Alphubel via Feejoch und Eisnase


Publiziert von Resom , 2. August 2017 um 13:34.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:31 Juli 2017
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Metro Alpin von Saas Fee auf das Mittel Allalin
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit der Gondelbahn von der Längflue nach Saas Fee
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels und Jugendherberge in Saas Fee

Nach zwei Viertausendern im Raum Zermatt, wollten Jungens und ich zum Ende unserer Hochtourenwoche noch eine weitere Besteigung vom Saas Tal aus realisieren. In Frage kamen Weissmies, Allallinhorn und Alphubel. Die Besteigung des Alphubels vom Mittel Allalin aus über die Eisnase erschien uns am lohnendsten und so quartierten wir uns in der Jugi Saas Fee ein. Den regnerischen Abend verbrachten wir im dazugehörenden Aqua Allalin und gingen so vor der Tour vollkommen entspannt ins Bett.

Am Morgen geht es dann früh los. Die erste Gondel fährt um 06:20 Uhr und lässt uns um 07:00 Uhr beim Mittel Allalin starten. Wer auf das Allalinhorn gehen will, nimmt meistens eine spätere Gondel. So sind auch heute nur einige wenige Seilschaften in der Metro Alpin anzutreffen. Vom Mittel Allalin gehen wir zuerst ein Stück der Skipiste entlang bis zum oberen Ende des Bügellifts. Von dort geht dann eine deutliche Spur in Richtung Feejoch. Unterwegs dorthin muss auf einer äusserst breiten Holzleiter eine hohe Gletschspalte erklettert werden. Auf dem Feejoch trennen sich die Wege der Allalinhorn- und Alphubelbesteiger. Wir gehen rechts und entledigen uns am Beginn des Felsgrats zum Feekopf unserer Steigeisen. Auf dem Grat müssen bis zu drei Felstürme erklettert werden. Der Fels ist dabei meist aufwärtsgeschichtet und es lässt sich daher wie auf einer Treppe gehen. Die Kletterei erreicht maximal den II Schwierigkeitsgrat und ist nur an zwei Stellen etwas luftig. Auf dem Feekopf angekommen, zeigt sich der weitere Routenverlauf auf den Gipfel des Alphubels. Wir ziehen die Steigeisen wieder an und machen uns auf den Weg zum SE Grat. Auch hier oben muss auf Spalten geachtet werden, besonders in einem schneearmen Sommer, wie diesem. Am SE Grat angekommen folgen wir alles der Gratkante, die zunehmend steiler wird. Sobald man auf das Geröllfeld trifft, traversiert man darin etwas gegen links und steigt dann die sogenannte Eisnase hoch. Die Bedingungen waren äusserst gut. Sehr griffiger Firn machte das Vorwärtskommen einfach und sicher. Wir verzichteten daher auf Zwischensicherungen in Form von Eisschrauben. Einzig der eisige Wind mit sehr starken Böen machte uns zu schaffen. Als wir oben aus der Flanke aussteigen verzieht sich der Nebel und der Wind nimmt bis zum Gipfelkreuz merklich ab. Was für ein Gefühl bei diesen Bedingungen um 11:15 Uhr alleine auf dem Alphubel stehen zu dürfen!

Um nicht den gleichen Weg zurück zu müssen, steigen wir zu Längflue ab. Vom Gipfelkreuz aus steigt man zuerst gerade, dann immer mehr links haltend ab, bis sich vor einem zahlreiche Gletscherspalten auftun. Hier gilt es sehr vorsichtig zu sein. Wir hatten das Glück, einer bereits gelegten Spur folgen zu können. Der Weg führte über zahlreiche Schneebrücken, die trotz des sehr weichen Schnees hielten. Gegen Ende apert der Gletscher stark aus und Spuren verschwinden mehr und mehr. Es empfiehlt sich, den Gletscher an dessen linken Ende zu verlassen, da er dort wenig steil ist. Um 13:00 Uhr sind wir in der Längflue und nehmen von dort die Gondelbahn runter nach Saas Fee.

FAZIT: Dank der Metro Alpin können auf dieser Tour viele HMeter gespart werden. Die Traverse über den Feekopft verleiht der Tour noch etwas mehr Abwechslung und hat mir persönlich gut gefallen. Auf dem SE Grat bietet sich dem Bergsteiger ein wunderbares Panorama von Rimpfischhorn bis Matterhorn, das nur vom Gipfel aus noch überboten werden kann. Die Eisnase ist eines der Highlights der Tour. In bis zu 45 Grat steilem Firn wird in direkter Linie auf den geräumigen Gipfel aufgestiegen. Bei guten Verhältnissen (in der Täschhütte anfragen) ein wahrer Genuss. Der Abstieg zur Längflue ist HMeter etwas länger als zurück zum Mittel Allalin, ist jedoch bei genügend Schnee und vorhandener Spur zu empfehlen.

Tourengänger: Resom, jungens


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