Lämmerenhütte Oktober 2023, 1|2: Schwarzhorn


Publiziert von Felix , 23. Oktober 2023 um 15:35. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 9 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 990 m
Abstieg: 830 m
Strecke:LSB Gemmipass, P. 2344 - Gemmipass, P. 2269 - Jägerboden, P. 2274 - Lämmerenboden - P. 2313 - Lämmerenhütte SAC, P. 2501 - P. 2452 - (P. 2620) - Schwarzhorn, P. 3105 und ESE-Nebengipfel (3104 m) > Lämmerenhütte SAC
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Wasen i. E. - Lauperswil - Konolfingen, Autobahn Kiesen - Spiez, Kandergrund - Autoverlad Lötschberg, Goppenstein - Steg, Autobahn Gampel-Steg - Leuk|Susten-Ost, Leuk Stadt und Inden nach Leukerbad; cff logo Leukerbad (Talstation Gemmi) - cff logo Gemmipass
Unterkunftmöglichkeiten:Lämmerenhütte SAC
Kartennummer:1267 - Gemmi

Zwei prächtige Herbsttage, zwei Freitage für Ursula, die wohl zwei letzten Dreitausender in diesem Jahr - deshalb recht kurzfristig unter der Woche für zwei Tage in der Lämmerenhütte SAC.

 

Nach der Ankunft mit der LSB auf der Bergstation Gemmipass laufen wir sogleich los und hinab zum Gemmipass (Ausstieg BWW); einige Meter später erreichen wir den niedrigen Tunnel (gelegentlich muss man sich mit dem Rucksack bücken) - von der offiziellen Route abweichend - und kurz darauf den Jägerboden, P. 2274.

 

Nach der Schluchtstufe der Lämmerendalu treten wir auf die faszinierende, annähernd flache Schwemmebene des Lämmerenbodens hinaus. Am Abzweig zum Daubenhorn (vor elf Jahren begangen) vobei wandern bis zum Steig über den gefächerten, mäandrierenden Bach. Über die letzte Geschiebefläche streben wir P. 2312 zu - hier setzt der oft steile und gesicherte, knapp 200 Höhenmeter umfassende, Aufstieg zur Hütte ein.

 

Nach einigen Kehren auf dem schrofigen Hang wendet sich der Steig der oberhalb liegenden Felswand zu; auf hier oft mit Seil oder Ketten befestigten BWW - unterhalb fliesst im engen Einschnitt der Bach aus dem Lämmerental vorbei - gewinnen wir anregend und effizient an Höhe. Schliesslich wendet sich der Weg der Zwischenfläche und der nahen, aussichtsreich gelegenen Lämmerenhütte SAC zu - eine Suppe nehmen wir zur Stärkung für den Weiterweg hier zu uns, nachdem wir unsere „Zweierkabine“ bezogen haben.

Meist gemächlich abwärts leitet uns die markierte Wegspur im Geröll hinunter zu den den Wildstrubel- und Lämmerengletscher entwässernden Bächen; ein leicht schwankender, schmaler Steg leitet übers Wasser und geht über in eine erst moderate, dann zunehmend steilere Aufstiegsrampe im Geröll. Im Schatten sowie auf teils rutschiger Wegspur traversieren wir hinüber zur kurz abflachenden Passage bei (P. 2620).

 

Wenn auch teilweise feucht-rutschig, so stellt die nun nachfolgende, meist steil aufwärts verlaufende Strecke den attraktivsten Part der Gipfelbesteigung dar: gelegentlich ist sogar Hand an den Fels zu legen - vielfach helfen dabei Seilsicherungen … eine davon ist jedoch beschädigt, so dass mit einiger Konzentration diese Hilfe in Anspruch genommen werden muss. Wir haben jedoch eine Umwegmöglichkeit entdeckt, welche wir während des Abstiegs erkunden; einige Steinmänner zeigen die unproblematische Umgehung auf.

Noch vor dem Übergang aufs breite Geröllfeld können wir uns bis auf einige Meter dem Lämmerengletscher nähern - und diesen (noch) bestaunen. Betrug doch die Hangneigung zuvor teilweise 45°, so beträgt diese bis zum Gipfel nirgends 30° - so dass nun ein gemächlicher Schuttgang ansteht … Und doch irgendwie faszinerend erscheint uns die Weite auf dieser Höhe; umso mehr als sich der Gipfel selbst noch länger nicht zeigt, erst das Antennenhorn als „Wegweiser“ dient. Noch wie wir auf der geneigten Geröllfläche auf schwacher Spur den BWW verlassen und Richtung Gipfel ziehen, ist dieser noch nicht zu erblicken. Noch einige Male ergeht es uns so, dass wir eine Vorerhebung als diesen ausmachen - er sich jedoch immer noch verbirgt. Das hat damit zu tun, dass das Schwarzhorn leicht zurückversetzt hinter P. 3096 sich erst dann zeigt; erst noch schreiten wir hinüber zum noch besseren Aussichtspunkt (ein Meter tiefer), welcher direkt am Abgrund gelegen, Aus- und Tiefblicke beeindruckender Art gewährt.

Nach unserer Gipfelrast steigen wir vorerst auf derselben Route zurück; in der Steilstufe umgehen wir wie erwähnt die defekte Seilpassage; sehr empfehlenswert, hier den Steinmännern und nicht der markierten Route zu folgen.

Nach den diversen gesicherten Abstiegen queren wir wieder in die Traverse hinein und steigen wieder steiler ab. Am Ende des Hanges entdecken wir zu unserer Linken ein grosses Rudel von Steingeissen - wir werden sie morgen unweit der Hütte wieder sichten …

 

Unschwierig der Gang zurück zum schmalen Steig über den Bach und wieder hoch zur Lämmerenhütte SAC, wo wir erst auf der Terrasse zu unserem Gipfelerfolg anstossen - und uns Christian Details zur morgigen Tour via Leiterli zum Stäghore erläutert. Später geniessen wir inmitten gut zwei Dutzend Berggängern ein würziges und leckeres vegetarisches Teigwarengericht.

 

⇩⇧ 1 h 16 min bis Lämmerenhütte

⇩⇧ 2 h 9 min (inkl. 5 min Pausen) bis Schwarzhorn

⇩⇧ 1 h bis Lämmerenhütte


Tourengänger: Ursula, Felix


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