noch bis Corte di Fondo (1718 Meter) hochsteigen und dort unter Dach und Fach die Nacht verbringen. Die Balkenlochstelle hat Artus auch perfekt im Alleingang gemeistert. Wir gehen weiter entlang hoch über der Schlucht des Ri di Foiòi auf schmalen, teils ausgesetzten Passagen. Der Hund hat eine Wildspur gerochen und ist mit der Nase am Boden schnürend auf Abwegen unterwegs. Ich rufe ihm. Er kommt zurück. Oh Schreck! .... jetzt realisiere ich, dass er sein Gschtältli gar nicht mehr auf hat. .... ach du Scheisse, sein Proviant und ein Teil meines Proviants und sontiges Equipment, .... einfach weg. Ich will mich aufmachen in die Richtung wo er durch den Wald geschnürt ist .... in dem Moment vernehme ich in meinem Innern klar und deutlich eine Stimme die mir sagt, ich solle zurückgehen zur Abstiegstelle vor der Balkenlochpassage, dort liegt das Gschtältli. Einen Moment lang bin ich etwas verdutzt, folge der Stimme, gehe den Weg zurück, und finde tatsächlich genau dort die Tragtasche. An einer engen Stelle wo er an Steinen angehängt hat ist er offensichtlich einfach rausgeschlüpft. Die Gurten sind nämlich alle verschlossen. Er trägt dieses Gschtältli heute das erste Mal ... und auch das letzte Mal. Das Ding ist nämlich nicht brauchbar, es fehlt ein Verbindungsriemen der mit dem vorderen Brustgurt verbunden werden kann. Auch später wird das Teil noch für Umtriebe und Probleme sorgen. Auf dem Weg nach Corte di Fondo verliert er es noch einmal, am nächsten Tag, trotz Modifikation auch noch einmal.

Um 19.15 erreiche ich Corte di Fondo. Ich fühle mich federleicht als ich mich des schweren Rucksacks entledige. Wir essen etwas, ich richte mein Schlaflager her. Wisch, wasch wische ich den Gams- und Steinbockkot von den Bretterläden. Suche Holz und mache Feuer. .... Schlafe irgend wann ein .... bei einem gemütlich knisternden Feuer.



2. Tag - 15. August 2017

Zeitig am Morgen packe ich das Nachtlager zusammen, esse zwei Riegel und mache mich auf den Weiterweg. Ich will heute nach Corte di Là (2060 Meter) am Westfuss des Pizzo Castello via Corte di Mezzo auf der Alpe Foiòi (1880 Meter) und P. 2231 (Cùpol). Am übernächsten Tag durch's Val Sevinera nach San Carlo (960 Meter) absteigen.

Der Weiterweg ist bei der Hütte Corte di Fondo nicht einfach zu finden. Tendentiell zuerst leicht hochsteigen (ca. 5 bis 10 maximal Höhenmeter) dann Höhe haltend in östlicher Richtung weitergehen.

Von Faed bis Corte di Fondo ist die Wegfindung, im Vergleich zu dem was nachher kommt, ein Kinderspiel. Ich habe beim Hochsteigen den Eindruck bekommen, dass die Strecke deutlich höher frequentiert ist als noch vor ein paar Jahren. Vielleicht ist das die Frucht einiger HIKR-Berichte über das Val Foiòi. :-)

Also, hie und da finden sich kleine Steinmännchen die den Weg in der Wildnis weisen, drei Mal hängen gelb-rote Bändel an Ästen die mehr eine Bestätigung sind, dass man noch auf dem richtigen "Weg" ist, als das sie eine klare Wegführung darstellen.
Wer ab Corte di Fondo weitergehen will braucht jetzt wirklich spürsinn und die Fähigkeit Karten lesen zu können und im Umgang mit Höhenmesser vertraut zu sein. ... oder man hat ein GPS ... ich habe immer noch keins.

Thema Wasser:

Nach Corte di Fondo kommt man zu einer Bachrinne die, ausgenommen bei längeren Trockenperioden, wahrscheinlich meisten etwas Wasser führt. Hier fülle ich die leeren Flaschen. Wer in diesem Gelände länger unterwegs ist für den wird Wasser immer das Thema sein. Ist es doch eine der Voraussetzungen die eine Unternehmung in diesen unwirtlichen Gegenden gelingen lassen oder eben nicht.
Spätestens ab der zerfallenen Ruine Corte di Mezzo (1880 Meter) egal in welche Richtung man sich weiter kämpft, ist dann definitiv Schluss mit Wasser!


An diversen Stellen säge ich mit meiner kleinen aber hocheffizienten Fiskars-Säge Buschwerk weg. Das hat den Vorteil dass die nächsten die kommen weniger Hindernislauf haben und zusätzlich, wegen den Schnittspuren, die Bestätigung, dass sie auf dem richtigen Weg sind. 


Von Corte di Mezzo fange ich an diagonal in nordwestlicher Richtung über steiles wegloses Gelände zu P. 2231 hochzusteigen. Hier soll sich ein grosser Steinmann befinden (Ometto di Cúpol) der den Übergang ins Gebiet der Alpe Sevinera markiert. Ich werde ihn nie zu Gesicht bekommen.
Ich mache den Fehler zu steil hochzusteigen. Als ich es merke kann ich bereits nicht mehr Traversieren, steile Rinnen und Plattenschüsse verunmöglichen es. Es ist mir zu Gefährlich diese zu queren. Ich steige weiter hoch um dann ganz oben südlich der Ausläufer des Pizzo Foiòi zu Traversieren. Die Hänge sind gnadenlos steil und die Sonne brennt voll in den Steilhang. Queren, Aufsteigen, Absteigen im hohen Gras und zwischen Alpenrosen. Ich verliere viel Zeit und die Umgehungen kosten mich ziemlich Energie. 
Irgendwann steige ich über ein steiles Stück Grashang ab um einen Plattenschuss zu überqueren. Als Artus mit absteigt schlüpft er wieder aus seinem Gschtältli. Diesmal löst, obwohl ich es so modifiziert habe, dass wenn es sich erneut lösen sollte, es an seinem Halsband fixiert bleibt, das Gschtältli mit samt Halsband und rollt etwa 20 Meter über den Plattenschuss in die Tiefe. Ach du Scheisse .... das hat jetzt grade noch gefehlt .... ich kehre um, steige ab und versuche das Ding zu holen, was schliesslich auch gelingt. Kommen nämlich noch Stellen wo ich den Hund ans Klettergeschtältli und/oder ans Seil nehmen müsste brauche ich dringend die Utensilien die sich in seinem Tragtaschen befinden. ......

Weiter geht's, immer steil in weglosem Gelände hoch Richtung P. 2231. Nur einmal bei der Querung eines Geröllfeldes ist klar ersichtlich, dass der Weg einst hier durchging. Über ca. 10 Meter sind flache Granitplatten fein säuberlich gelegt.

Bei mir machen sich inzwischen zum wiederholten Male Krämpfe in den Oberschenkeln bemerkbar. Kein gutes Zeichen. Ich hatte so was nie zuvor. Ich muss immer wieder Pause machen bis die Krämpfe nachlassen. Ich Schmeisse ein paar Multi-Vit- und Mineralstoffpillen ein und kämpfe weiter. Der Rucksack ist mir für so lange Strecken in so schwierigem Gelände definitiv zu schwer. Inzwischen trage ich auch noch das Gschtältli von Artus (nochmals 4 Kilogramm zusätzlich) in meinem Rucksack mit. Ächz, stöhn, .... in etwa wäre ich jetzt dann in der Nähe wo der Ometto Cúpol sich befindet .... ich finde ihn nicht .... ich traversiere absteigend tiefer um dann wieder am Grat aufzusteigen .... so werde ich sicher diesen grossen Steinmann sehen .... ich bin bereits wieder auf 2230 Meter ..... nichts .... ich steige weiter auf über das Blockgestein auf dem Grat was sich jetzt immer mehr zur Kletterei entwickelt .... das ist verdammt mühsam mit diesem schweren Gepäck .... und den Artus muss ich auch dann und wann über Klötze hieven. Das sind auch jedes Mal 23,5 Kilogramm ... uff ... das zerrt und zerrt an meinen Kräften. Auf etwa 2250 Metern angekommen lasse ich meinen Blick in die Tiefe gleiten. Ich erkenne unten im Gras schwach Wegspuren. Ich sehe aber auch absolut steile abschüssige Hänge die es ebenfalls zu Traversieren gilt und, ich weiss beim besten Willen nicht wo die Stelle, der Übergang ist. So weit mein Auge reicht gibt es keine andere Möglichkeit als über dieses steile Blockgestein abwärts zu klettern, natürlich dann immer auch dem Hund helfend. ..... Ich bin jetzt seit sechs Stunden on Tour .... viel zu lange für diese Strecke .... werde ich es schaffen in nützlicher Frist bis Corte di Là zu gelangen .... habe ich hier Handy-Empfang? .... Fast nicht .... schwächste Stufe .... was geschiet wenn ich dort unten nicht weiterkomme .... das Gelände wird nicht einfacher .... was wenn ich in Schwierigkeiten komme und es zeigt auf dem Display "Kein Netz" an? .... Umkehren? .... zu krass .... aha, ich merke, dass ich der Erschöpfung nahe bin .... in mir sträubt sich alles, aber auch wirklich alles, weiter zu gehen, umzukehren, hier zu bleiben. 
Ich nehme den Feldstecher aus dem Rucksack und schaue mir den weiteren Wegverlauf mit der Karte vergleichend an und jetzt wird mir schlagartig bewusst .... das ziehst du nicht mehr durch in deinem Zustand der Schwächung und Erschöpfung! Was tun? ... REGA? Der Gedanke bringt eine gewisse Ruhe in meine aufgewühlte Seele .... soll ich? .... kann ich das einfach so? Erst will ich diesen Gedanken wieder verwerfen, dann kommen andere Gedanken. Die Chance, dass etwas schief geht und du so oder so Hilfe benötigst, ist in deinem Zustand und in diesem Gelände wahrscheinlicher als umgekehrt. Wenn du jetzt Hilfe in Anspruch nimmst beugst du schlimmeren Schaden vor ....

Ich greife zu meinem Handy, drücke das REGA App und löse Alarm aus. Kurz darauf klingelt mein Handy. Eine freundliche Frauenstimme meldet sich. Ich erkläre ihr meine Situation, wo ich bin, wie mein Zustand ist.

Sie fragt mich: "sind sie alleine?"
"Nein, ich bin mit meinem Hund unterwegs."
"Was für eine Rasse ist es?"
"Ein Holländischer Schäfer."
"Können sie irgendwo hingehen wo der Helikopter landen kann?"
"Nein, das ist ausgeschlossen, es gibt hier nirgends die Möglichkeit den Helikopter abzusetzen. Alles ist sehr steil hier."

Ich frage sie: "Haben sie meine Koordinaten?"
"Ja, das hat geklappt, die sind durchgekommen. Ich werde alles in die Wege leiten. Was tragen sie für Kleidung?"
"Braune Hosen, weisses T-Shirt, blauer Rucksack."

"Ok, machen sie sich bemerkbar wenn der Hubschrauber kommt."
"Klar, mach ich. Herzlichen Dank!"
"Bitte gern geschehen."

Um 14.32 Uhr höre ich in der Ferne das Knattern von Rotorblättern. Hinten am Horizont ist ein kleiner Punkt sichtbar. Ich weiss genau was für ein Helikopter das ist, ich kenne auch seinen Auftrag und sein Ziel.

Artus habe ich inzwischen das Klettergestältli angezogen und ihn an die Leine genommen. Der Hubschrauber ist jetzt dicht über uns. Artus duckt sich. Der Winddruck ist enorm. An der Winde kommt Luciano der Rettungssanitäter der REGA herunter mit dem Equipment um den Hund flugtauglich zu verpacken. Der Hubschraber verzieht sich wieder. Wir arbeiten Hand in Hand und packen Artus ein. Er leistet keinen Widerstand. Ich ziehe das Gschtältli an. Luciano montiert den Hund an mir, mich an ihm. Dann sagt er mir: "Das gibt jetzt halt einen etwas längeren Flug in luftiger Höhe frei hängend am Seil."

Ich sage: Ah, ok, kein Problem!

"Wo sollen wir dich absetzen?"
"In Faed."

Er funkt zum Piloten, sagt ihm, dass wir ready sind und dass er uns in Faed absetzen soll. 

Der Hubschrauber kommt wieder angeflogen. Das Seil der Winde wird herunter gelassen. Luciano hängt uns ein. Der Helikopter hebt ab. In luftiger Höhe frei schwebend fliegen wir zu dritt am Seil über die Alpen von Foiòi zu Tal. 

Das einzige was ich zurücklasse ist mein langer Hirtenstecken mit seiner Metallspitze. Dieser steckt jetzt auf 2250 Metern Höhe im Fels auf dem Grat nahe bei Cùpol. Hoffentlich interpretiert ihn niemand als Markierung in Form einer Wegstange.

Könnt ihr euch den Volksauflauf vorstellen als wir in Faed landen? Alle die hier sind  kommen aus ihren Rusticis gerannt und von Sonlert her. Die Touristen die das Val Bavona herauf, respektive herunter fahren halten an und kommen. Alle wollen sie den Helikopter sehen und wissen was geschehen ist.

Wir unterhalten uns noch eine Weile. Ich zeige dem Piloten die eingezeichnete Route auf meiner Karte. Er sagt mir, dass ich schon am richtigen Ort gewesen sei bei diesem Übergang. Er kenne diese Gegend nicht und hat noch nie jemanden im Bavonatal holen müssen. Die Crew will ein Gruppenfoto mit Artus. Wir plaudern noch über das eine und andere. Ich zeige Luciano auch das Foto auf meinem Handy wo ich mit Artus überhängend am Abseilen bin. Luciano hat selber auch einen jungen vier Monate alten Deutschen Schäferhund. Dann werden noch die Formalitäten erledigt. Ich bedanke mich herzlich und wir verabschieden uns. 

Leute, ich bin sehr dankbar, dass wir in unserem Land eine solche Institution wie die REGA haben. Das ist nicht selbstverständlich.







Tourengänger: lynx
Communities: Ticino Selvaggio


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Kommentare (8)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 17. August 2017 um 11:19
Hallo lynx, ein sehr interessanter Bericht, der eindrücklich aufzeigt, wie schnell es eben gehen kann. Wem ist es nicht schon mal passiert sich zu versteigen - da braucht man schnell mal gute Nerven und eintretende Krämpfe entspannen den Kopf sicherlich auch nicht. Ich konnte mich bisher immer noch selber "durchwursteln", aber es ist gut, dass es im Falle des Falles jemanden gibt, der einem helfen könnte. Dein Bericht trägt sicherlich (im positiven Sinne) dazu bei, die Hemmschwelle für einen Hilferuf zu senken. Schön, dass bei euch alls gut ausgegangen ist und danke für deinen ehrlichen Bericht!

Viele Grüße
Stefan

lynx hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. August 2017 um 21:59
Hallo Stefan

Danke für das positive Feedback. Ich hab mir natürlich schon überlegt ob ich überhaupt erwähnen soll, dass ich die REGA angefordert habe. Aber nach reiflicher Überlegung fand ich dann, dass es vertretbar sei, auch falls es anschliessend von Vorwürfen über diese Unternehmung hageln sollte. Um so erfreulicher diese Reaktion von dir zu bekommen.
Da ich weiss, dass es anderen HIKR's, auch erfahrenen Berggängern, schon passiert ist, dass sie Hilfe in dieser Weise anfordern mussten, fiel mir die Entscheidung auch noch etwas leichter.

Ich wünsche dir weiterhin abenteuerliche Touren in den Bayrischen und Allgäuer Alpen.

Herzliche Grüsse - Thomas

Tom_the_Hiker hat gesagt: REGA App
Gesendet am 18. August 2017 um 10:15
Hallo Thomas
Sehr interessanter und aufschlussreicher Bericht. Als Einzelgänger bleibt immer ein Restrisiko. Unfälle sind schnell passiert und man ist auf sich alleine gestellt. Habe mir gerade die REGA App auf meinem Smartphone installiert. Eine Handyverbindung tief aus dem Foiòi ist nach meiner Erfahrung nur mit viel Glück möglich. Vom exponierten Cùpol ist das natürlich kein Problem. Ich habe bei solchen Unternehmen meist noch ein 2. Handy mit einem anderen Provider dabei. Dazu kommt noch mein Amateurfunkgerät mit zusätzlich programmierten REGA Frequenzen.
Gemäss den Fotos schauen die Pfade ins Foiòi im Sommer ziemlich überwachsen aus. Meine 5 Besuche waren immer im Frühling oder im Herbst. Da sind die Pfade aber auch die vielen Abgründe viel besser sichtbar.

Gruess - Tom

lynx hat gesagt: RE:REGA App
Gesendet am 18. August 2017 um 13:04
Hallo Tom

Gute Berichte hast du geschrieben über das Val Foiòi.

Ich hatte bei Corte di Fondo südwestliche Ecke des Stalls draussen knapp Verbindung (Swisscom). Auf Cúpol ebenfalls nur knapp.

Ich habe auch schon festgestellt, als mit anderen Berggängern unterwegs war, dass die Netzstärke je nach Provider sehr unterschiedlich ist in den abgelegenen Gegenden.

Du bist also mit elektronischem Equipment wirklich gründlich und dreifach abgesichert. :-)

Ich war das dritte Mal jetzt im Val Foiòi.

Liebe Grüsse - Thomas

Seeger hat gesagt: REGA
Gesendet am 19. August 2017 um 10:59
Ciao Thomas
Du hast nach meiner Ansicht die vernünftigste Entscheidung gemacht. Interessant in Deiner Beschreibung ist die Nachvollziehbarkeit der einzelnen Tranchen des Sicherheits-Managements.
Das Gleiche ist mir vor Jahren gleich vis-à-vis passiert:
http://www.hikr.org/tour/post18222.html
Beim Lesen Deines Berichtes ist mir das dumpfe Gefühl der Todesangst wieder herauf gekommen.
An dieser Stelle: Danke REGA. Und wer noch nicht Mitglied ist, soll das sofort nachholen.
Eine Seilwinden-Rettung kostet nämlich schnell einmal sehr viel...
Gruss und heb Der und em Hund gopferdammi Sorg
Andreas

lynx hat gesagt: RE:REGA
Gesendet am 22. August 2017 um 16:40
Hallo Andreas

Ich hatte genau an dich und auch und an mo6451 gedacht die erst vor Kurzem beim Bärenloch in Solothurner Jura auch die Hilfe der REGA benötigte. Bei dir hatte ich noch in Erinnerung, dass du irgend wann im Bavonatal wegen Einnachten und Schnee die REGA angefordert hast. Das hat mir persönlich auch den Entscheid erleichtert Hilfe anzufordern.

Ja, wer in den Bergen rumtigert tut wirklich gut daran, Mitglied, respektive Gönner bei der REGA zu werden. Wie du richtig sagst, kommt eine Winden-Rettung sonst sehr teuer - 3000 bis 4000 Euro. Im Vergleich ist der Jahresbeitrag mit 30 Franken sehr günstigt und die inzwischen 2'000'000 Gönner decken dann die Kosten für solche Einsätze.
Muss eine Person mit Suchtrupps gesucht werden entstehen schnell Kosten im Bereich von 30'000 bis 40'000 Franken.

Ich bin seit knapp 20 Jahren Mitglied und habe nun das erste Mal Hilfe von der REGA gebraucht.

Cari Saluti

Thomas

FVBavona hat gesagt: Complimenti
Gesendet am 26. Oktober 2017 um 11:09
Veramente un bel diario, idem per le foto. Complimenti.
Saluti Renato dalla Fondazione valle Bavona

lynx hat gesagt: RE:Complimenti
Gesendet am 10. November 2017 um 00:11
Ciao Renato

Grazie Mille!

Cordialità - Lynx


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