Über die Alpe di Foioi auf die Cresta del Piatto
|
||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
"Der Weg ist das Ziel" - bei dieser Tour gilt diese Weisheit ganz besonders. Die Cresta del Piatto ist eine bescheidene Erhebung, aber die Alpe di Foioi ist ein mythischer Ort. Die (wahre) Geschichte dieses Alpweges wird auch im sehr empfehlenswerten Roman "Il Fondo del Sacco" (dt: Nicht Anfang und nicht Ende) von Plinio Martini aufgegriffen:
Giuseppe Zan Zanini hatte als Stallknecht in Rom das Geld angespart, um die Alpe di Foioi für 40 Jahre zu pachten. Damit war die Klausel verbunden, den Alpweg entlang der plattigen Schlucht sowie die Hütten auszubauen. Der Mann schuf einen genialen Weg mit diversen eindrücklichen Treppen, die bis heute dem Zerfall widerstehen. Bei der ersten grossen Treppe ist rechts in der Wand sorgfältig die legendäre Inschrift eingemeisselt::
Io Giuseppe Zan Zanini di Caveg fece la strada per pasare le bestie bovine su l'alpe l'anno 1833+
(Ich, Giuseppe Zan Zanini aus Cavergno, baute diesen Weg im Jahr 1833, um das Vieh auf die Alp zu treiben).
Das Werk brachte ihm leider nur beschränkt Glück, denn er verlor in den harten Jahren auf der Alp 39 Kühe und drei Ehefrauen. Heute ist es kaum vorstellbar, dass einst Kühe diesen Weg benutzten, man muss aber wissen, dass die damaligen Kühe nicht mit den heutigen, hochgezüchteten Tieren zu vergleichen sind.:
Man startet in Faed und folgt kurz dem Wanderweg bis über den Ri di Foioi. Ein Pfad führt nun rechts in die Schlucht, in der man aufsteigt, bis zu ersten grossen Treppe, die mit einer Schlaufe die Felswand überwindet. In der Folge ist der Pfad ziemlich überwachsen, aber rote Markierungen helfen bei der Routensuche. Eine weitere Treppe führt zu einem älteren Drahtseil, das bei der Überwindung der nächsten Stufe hilft. Man kommt nach weiterem, interessantem Aufstieg zu den intakten Hütten von Terasc (P. 1276) und Corte di Fondo (P. 1718). Hier enden Pfad und Markierungen. Ein schräger Aufstieg mit etwas Gebüsch führt zunächst zu den Trümmern von Corte di Mezzo (ca. 1920 m) und Corte di Cima (ca. 2080 m). Nun steigt man über die obersten Grashänge bis zum Beginn des Couloirs, das steil in die Bocchetta N di Foioi hinaufführt. Vom Pass geht man kurz über den Grat , einem Hindernis links ausweichend, bis zu einer markanten Felsnadel. Hier ist der Punkt für den Abstieg nach Piatto Cröis. Der Gipfel der Cresta del Piatto (2476 m) wird von hier in Kürze mit einer etwas ausgesetzten Kraxelei erreicht. (Die Bewertung T6, II, ist nur für diesen kurzen Abschnitt passend. Begnügt man sich mit de Überschreitung des Passes, ist die Route etwa mit T5 zu bewerten).
Der Abstieg ist relativ bequem, denn nach einem steinigen oberen Teil stösst man weiter unten auf einen guten Pfad, der von Piatto Cröis hinunter nach Piano di Peccia führt.
Die Fondazione Val Bavona hat vor, den Foioi-Alpweg bis Corte di Fondo in Zukunft zu unterhalten. Bisher ist aber nur die unterste Treppe ausgebessert worden.:
Update: Giuseppe Brenna wird voraussichtlich 2010 ein Buch über das Leben des Giuseppe Zan Zanini veröffentlichen.
Kommentare (5)