Gratwanderung mit ungeplanter Übernachtung
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Tief Alfred treibt zurzeit nördlich der Alpen sein Unwesen und überschüttet die Region mit viel Regen. Anders sieht es im Süden aus, dort herrscht wieder schönstes Wetter, auch wenn das Tessin sicher den Regen brauchen könnte. Die Vigorno-Talsperre verfügt über recht wenig Wasser. Und es weht ein angenehmer Wind bei den warmen Temperaturen.
Auf meiner Liste stand schon länger eine Tour von Mergoscia über den Grat zum Madone und über die Cima della Trosa runter zur Cimetta. Die wollte ich gestern in Angriff nehmen. Die Idee, in den Süden zu fahren sorgte für übervolle Züge und von meinem Wohnort konnte ich Mergoscia erst um 11 Uhr erreichen. Zu spät, wie sich später herausstellen sollte.
Von Mergoscia folgte ich zuerst den Wanderwegweisern Richtung Porchesio. Bis zum Abzweig nach Fossei ist der Weg als Wanderweg ausgeschildert. Danach gibt es viele neue weiße Hinweise nach Porchesio. Der Weg ist aber nicht zu verfehlen, es gibt immer eine gute Spur.
Auf 1000m erreiche ich Monti di Cortoi. Hier ist eine Menge los, fast alle Häuser sind bewohnt und die Besitzer auch anwesend. Es wird gehämmert und gesägt und das Heu für den Winter „eingefahren“
Ich steige nun weiter aufwärts nach Porchesio. Auch hier sind Familien anwesend. Die Ansammlung der Häuser ist aber längst nicht in dem guten Zustand wie in Monti di Cortoi.
Auf der Höhenlinie 1350m erreiche ich nun den wbw markierten Grat zum Madone. Angegeben sind zwei Stunden, das gilt aber wohl nur für junge Berggänger und nicht für eine 66-Jährige. Jetzt ist erst einmal eine Mittagspause fällig.
In recht gutmütigem Gelände steigt der Weg jetzt an nach Redrisc auf 1530m. Die wbw Markierungen leiten einen sicher durch das etwas unübersichtliche Gelände.
Es zieht und zieht sich, der Grat will kein Ende nehmen. Teilweise wird man in die Flanke verwiesen, da ist es etwas ausgesetzter und anschließend muss man wieder an Höhe gewinnen, um den Grat zu erreichen.
Langsam kommt auch der Madone ins Blickfeld. Aber noch sind 500 Höhenmeter zu überwinden. Mittlerweile geht mir etwas die Kraft aus und es wird immer später. Langsam schraube ich mich in die Höhe, mit der Aussicht, dass es bald bergab geht. Bei P 2001 erreiche ich dann den Wanderweg. Richtung Cima della Trosa. Die 300m Abstieg über ausgewaschenes und steiniges Gelände sind dann auch nicht ohne.
Es geht immer über den Grat. Bei P 1657 biegt der Wanderweg nach Osten ab, wird aber nicht einfacher. In einem großen Bogen und einigen Serpentinen steigt er erneut bis auf 1862m an. Auf die Cima della Trosa mit dem Gipfelkreuz vor Augen verzichte ich, denn ich muss mir langsam Gedanken für die Nacht machen. Der letzte Sessellift ins Tal ist bereits vor einer Stunde gefahren.
Noch dauert es weitere steinige 45 Minuten – diesmal allerdings im Abstieg – bis ich die Bergstation der Cimettabahn erreiche. Das erste, was ich sehe ist ein Schild mit der Aufschrift Aperto, dass bedeutet, dass Restaurant ist offen.
Und welch eine Freude, man kann hier sogar übernachten. Die Freude war natürlich noch größer, für 65 CHF inkl. Abendessen habe ich ein Zimmer für mich, denn es sind nur noch weitere acht Personen hier oben, die übernachten.
Von dem Abendessen bekomme ich kaum etwas runter. Krämpfe in den Oberschenkeln lassen mich schnell das Lager aufsuchen. Aber so richtig schlafen kann ich auch nicht. Ich fülle nur noch meinen Wasserhaushalt auf und versuche auszuruhen.
Am anderen Morgen nutze ich en ersten Sessellift zur Rückkehr ins Tal. Je weiter ich nach unten komme, desto größer wird der Menschenandrang. Der Wetterbericht prognostiziert auch für den heutigen Tag warme und sommerliche Temperaturen.
Die Cima della Trosa und den Madone werde ich noch einmal separat besteigen, dann direkt von Cimetta aus. Trotz aller körperlichen Probleme war es eine wunderschöne Tour, auf der ich in der gesamten Zeit keinem weiteren Wanderer begegnet bin.
Der Schwierigkeitsgrad T4 gilt sicher nur für einzelne, etwas ausgesetzte Passagen in den Flanken und am Grat, sonst würde max. ein T 3+ reichen.
Tour solo
Auf meiner Liste stand schon länger eine Tour von Mergoscia über den Grat zum Madone und über die Cima della Trosa runter zur Cimetta. Die wollte ich gestern in Angriff nehmen. Die Idee, in den Süden zu fahren sorgte für übervolle Züge und von meinem Wohnort konnte ich Mergoscia erst um 11 Uhr erreichen. Zu spät, wie sich später herausstellen sollte.
Von Mergoscia folgte ich zuerst den Wanderwegweisern Richtung Porchesio. Bis zum Abzweig nach Fossei ist der Weg als Wanderweg ausgeschildert. Danach gibt es viele neue weiße Hinweise nach Porchesio. Der Weg ist aber nicht zu verfehlen, es gibt immer eine gute Spur.
Auf 1000m erreiche ich Monti di Cortoi. Hier ist eine Menge los, fast alle Häuser sind bewohnt und die Besitzer auch anwesend. Es wird gehämmert und gesägt und das Heu für den Winter „eingefahren“
Ich steige nun weiter aufwärts nach Porchesio. Auch hier sind Familien anwesend. Die Ansammlung der Häuser ist aber längst nicht in dem guten Zustand wie in Monti di Cortoi.
Auf der Höhenlinie 1350m erreiche ich nun den wbw markierten Grat zum Madone. Angegeben sind zwei Stunden, das gilt aber wohl nur für junge Berggänger und nicht für eine 66-Jährige. Jetzt ist erst einmal eine Mittagspause fällig.
In recht gutmütigem Gelände steigt der Weg jetzt an nach Redrisc auf 1530m. Die wbw Markierungen leiten einen sicher durch das etwas unübersichtliche Gelände.
Es zieht und zieht sich, der Grat will kein Ende nehmen. Teilweise wird man in die Flanke verwiesen, da ist es etwas ausgesetzter und anschließend muss man wieder an Höhe gewinnen, um den Grat zu erreichen.
Langsam kommt auch der Madone ins Blickfeld. Aber noch sind 500 Höhenmeter zu überwinden. Mittlerweile geht mir etwas die Kraft aus und es wird immer später. Langsam schraube ich mich in die Höhe, mit der Aussicht, dass es bald bergab geht. Bei P 2001 erreiche ich dann den Wanderweg. Richtung Cima della Trosa. Die 300m Abstieg über ausgewaschenes und steiniges Gelände sind dann auch nicht ohne.
Es geht immer über den Grat. Bei P 1657 biegt der Wanderweg nach Osten ab, wird aber nicht einfacher. In einem großen Bogen und einigen Serpentinen steigt er erneut bis auf 1862m an. Auf die Cima della Trosa mit dem Gipfelkreuz vor Augen verzichte ich, denn ich muss mir langsam Gedanken für die Nacht machen. Der letzte Sessellift ins Tal ist bereits vor einer Stunde gefahren.
Noch dauert es weitere steinige 45 Minuten – diesmal allerdings im Abstieg – bis ich die Bergstation der Cimettabahn erreiche. Das erste, was ich sehe ist ein Schild mit der Aufschrift Aperto, dass bedeutet, dass Restaurant ist offen.
Und welch eine Freude, man kann hier sogar übernachten. Die Freude war natürlich noch größer, für 65 CHF inkl. Abendessen habe ich ein Zimmer für mich, denn es sind nur noch weitere acht Personen hier oben, die übernachten.
Von dem Abendessen bekomme ich kaum etwas runter. Krämpfe in den Oberschenkeln lassen mich schnell das Lager aufsuchen. Aber so richtig schlafen kann ich auch nicht. Ich fülle nur noch meinen Wasserhaushalt auf und versuche auszuruhen.
Am anderen Morgen nutze ich en ersten Sessellift zur Rückkehr ins Tal. Je weiter ich nach unten komme, desto größer wird der Menschenandrang. Der Wetterbericht prognostiziert auch für den heutigen Tag warme und sommerliche Temperaturen.
Die Cima della Trosa und den Madone werde ich noch einmal separat besteigen, dann direkt von Cimetta aus. Trotz aller körperlichen Probleme war es eine wunderschöne Tour, auf der ich in der gesamten Zeit keinem weiteren Wanderer begegnet bin.
Der Schwierigkeitsgrad T4 gilt sicher nur für einzelne, etwas ausgesetzte Passagen in den Flanken und am Grat, sonst würde max. ein T 3+ reichen.
Tour solo
Tourengänger:
Mo6451

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