Allalinhorn (4027m) Überschreitung Hohlaubgrat


Publiziert von Kottan , 24. Juni 2017 um 17:28.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 9 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 650 m
Unterkunftmöglichkeiten:Britanniahütte

Das Allalinhorn ist einer der am einfachsten zu erreichenden Viertausender der Alpen und bestimmt einer der frequentiertesten, kann man doch bis auf 3450m mit dem Lift fahren. Da das nicht in unserem Interesse lag und wir nach der Besteigung des Weissmies (siehe Journal) noch etwas Zeit hatten, beschlossen wir über den Hohlaubgrat den Berg zu überschreiten.

Mit dem Bus fuhren wir zum Stausee und der Station Mattmark, von wo aus der schönste Weg zur Britanniahütte führt. Zuerst auf einem einfachen Wanderweg steil den Berg hinauf über die Schwarzbergalp und weiter um den Bergrücken herum, bis man auf das große Gletschersystem von Allalingletscher und Hohlaubgletscher. Beide gilt es zu queren um zur Hütte zu gelangen, was im amperen Zustand jedoch kein Problem darstellt. Zum Gletscher stiegen wir ein paar Höhenmeter ab, bevor wir Steigeisen montierten und den Gletscher querten, was seifrei möglich war. Zwischen den Gletschern befindet sich eine Moränenzone, die sehr schuttig ist und die Wegführung etwas kompliziert macht. Bestens markiert ist der Weg dennoch und so gelangten wir schnell zum Hohlaubgletscher, die Hütten hatten wir da schon lange im Blick. Nach dem steilen Schlusshang zur Hütte stiegen wir noch schnell auf den Klein Allalin, bevor wir an der Hütte unser Abendessen erhielten und dann für den frühen Aufbruch schlafen gingen.

Am nächsten Morgen stiegen wir erst wieder dieselben HM hinab auf den Hohlaubgletscher und folgten diesem in direkter Linie zum Hohlaubgrat hin. Der Gletscher war gut aper und somit gut zu begehen, nach einer Weile hielten wir uns am linken Rand des Gletschers und gingen die steilere Gletscherrampe hinauf zum Beginn des Grats. Dieser ist am Anfang eher noch ein Blockgrat, nach einer halben Stunde aber wird er zum schmalen Firngrat, der Steil hinauf zum Gipfel leitet. Beim Gehen ist absolute Vorsicht geboten, Ausrutscher können hier böse enden! Das Ende des Grats ist eine felsige Steilstufe, die im II.Grad überklettert werden muss. Sicherungsmöglichkeiten sind vorhanden, diese nutzten wir auch sehr gerne, ist es hier doch sehr ausgesetzt und auf 4000m Höhe klettert es sich auch nichtmehr so leicht wie im Frankenjura. Ich stieg vor und sicherte von oben nach, das Seil reichte gerade so für die Seillänge aus, es sind ca. 20 Klettermeter. Oben angekommen ist man nach 5 Minuten am Gipfel, den wir uns natürlich mit ein Paar Leuten, die vom Lift kamen, teilen mussten. An diesem tag waren wir die einzigen, die über den Hohlaubgrat gegangen waren. Als Abstieg wählten wir dann auch den einfachen Normalweg über den Feegletscher. Die sehr gut ausgetrampelte Spur führt erst hinab auf eine Schulter und dann über ein paar Spalten zur Bergstation Mittelallalin. Ins Tal gelangt man von hier im Hochsommer eigentlich kaum zu fuss, deshalb mussten wir den "Zug" durch den Stollen bis Saas Fee nehmen.

Für alle, die etwas Erfahrung haben, ist der Anstieg über den Hohlaubgrat auf jedenfall vorzuziehen, da der andere Aufstiegsweg schon recht langweilig und vor allem viel zu schnell zu Ende wär. Landschaftlich gehört der Hüttenaufstieg zu den Schönsten die ich je gemacht habe.

Tourengänger: Kottan


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