Schiberg Nordgipfel (2043m)
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Der Schiberg gehört zu den Gipfeln rund um das schöne Wägital. Am langgezogenen Gipfelgrat sind in der Karte zwei Koten verzeichnet, die dem Nordgipfel (2043m) und dem Südgipfel (2044m) entsprechen. Beide können im Winter besucht werden. Ebenfalls möglich ist eine Überschreitung. Diese hat jedoch hochtourencharakter wegen einer tiefen Scharte zwischen den beiden Gipfeln, welche Kletterei erfordert. Wir haben uns entschieden, ein langersehntes Projekt zu verwirklichen und den Nordgipfel mit Schneeschuhen zu besuchen. Schön war, dass auch Silvia auf unsere kurzfristige Anfrage hin mitkommen konnte.
Ein interessantes Detail ist, dass bis vor kurzem auf der Karte der Nordgipfel mit 2043.6m (Triangulationspunkt) und der Südgipfel mit 2043m angegeben war. Seit der Einführung des neuen Höhenmodells haben sich die Höhen mehr oder weniger getauscht. Militante Gipfelsammler müssen nun also eventuell einen Besuch des Südgipfels nachholen :-).
Wer sich für den Schiberg interessiert, kommt wohl kaum an den zahlreichen Berichten von Schiberg-Kenner
Djenoun vorbei. So ist es denn auch kein Zufall, dass
dieser Bericht seinerzeit unsere Aufmerksamkeit für den Nordgipfel als Wintertour erregt hat. Rätselhaft war zunächst, dass in den Berichten von
Djenoun der Nordgipfel nach einem duraus anspruchsvolleren Unterfangen aussieht, während in zahlreichen anderen Berichten kaum von irgendwelchen Schwierigkeiten die Rede ist. Auf der Tour hat sich die Vermutung bestätigt, dass häufig nur der Aufschwung unmittelbar vor dem P.2043 besucht wird, der fast gleich hoch ist und fast dieselbe Aussicht bietet.
Ziggen - Aberli - Hohfläsch-Hütte (T2)
Wir parkieren ca. um 8 Uhr morgens bei Ziggen, wo es gerade an der Strasse einen kleinen Parkplatz für zwei Autos gibt. Direkt von dort starten wir und gehen teils über Schnee teils über gestufte Wiesen der Hütte bei Aberli entgegen. Es liegt nur wenig Schnee - die Schneeschuhe bleiben vorerst am Rucksack. Weiter geht es über dünne Schneefelder, Wiesen und zwischendurch kurz einem Strässchen folgend der Hohfläsch-Hütte entgegen, welche sich schon früh zeigt. Als Orientierung kann die Materialseilbahn dienen, in deren Nähe man sich oft bewegt. Verschiedene alte Spuren weisen uns die Richtung. Der Schnee ist recht hart und trägt relativ gut. Trotz morgendlichem Schatten ist es ziemlich warm, und die "frühlinghafte" Landschaft mutet auf subtile Weise etwas trostlos an.
Hohfläsch-Hütte - Almismattwald - Fanenhöli - Schibergsattel (WT3)
Immer noch zu Fuss gehen wir von der Hohfläsch-Hütte dem Waldrand folgend noch ein Stück weiter und schliesslich über offenes Gelände dem Almismattwald entgegen. Hier kann man nun guten Gewissens erwarten, dass die Schneedecke geschlossen bleiben wird, weshalb wir eine kurze Rast einlegen und endlich die Schneeschuhe festmachen. Mittlerweile zeigt sich auch die Sonne, wobei wir unseren Pausenplatz diesbezüglich eher ungeschickt gewählt haben.
Der Almismattwald ist an einigen Stellen recht steil, dank dem meist harten Schnee geht es aber problemlos voran. Teilweise spuren wir selber, teilweise verwenden wir eine vorhandene Aufstiegsspur. Karstlöcher sehen wir keine, was möglicherweise an unserer Routenwahl oder der Schneemenge liegt. Bald schon finden wir wieder aus dem dichten Wald heraus und erreichen den Beginn der Fanenhöli. Der Anblick des wildromantischen Hochtals, das sich bis zum Schibergsattel hochzieht, lässt Freude aufkommen. Bald würden wir auch in den Genuss der Sonnenstrahlen kommen.
Wir folgen einer gut verfestigten breiten Aufstiegsspur, welche zuerst fast flach in das Tälchen hineinquert und sich danach geschickt um die grossen Felsbrocken herum in die Höhe schlängelt. Die Ausblicke zum Flüebrig und zu den Gipfeln des Sihltals wird immer schöner. Kurz vor dem Schiberg gilt es eine kleine Steilstufe zu überwinden. Danach wird das Gelände relativ flach. Der Schiberg lässt sich bereits studieren. Ein markantes Couloir führt hinauf in die Scharte, welche den Nordgipfel vom Südgipfel trennt. Einige Spuren vom Schibergsattel in Richtung Nordgipfel sind zu erkennen. Ausserdem bestaunen wir die eine oder andere wagemutig Tierspur. Beim Schibergsattel geniessen wir auf einer flachen Anhöhe in aller Musse die Aussicht zum Zürisee, zum Bockmattli und zum Tierberg. Der Säntis, die Churfirsten und der Mürtschenstock zeigen sich auch schon.
Schibergsattel - Schiberg Nordgipfel - Schibergsattel (ca. L bis WS-)
Bei unserem Rastplatz deponieren wir die Schneeschuhe und Stöcke und wechseln auf Steigeisen und Pickel. Damit sind wir eher überausgerüstet, aber sicher ist sicher. Zu Fuss ersteigen wir den ersten Aufschwung und gelangen nach einem fast flachen Teistück zu einem zweiten um einiges steileren Grataufschwung. Aus der Ferne sah dieser ein wenig furchteinflössend aus. Von nahem zeigt er sich jedoch erstaunlich zahm. Oben angekommen laufen wir an einem Steinmann vorbei und dann noch ein Stückchen weiter, bis wir einen prächtigen Aufschwung erreichen, an dem die Spuren enden. Diesen Ort könnte man wohl als Wintergipfel bezeichnen. Der Grat bis hierhin ist westseitig nur wenig ausgesetzt. Ostseitig bricht er steil ab, weshalb auf Wechten achtzugeben ist.
Der eigentliche Nordgipfel P.2043 liegt noch geschätzt ca. 100m weiter vorne. Dazwischen gibt es einen Gratabschnitt, den
Djenoun zurecht in höchsten Tönen lobt. Während Silvia und
Stevo47 es vorziehen, auf dem Vorgipfel die tolle Aussicht zu geniessen und Fotos zu machen, nehme ich noch die letzten Meter vorsichtig unter die Füsse. Das erste Teilstück ist relativ einfach, später stellen sich grössere Felsbrocken in den Weg, welchen ich zum Teil leicht kraxelnd westseitig ausweiche. Danach wartet die Schlüsselstelle - eine kleine Kletterstelle von knapp 3m Höhe. Hart an der Abbruchkante lässt sich diese im Aufstieg recht gut überwinden. Vorsicht geboten ist auf die Wechte. Ich achte peinlichst darauf, dass ich festen Untergrund unter mir habe. Es folgen einige nunmehr einfache Meter über den verwechteten Grat, und das Ziel ist erreicht.
Nach einigen Fotos und eingehendem Studium der Scharte, die den Weiterweg zum Südgipfel versperrt, trete ich wieder den Rückweg an. Die Kletterstelle ist im Abstieg um einiges fordernder. Ich lasse mir Zeit beim Fischen nach geeigneten Tritten. Nach einigen einfachen Kraxeleien bin ich bald wieder zurück bei Silvia und
Stevo47. Gemeinsam gehen wir wieder zurück zu unserem Schneeschuhdepot beim Schibergsattel. Der zum Teil steile Abstieg gestaltet sich genussvoll.
Schibergsattel - Fanenhöli - Almismattwald - Hohfläsch-Hütte - Aberli - Ziggen (WT3, T2)
Auf gleichem Weg wie beim Aufstieg steigen wir nun wieder ab bis nach Ziggen. Wir sind recht gut in der Zeit und können es gemütlich nehmen. Die Fanenhöli ist mittlerweile schon fast zu einem Grill geworden, da die Sonne genau senkrecht in das kleine Hochtal hineinscheint, und der Schnee ist mittlerweile recht feucht. Der Abstieg durch den Wald unseren Spuren vom Morgen folgend gestaltet sich einfach. Im Gegensatz zum Aufstieg behalten wir dieses Mal die Schneeschuhe danach möglichst lange an den Füssen und folgen den dünnen Schneefeldern. So kommen wir an der Hohfläsch-Hütte vorbei und ein gutes Stück hinunter bis gegen Aberli. Dann ist aber definitv fertig, und wir nehmen die Schneeschuhe ab. Über Nassschnee und Gras gelangen wir zu unserem Ausgangspunkt zurück.
Eine schöne und abwechslungsreiche Tour, die im Gipfelbereich mit einem Hauch von Alpinismus aufwartet. Die Grattraverse hat grossen Spass gemacht. Wir waren etwas überrascht von den frühlingshaften Verhältnissen, welche sich fast durch die gesamte Tour hindurchzogen. Nur im oberen Teil der Fanenhöli und im Gipfelbereich gab es trockenen Pulverschnee.Trotz seiner verhältnissmässig geringen Höhe bietet der Schiberg tolle Ausblicke in alle Richtungen. Nur drei Tage später hat
Djenoun den Schiberg mit Skiern besuch. Sein Bericht ist
hier.
SLF: gering
Ein interessantes Detail ist, dass bis vor kurzem auf der Karte der Nordgipfel mit 2043.6m (Triangulationspunkt) und der Südgipfel mit 2043m angegeben war. Seit der Einführung des neuen Höhenmodells haben sich die Höhen mehr oder weniger getauscht. Militante Gipfelsammler müssen nun also eventuell einen Besuch des Südgipfels nachholen :-).
Wer sich für den Schiberg interessiert, kommt wohl kaum an den zahlreichen Berichten von Schiberg-Kenner



Ziggen - Aberli - Hohfläsch-Hütte (T2)
Wir parkieren ca. um 8 Uhr morgens bei Ziggen, wo es gerade an der Strasse einen kleinen Parkplatz für zwei Autos gibt. Direkt von dort starten wir und gehen teils über Schnee teils über gestufte Wiesen der Hütte bei Aberli entgegen. Es liegt nur wenig Schnee - die Schneeschuhe bleiben vorerst am Rucksack. Weiter geht es über dünne Schneefelder, Wiesen und zwischendurch kurz einem Strässchen folgend der Hohfläsch-Hütte entgegen, welche sich schon früh zeigt. Als Orientierung kann die Materialseilbahn dienen, in deren Nähe man sich oft bewegt. Verschiedene alte Spuren weisen uns die Richtung. Der Schnee ist recht hart und trägt relativ gut. Trotz morgendlichem Schatten ist es ziemlich warm, und die "frühlinghafte" Landschaft mutet auf subtile Weise etwas trostlos an.
Hohfläsch-Hütte - Almismattwald - Fanenhöli - Schibergsattel (WT3)
Immer noch zu Fuss gehen wir von der Hohfläsch-Hütte dem Waldrand folgend noch ein Stück weiter und schliesslich über offenes Gelände dem Almismattwald entgegen. Hier kann man nun guten Gewissens erwarten, dass die Schneedecke geschlossen bleiben wird, weshalb wir eine kurze Rast einlegen und endlich die Schneeschuhe festmachen. Mittlerweile zeigt sich auch die Sonne, wobei wir unseren Pausenplatz diesbezüglich eher ungeschickt gewählt haben.
Der Almismattwald ist an einigen Stellen recht steil, dank dem meist harten Schnee geht es aber problemlos voran. Teilweise spuren wir selber, teilweise verwenden wir eine vorhandene Aufstiegsspur. Karstlöcher sehen wir keine, was möglicherweise an unserer Routenwahl oder der Schneemenge liegt. Bald schon finden wir wieder aus dem dichten Wald heraus und erreichen den Beginn der Fanenhöli. Der Anblick des wildromantischen Hochtals, das sich bis zum Schibergsattel hochzieht, lässt Freude aufkommen. Bald würden wir auch in den Genuss der Sonnenstrahlen kommen.
Wir folgen einer gut verfestigten breiten Aufstiegsspur, welche zuerst fast flach in das Tälchen hineinquert und sich danach geschickt um die grossen Felsbrocken herum in die Höhe schlängelt. Die Ausblicke zum Flüebrig und zu den Gipfeln des Sihltals wird immer schöner. Kurz vor dem Schiberg gilt es eine kleine Steilstufe zu überwinden. Danach wird das Gelände relativ flach. Der Schiberg lässt sich bereits studieren. Ein markantes Couloir führt hinauf in die Scharte, welche den Nordgipfel vom Südgipfel trennt. Einige Spuren vom Schibergsattel in Richtung Nordgipfel sind zu erkennen. Ausserdem bestaunen wir die eine oder andere wagemutig Tierspur. Beim Schibergsattel geniessen wir auf einer flachen Anhöhe in aller Musse die Aussicht zum Zürisee, zum Bockmattli und zum Tierberg. Der Säntis, die Churfirsten und der Mürtschenstock zeigen sich auch schon.
Schibergsattel - Schiberg Nordgipfel - Schibergsattel (ca. L bis WS-)
Bei unserem Rastplatz deponieren wir die Schneeschuhe und Stöcke und wechseln auf Steigeisen und Pickel. Damit sind wir eher überausgerüstet, aber sicher ist sicher. Zu Fuss ersteigen wir den ersten Aufschwung und gelangen nach einem fast flachen Teistück zu einem zweiten um einiges steileren Grataufschwung. Aus der Ferne sah dieser ein wenig furchteinflössend aus. Von nahem zeigt er sich jedoch erstaunlich zahm. Oben angekommen laufen wir an einem Steinmann vorbei und dann noch ein Stückchen weiter, bis wir einen prächtigen Aufschwung erreichen, an dem die Spuren enden. Diesen Ort könnte man wohl als Wintergipfel bezeichnen. Der Grat bis hierhin ist westseitig nur wenig ausgesetzt. Ostseitig bricht er steil ab, weshalb auf Wechten achtzugeben ist.
Der eigentliche Nordgipfel P.2043 liegt noch geschätzt ca. 100m weiter vorne. Dazwischen gibt es einen Gratabschnitt, den


Nach einigen Fotos und eingehendem Studium der Scharte, die den Weiterweg zum Südgipfel versperrt, trete ich wieder den Rückweg an. Die Kletterstelle ist im Abstieg um einiges fordernder. Ich lasse mir Zeit beim Fischen nach geeigneten Tritten. Nach einigen einfachen Kraxeleien bin ich bald wieder zurück bei Silvia und

Schibergsattel - Fanenhöli - Almismattwald - Hohfläsch-Hütte - Aberli - Ziggen (WT3, T2)
Auf gleichem Weg wie beim Aufstieg steigen wir nun wieder ab bis nach Ziggen. Wir sind recht gut in der Zeit und können es gemütlich nehmen. Die Fanenhöli ist mittlerweile schon fast zu einem Grill geworden, da die Sonne genau senkrecht in das kleine Hochtal hineinscheint, und der Schnee ist mittlerweile recht feucht. Der Abstieg durch den Wald unseren Spuren vom Morgen folgend gestaltet sich einfach. Im Gegensatz zum Aufstieg behalten wir dieses Mal die Schneeschuhe danach möglichst lange an den Füssen und folgen den dünnen Schneefeldern. So kommen wir an der Hohfläsch-Hütte vorbei und ein gutes Stück hinunter bis gegen Aberli. Dann ist aber definitv fertig, und wir nehmen die Schneeschuhe ab. Über Nassschnee und Gras gelangen wir zu unserem Ausgangspunkt zurück.
Eine schöne und abwechslungsreiche Tour, die im Gipfelbereich mit einem Hauch von Alpinismus aufwartet. Die Grattraverse hat grossen Spass gemacht. Wir waren etwas überrascht von den frühlingshaften Verhältnissen, welche sich fast durch die gesamte Tour hindurchzogen. Nur im oberen Teil der Fanenhöli und im Gipfelbereich gab es trockenen Pulverschnee.Trotz seiner verhältnissmässig geringen Höhe bietet der Schiberg tolle Ausblicke in alle Richtungen. Nur drei Tage später hat


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