Abenteuer im faszinierenden Valle di Foioi
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Das Valle di Foioi ist hier schon einige male beschrieben worden. Da Säntis und co schon x fach beschrieben wurden, denke ich, dass es das Valle di Foioi auch verdient noch einmal erwähnt zu werden.
Ich verweise auf die Beschreibungen meiner Vorgänger und möchte hier meine Eindrücke schildern.
Die Idee, da hinauf zu steigen entstand nur wenige Tage zuvor, als ich das Valle di Foioi beim Abstieg auf der gegenüberliegenden Seite bei Costa erblickte. Schade habe ich es dort nicht photographiert. Die schillernd grünen Wiesen, die sich im oberen Teil zwischen den gelben Gräben ausbreiten, die smaragdgrünen Dreiecke, die nach unten in einen Spitz auslaufend, oben aufgeklebt erscheinen, üben eine eigenartige Faszination aus.
Zudem war mir in der Capanna Piano delle Cresta das Buch von Brenna/ Zanini über das Valle di Foioi in die Hände geraten.
Als eine der nächsten Touren möchte ich die Strada delle vacche von Robiei nach Foioi beschreiten, die alte Route, auf der die Hirten mit ihren Kühen auf die Alpe di Foioi gelangten, bevor Zan Zanini die Alp für die Tiere vom Tal her mit seinem berühmten Weg erschloss.
Ein inneres Gefühl sagte mir, dass es wohl besser sei, zuerst einmal den Weg auf die Alpe di Foioi kennen zu lernen, bevor ich die ganze Tour in Angriff nehme. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass es schwierig werden könnte, den Weg im Abstieg zu finden, ohne ihn zu kennen und meine Erfahrung auf dieser Tour zeigte mir, wie recht ich hatte.
Nach meiner heutigen Erfahrung bin ich sogar überzeugt, dass ich kaum heil aus diesem wilden Tal herausgekommen wäre, hätte ich nicht zuerst den Aufstieg gemacht.
Handy Empfang gibts an den besonders heiklen Stellen nicht.
Voraussetzungen für das Begehen des Weges: Es ist vorteilhaft schwindelfrei und trittsicher zu sein. Höhenmesser und Stöcke sehr zu empfehlen. Ich würde nach meiner heutigen Erfahrung dringend abraten, den Weg im Abstieg zu begehen, ohne ihn vorher zu kennen. Im Aufstieg ist er völlig einfach zu finden, im Abstieg hingegen finden sich so viele Irrwege, dass ich zweimal, obwohl ich gleichen Tags da hochgestiegen bin, den Weg verlor und ihn nur deshalb wieder fand, weil ich plötzlich weiter oben oder weiter unten Merkmale erkannte, an die ich mich vom Aufstieg her erinnerte.
Bei schlechter Sicht ist man hier verloren.Die Markierung mit roten Punkten ist vergilbt und recht spärlich und eine Spur nicht zwingend zu erkennen. Es gibt mindestens zwei Stellen, die man zwingend zu begehen hat, wie z.B. die Mauer. Bei nassem Wetter dürften einige Plattenschüsse schwierig zu begehen sein, wie Andreas Seeger es erfahren hat. (s. sein Bericht) An diversen Stellen besteht Absturzgefahr.
Nun zur Faszination, den begeisternden Gegensätzen. Unten das Bollwerk, wo man sich fragt, wie man da wohl rauf kommt. Dann Terrasc, die Hütte im Wald, an einen Fels angelehnt gebaut. Ich nehme an, dass das ein Zwischenlager war für Transporte mit dem Gerlo oder der Cadola. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da mal eine Weide war. Allerdings sind auf meiner alten Nufenenpasskarte hier nur vereinzelte Bäume eingetragen und kein Wald. Das Gebiet ist einfach sehr steil. Der Corte di fondo erscheint auch nicht gerade als die ideale Alp. Da liegen mehr grosse Blöcke herum, als es Gras hat und man fragt sich, wie da einer auf die absurde Idee gekommen ist, die Alp für 40 Jahre zu pachten und in mühsamster Arbeit einen Weg hinauf zu bauen. Doch dann, auf der Corte di mezzo angekommen, öffnet sich eine wunderbare Alplandschaft mit doch recht sanften Hängen, üppigsten Wiesen mit so viel Gras, dass man am liebsten gleich wieder Tiere da hinauf bringen möchte. Der Ort strahlt Geborgenheit aus und doch grosse Weite.
Von Fontanellata, wo das Postauto hält, starte ich relativ spät, da das erste Postauto erst nach 8h fährt. Auf meiner alten Nufenenpasskarte ist ein Weg eingezeichnet, der von Faèd nach Terrasc führt. Er ist noch im Ansatz vorhanden. Von Faèd geht man, laut altem Weg auf der orographisch linken Flussseite etwas ins Tal hinein, bis man gegenüber der Wand steht, die auf der rechten Seite die Schlucht begrenzt. Dort quere ich den Bach und finde den Weg unter der Wand.
Ich bin erstaunt, wie gut der Weg ist. Im Aufstieg habe ich den Eindruck, dass der Weg beinahe feudal ausgeprägt ist, überall gut erkennbar bis Corte di fondo. Es hat auch beinahe keine Brombeeren und auch keine Brennesseln.
Auf Corte di Fondo hat es dann eben all diese Blöcke. Da kann gar kein Weg mehr ersichtlich sein. Auf der alten Karte geht der Weg nur wenig ansteigend weiter bis unterhalb Corte di mezzo und dann gerade zum Corte di mezzo hinauf. Das ist auch in der Tat so. Rechts, etwas oberhalb der Hütte hat es eine Gruppe Ahorne. Wenn man von dort Richtung Corte di Mezzo schaut, sieht man eine grosse Lärche. Wenn man knapp oberhalb dieser vorbei geht kommt man auf eine Route, die wieder mit roten Punkten spärlich markiert ist. Den ersten Graben quert man auf etwa 1757m. Allerdings sind auf der einen Seite Erlen im Weg und auf der andern Seite muss man etwas hoch kraxeln, oder das Bachbett hinaufsteigen. Die weiteren Gräben sind problemlos. Ich habe ziemlich viel Zeit darauf verwendet, die Umgebung zu erkunden.(in meiner Zeitangabe nicht enthalten) s. auch Photos. Von den wenigen Ueberresten von Corte di mezzo steige ich dann den Hang hinan Richtung Cupol, wobei ich dann um 14,45 h umkehren muss, da das letzte Postauto schon kurz nach 17h fährt. Ich erlaube mir noch eine genussvolle Rast auf dieser wunderschönen friedlichen Alp,die Brenna mystisch nennt und mache mich dann schweren Herzens auf den Abstieg. Wegen des hohen Grases zwischen Blöcken ist die Strecke Corte di mezzo - Corte di fondo langsam. Beim Graben angelangt, bin ich mir etwas unsicher und konsultiere meinen Höhenmesser. Mist, alle Angaben in Fuss. Ich erinnere mich, dass er mir aus den Händen gefallen ist , da muss sich etwas verstellt haben. Ich kann das Problem nicht lösen, als verzichte ich auf den Höhenmesser.
Beim Corte di fondo angekommen denke ich, nun wird alles einfach. Schöner Weg... Doch nun mache ich die wohl seltsamste Erfahrung, die ich je mit Wegen gemacht habe. Der Weg erscheint mir plötzlich mickrig, oft nicht sichtbar, kaum errat bar, also halte ich mich an die roten Punkte, aber die zu finden ist auch nicht immer einfach. Ich komme zu einem Plattenschuss. Hier ist nichts markiert und schon habe ich am falschen Ort gequert. Auf der andern Seite hat es Irrwege und ich suche sicher mehr als eine halbe Stunde im äusserst steilen Wald nach dem verlorenen Weg. Plötzlich sehe ich dann von einem Felsen weiter unten Grasbüschel, die ich auf dem Aufstieg schon gesehen habe und von einem zweiten Felsen, das Wegtrassee weiter unten und glücklicherweise auch eine Art Weg, wie ich da hinunterkomme.
Also noch besser auf die roten Punkte aufpassen. Mittlerweile bin ich an Terrasc vorbei und schon ist es wieder passiert. Ich sehe Trittspuren und bin schon wieder falsch. Die Spuren stammen wahrscheinlich von Kletterern, die in diesen Felsen hier klettern. Also gehe ich alles wieder hinauf und sehe dann einen roten Punkt. Der Rest des Abstieges ist dann problemlos.
Das letzte Postauto ist natürlich weg.
Ich bedanke mich bei der Dame, die mich nach Bignasco mitgenommen hat und bei den Hoteliers, die mich nach Locarno mitgenommen haben. So habe ich den letzten Zug gerade noch erwischt.
Einige Tage später lese ich in einem Zeitungsartikel, dass ich in dem Hotel übernachtet habe, wo Carla del Ponte aufgewachsen ist.
Ich verweise auf die Beschreibungen meiner Vorgänger und möchte hier meine Eindrücke schildern.
Die Idee, da hinauf zu steigen entstand nur wenige Tage zuvor, als ich das Valle di Foioi beim Abstieg auf der gegenüberliegenden Seite bei Costa erblickte. Schade habe ich es dort nicht photographiert. Die schillernd grünen Wiesen, die sich im oberen Teil zwischen den gelben Gräben ausbreiten, die smaragdgrünen Dreiecke, die nach unten in einen Spitz auslaufend, oben aufgeklebt erscheinen, üben eine eigenartige Faszination aus.
Zudem war mir in der Capanna Piano delle Cresta das Buch von Brenna/ Zanini über das Valle di Foioi in die Hände geraten.
Als eine der nächsten Touren möchte ich die Strada delle vacche von Robiei nach Foioi beschreiten, die alte Route, auf der die Hirten mit ihren Kühen auf die Alpe di Foioi gelangten, bevor Zan Zanini die Alp für die Tiere vom Tal her mit seinem berühmten Weg erschloss.
Ein inneres Gefühl sagte mir, dass es wohl besser sei, zuerst einmal den Weg auf die Alpe di Foioi kennen zu lernen, bevor ich die ganze Tour in Angriff nehme. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass es schwierig werden könnte, den Weg im Abstieg zu finden, ohne ihn zu kennen und meine Erfahrung auf dieser Tour zeigte mir, wie recht ich hatte.
Nach meiner heutigen Erfahrung bin ich sogar überzeugt, dass ich kaum heil aus diesem wilden Tal herausgekommen wäre, hätte ich nicht zuerst den Aufstieg gemacht.
Handy Empfang gibts an den besonders heiklen Stellen nicht.
Voraussetzungen für das Begehen des Weges: Es ist vorteilhaft schwindelfrei und trittsicher zu sein. Höhenmesser und Stöcke sehr zu empfehlen. Ich würde nach meiner heutigen Erfahrung dringend abraten, den Weg im Abstieg zu begehen, ohne ihn vorher zu kennen. Im Aufstieg ist er völlig einfach zu finden, im Abstieg hingegen finden sich so viele Irrwege, dass ich zweimal, obwohl ich gleichen Tags da hochgestiegen bin, den Weg verlor und ihn nur deshalb wieder fand, weil ich plötzlich weiter oben oder weiter unten Merkmale erkannte, an die ich mich vom Aufstieg her erinnerte.
Bei schlechter Sicht ist man hier verloren.Die Markierung mit roten Punkten ist vergilbt und recht spärlich und eine Spur nicht zwingend zu erkennen. Es gibt mindestens zwei Stellen, die man zwingend zu begehen hat, wie z.B. die Mauer. Bei nassem Wetter dürften einige Plattenschüsse schwierig zu begehen sein, wie Andreas Seeger es erfahren hat. (s. sein Bericht) An diversen Stellen besteht Absturzgefahr.
Nun zur Faszination, den begeisternden Gegensätzen. Unten das Bollwerk, wo man sich fragt, wie man da wohl rauf kommt. Dann Terrasc, die Hütte im Wald, an einen Fels angelehnt gebaut. Ich nehme an, dass das ein Zwischenlager war für Transporte mit dem Gerlo oder der Cadola. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da mal eine Weide war. Allerdings sind auf meiner alten Nufenenpasskarte hier nur vereinzelte Bäume eingetragen und kein Wald. Das Gebiet ist einfach sehr steil. Der Corte di fondo erscheint auch nicht gerade als die ideale Alp. Da liegen mehr grosse Blöcke herum, als es Gras hat und man fragt sich, wie da einer auf die absurde Idee gekommen ist, die Alp für 40 Jahre zu pachten und in mühsamster Arbeit einen Weg hinauf zu bauen. Doch dann, auf der Corte di mezzo angekommen, öffnet sich eine wunderbare Alplandschaft mit doch recht sanften Hängen, üppigsten Wiesen mit so viel Gras, dass man am liebsten gleich wieder Tiere da hinauf bringen möchte. Der Ort strahlt Geborgenheit aus und doch grosse Weite.
Von Fontanellata, wo das Postauto hält, starte ich relativ spät, da das erste Postauto erst nach 8h fährt. Auf meiner alten Nufenenpasskarte ist ein Weg eingezeichnet, der von Faèd nach Terrasc führt. Er ist noch im Ansatz vorhanden. Von Faèd geht man, laut altem Weg auf der orographisch linken Flussseite etwas ins Tal hinein, bis man gegenüber der Wand steht, die auf der rechten Seite die Schlucht begrenzt. Dort quere ich den Bach und finde den Weg unter der Wand.
Ich bin erstaunt, wie gut der Weg ist. Im Aufstieg habe ich den Eindruck, dass der Weg beinahe feudal ausgeprägt ist, überall gut erkennbar bis Corte di fondo. Es hat auch beinahe keine Brombeeren und auch keine Brennesseln.
Auf Corte di Fondo hat es dann eben all diese Blöcke. Da kann gar kein Weg mehr ersichtlich sein. Auf der alten Karte geht der Weg nur wenig ansteigend weiter bis unterhalb Corte di mezzo und dann gerade zum Corte di mezzo hinauf. Das ist auch in der Tat so. Rechts, etwas oberhalb der Hütte hat es eine Gruppe Ahorne. Wenn man von dort Richtung Corte di Mezzo schaut, sieht man eine grosse Lärche. Wenn man knapp oberhalb dieser vorbei geht kommt man auf eine Route, die wieder mit roten Punkten spärlich markiert ist. Den ersten Graben quert man auf etwa 1757m. Allerdings sind auf der einen Seite Erlen im Weg und auf der andern Seite muss man etwas hoch kraxeln, oder das Bachbett hinaufsteigen. Die weiteren Gräben sind problemlos. Ich habe ziemlich viel Zeit darauf verwendet, die Umgebung zu erkunden.(in meiner Zeitangabe nicht enthalten) s. auch Photos. Von den wenigen Ueberresten von Corte di mezzo steige ich dann den Hang hinan Richtung Cupol, wobei ich dann um 14,45 h umkehren muss, da das letzte Postauto schon kurz nach 17h fährt. Ich erlaube mir noch eine genussvolle Rast auf dieser wunderschönen friedlichen Alp,die Brenna mystisch nennt und mache mich dann schweren Herzens auf den Abstieg. Wegen des hohen Grases zwischen Blöcken ist die Strecke Corte di mezzo - Corte di fondo langsam. Beim Graben angelangt, bin ich mir etwas unsicher und konsultiere meinen Höhenmesser. Mist, alle Angaben in Fuss. Ich erinnere mich, dass er mir aus den Händen gefallen ist , da muss sich etwas verstellt haben. Ich kann das Problem nicht lösen, als verzichte ich auf den Höhenmesser.
Beim Corte di fondo angekommen denke ich, nun wird alles einfach. Schöner Weg... Doch nun mache ich die wohl seltsamste Erfahrung, die ich je mit Wegen gemacht habe. Der Weg erscheint mir plötzlich mickrig, oft nicht sichtbar, kaum errat bar, also halte ich mich an die roten Punkte, aber die zu finden ist auch nicht immer einfach. Ich komme zu einem Plattenschuss. Hier ist nichts markiert und schon habe ich am falschen Ort gequert. Auf der andern Seite hat es Irrwege und ich suche sicher mehr als eine halbe Stunde im äusserst steilen Wald nach dem verlorenen Weg. Plötzlich sehe ich dann von einem Felsen weiter unten Grasbüschel, die ich auf dem Aufstieg schon gesehen habe und von einem zweiten Felsen, das Wegtrassee weiter unten und glücklicherweise auch eine Art Weg, wie ich da hinunterkomme.
Also noch besser auf die roten Punkte aufpassen. Mittlerweile bin ich an Terrasc vorbei und schon ist es wieder passiert. Ich sehe Trittspuren und bin schon wieder falsch. Die Spuren stammen wahrscheinlich von Kletterern, die in diesen Felsen hier klettern. Also gehe ich alles wieder hinauf und sehe dann einen roten Punkt. Der Rest des Abstieges ist dann problemlos.
Das letzte Postauto ist natürlich weg.
Ich bedanke mich bei der Dame, die mich nach Bignasco mitgenommen hat und bei den Hoteliers, die mich nach Locarno mitgenommen haben. So habe ich den letzten Zug gerade noch erwischt.
Einige Tage später lese ich in einem Zeitungsartikel, dass ich in dem Hotel übernachtet habe, wo Carla del Ponte aufgewachsen ist.
Tourengänger:
Regula52

Communities: Ticino Selvaggio
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