Von der Plaine Morte zur Gemmi


Publiziert von Delta Pro , 15. Juli 2017 um 08:01.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:13 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   CH-BE 
Zeitbedarf: 8:45
Aufstieg: 720 m

Über Gletscherebenen und Schutt-Gipfel durch eine eindrückliche Gegend im Berner Oberland

Bei (und eher nach) meinen regelmässigen Arbeits-Besuchen auf dem Glacier de la Plaine Morte an der Grenze zwischen Wallis und Berner Oberland konnte ich schon praktisch alle Gipfel und Routen um den Gletscher erkunden. Ein fehlendes Puzzle-Stück war noch Übergang zum Schwarzhorn und weiter zur Gemmi. Nach getaner Arbeit konnten wir diese spannende Traverse als Mini-Hochtour anhängen und so auf unbekannten Wegen von der Plaine Morte ins Tal gelangen.

Kurz nach acht Uhr lässt uns der Vogel mit viel Material auf der Plaine Morte zurück. Diesen Sommer ist es ruhig hier oben, da die Bahnen von Crans-Montana her geschlossen sind. Verschiedene Arbeiten im westlichen Teil des Gletschers. Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg zum Lac des Faverges am östlichen Ende der Plaine Morte. Die Bedingungen sind wie zu erwarten mühsam: Während ein Teil des Gletschers schon ausgeapert ist (aussergewöhnlich früh!) liegt in den endlosen Ebenen teils noch durchnässter Schnee – nasse Füsse sind nicht zu vermeiden. Bald sind auch die Arbeiten am schon ziemlich gut gefüllten und immer wieder eindrücklichen Gletschersee (Lac des Faverges) erledigt und wir müssen uns entscheiden, auf welchem Weg wir mit dem schweren Gepäck ins Tal zurückfinden wollen. Statt dem eher langwierigen Weg entlang der Tièche nach Aminona entscheiden wir uns für den Gegenaufstieg zum Schneejoch.

Gemäss diesem Hikr-Foto ist es möglich vom Schneejoch den Lämmerengletscher und damit den Schwarzhorn-Steig zu erreichen. Nur: In den fünf Jahren seither dürfte das Eis weiter geschmolzen sein und damit die Steilstufe zum Gletscher schwieriger zu überwinden. Dies bewahrheitet sich: Nachdem man vom Schneejoch einige Meter abgestiegen ist, kann man die Steilstufe einblicken, die nur an einer einzigen Stelle passierbar ist. Es warten rund 20 Meter Abstieg in sehr steilem und schuttigem Gelände (T6, WS), Sicherung nicht möglich. Das dürfte nicht jedermanns Sache sein und ich rate davon ab. Geschickterweise montieren wir die Steigeisen. Damit findet sich auf den mit feinem Schutt besetzten Leisten Halt und man kann gut aufs steile Eis am Ende der Stufe steigen. Auch die folgende Schneeflanke ist recht steil und dürfte im Spätsommer ungemütlich sein. Wir queren horizontal am Seil über den Lämmerengletscher, deponieren das schwere Gepäck und eilen durch Schuttflanken auf den Gipfel des Schwarzhorns, wo es wegen Nebels leider nicht viel Aussicht gibt. Für den Abstieg folgen wir dem Schwarzhorn-Steig, der erstaunlicherweise rot-weiss-rot markiert ist, in der Steilstufe aber ein paar recht exponierte Passagen aufweist (T4+). Im spannendsten Abschnitt sind Leitern und eine Treppe installiert, deren Begehung sehr luftig ist, da sie frei über den Abgrund führt und noch kein Leitseil installiert ist. Der Weg wird weiter unten weniger steil, bleibt aber spannend (verschiedene Felsstufen mit Fixseilen). Über den Gletscherfluss und Aufstieg über die Moräne zur Lämmerenhütte. Auf den Wanderwegen durch die eindrückliche Schwemmebene zur Gemmi, wo noch ein letzter, harter Aufstieg wartet.


Tourengänger: Delta


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