Grattour zu den Becs de Bosson
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Nach der Eingehtour am Vortag (
Gratwandern am Dent de Nendaz) haben wir unser Auto in Sierre am Bahnhof abgestellt und sind mit Bus und Seilbahn hinauf nach Vercorin gefahren. Dort haben wir im relativ neu renovierten Hotel Victoria zu einem für Schweizer Verhältnisse halbwegs vernünftigen Preis übernachtet.
Am nächsten Morgen ging es dann um 9 Uhr mit der einzigen Bahnfahrt hinauf zur Bergstation Cret du Midi, wo unsere Grattour starten sollte. Das Zeitfenster war durch die letzte Talfahrt von Bendolla hinunter nach Grimentz mit ca. 7:30h vorgegeben, was wir begünstigt durch einen schnellen Abstieg zum Schluss auch gut eingehalten haben.
Die Tour lässt sich in 3 Bereiche aufteilen: Zunächst auf markiertem Wanderweg bis zum Roc d'Orzival, dann auf guter Wegspur bis zum Col de Louche und schließlich die Besteigung der Becs de Bosson mit anschließendem Abstieg nach Bendolla.
Bis zum Col de Louche ist die gesamte Gratwanderung im T3-Bereich, heikle Stelle sind im ersten Teil mit Ketten gesichert und der zweite Teil ist, wenn man konsequent auf der Wegspur bleibt auch kein Problem ... wenn es schwerer als T3 wird hat man definitiv die Wegspur verloren ...
Der erste Gipfel, La Brinta, liegt nicht direkt auf dem Weg, allerdings lohnt sich der kurze Abstecher die Felsen hinauf zum Gipfelkreuz sehr. Dieser ist nicht wirklich schwer, allerdings würde ich es bereits mit T4 bewerten.
Die Durchgangszeiten bis zum Col de Louche waren wie folgt:
La Brinta 1h
Roc d'Orzival 2:40h
Col de Louche 4:20h
Hier am Col de Louche trifft man auf einen markierten Wanderweg, der vom See Le Louche kommend hinunter nach Bendolla führt, aber so noch nicht in der Landskarte verzeichnet ist. Hier kann man also direkt zur Seilbahn absteigen oder nach einem Abstieg von 50hm wieder auf dem Wanderweg zum Col des Becs de Bosson aufsteigen, wo der Gipfelansteig abzweigt. Weiter bietet sich dem ambitionierten Gratwanderer auch der direkte Weg zum Gipfel, der laut SAC Führer durch das markante Couloir zwischen die beiden Gipfel hinaufführt und nicht besonders schwer sein soll. Allerdings liegt Anfang Oktober in dieser Nordflanke (genauso wie bei einem älteren
Bericht von September 2012) schon Schnee und so sehen wir hier kein Durchkommen.
Wir wollen jedoch versuchen möglichst hoch auf den Ostgrat zu queren, wo wir als Anhaltspunkt einen gut sichtbaren Mast, der zu den Lawinensprengvorrichtungen gehört anpeilen. Wir steigen also weiter direkt dem Grat entlang und queren in doch recht steilem Gelände (T5) direkt unterhalb des sich in der Flanke befindlichen Sprengrohrs. Direkt beim angepeilten Mast stoßen wir auch auf den Weg der vom Col des Becs de Bosson hinauf zum Gipfel führt.
Diese Wegspur folgt dem Ostgrat oft leicht in der Flanke und ist gut mit Steinmännchen markiert. Schlüsselstelle ist eine kurze Steilstufe, die sich mit dem angebrachten Knotenseil gut überwinden lässt. Weiter geht es auf der Südseite unterhalb des Ostgipfels entlang und hinauf zum Westgipfel, den man von Westen her erklimmt. Trotz überwiegendem Gehgelände muss man doch immer wieder die Hände zur Hilfe nehmen (T5, max. II) bevor man nach der letzten finalen Steilstufe auf dem Westgipfel steht.
Der im Prinzip gleichhohe Ostgipfel ist an der steilen Westseite mit Bohrhaken versehen, also ernsthaftes Klettergelände, allerdings könnte man ihn wohl auch über die Ostseite leichter erreichen, was wir aber aus Zeitgründen nicht versucht haben.
Wir begnügten uns mit dem Westgipfel und dem sagenhaften 360° Panorama. Mit einer ausgiebigen Gipfelrast wurde es allerdings nichts, denn nach insgesamt 5:30h, die wir bisher unterwegs waren, mussten wir auch die Uhr im Auge behalten, um rechtzeitig an der Bergstation zu sein. Gesagt getan, in schnellen Schritten ging es abwärts zum Col des Becs de Bosson und den Wanderweg hinunter. Da dieser einen großen Bogen macht, verließen wir ihn beim ersten Schlepplift um direkt über Schutthänge abzusteigen (T4). Auf 2600m trifft man wieder auf einen Weg, der dem Lift entlang hinunter nach Les Crets führt, von wo man alsbald an der Bergstation Bendolla ist. Für die 1000hm Abstieg benötigen wir so nur 1:15h und waren nach rund 7h rechtzeitig an der Bergstation um erneut auf der Sonnenterasse ein kühles Getränk zu uns zu nehmen.
2 Tage, zwei wunderbare Grattouren bei besten Herbstwetter, was will man mehr ... :-)
Als Abschlusskommentar muss ich aber noch etwas zur Schwierigkeitsbewertung des Becs de Bosson loswerden. In der Landskarte ist er als blau-weiß markiert. Soweit so gut, das passt ja auch für T5, allerdings findet sich auf dem gesamten Weg keine blaue Markierung und unten an der Wegkreuzung weist sogar ein rot-weißer Wegweiser zum Gipfel und suggeriert somit T3-Gelände ... alles nicht gerade optimal ...
Für uns war dies ganz klar, zumindest stellenweise, T5-Gelände mit IIer-Stellen. Interessant finde ich auch die Bewertungen hier auf hikr mit T4, II ... also ich weiß ja nicht aber zweiter Klettergrad und T4 passt für mich irgendwie nicht zusammen, dann schon T5, II ... so sehe zumindest ich das ...

Am nächsten Morgen ging es dann um 9 Uhr mit der einzigen Bahnfahrt hinauf zur Bergstation Cret du Midi, wo unsere Grattour starten sollte. Das Zeitfenster war durch die letzte Talfahrt von Bendolla hinunter nach Grimentz mit ca. 7:30h vorgegeben, was wir begünstigt durch einen schnellen Abstieg zum Schluss auch gut eingehalten haben.
Die Tour lässt sich in 3 Bereiche aufteilen: Zunächst auf markiertem Wanderweg bis zum Roc d'Orzival, dann auf guter Wegspur bis zum Col de Louche und schließlich die Besteigung der Becs de Bosson mit anschließendem Abstieg nach Bendolla.
Bis zum Col de Louche ist die gesamte Gratwanderung im T3-Bereich, heikle Stelle sind im ersten Teil mit Ketten gesichert und der zweite Teil ist, wenn man konsequent auf der Wegspur bleibt auch kein Problem ... wenn es schwerer als T3 wird hat man definitiv die Wegspur verloren ...
Der erste Gipfel, La Brinta, liegt nicht direkt auf dem Weg, allerdings lohnt sich der kurze Abstecher die Felsen hinauf zum Gipfelkreuz sehr. Dieser ist nicht wirklich schwer, allerdings würde ich es bereits mit T4 bewerten.
Die Durchgangszeiten bis zum Col de Louche waren wie folgt:
La Brinta 1h
Roc d'Orzival 2:40h
Col de Louche 4:20h
Hier am Col de Louche trifft man auf einen markierten Wanderweg, der vom See Le Louche kommend hinunter nach Bendolla führt, aber so noch nicht in der Landskarte verzeichnet ist. Hier kann man also direkt zur Seilbahn absteigen oder nach einem Abstieg von 50hm wieder auf dem Wanderweg zum Col des Becs de Bosson aufsteigen, wo der Gipfelansteig abzweigt. Weiter bietet sich dem ambitionierten Gratwanderer auch der direkte Weg zum Gipfel, der laut SAC Führer durch das markante Couloir zwischen die beiden Gipfel hinaufführt und nicht besonders schwer sein soll. Allerdings liegt Anfang Oktober in dieser Nordflanke (genauso wie bei einem älteren

Wir wollen jedoch versuchen möglichst hoch auf den Ostgrat zu queren, wo wir als Anhaltspunkt einen gut sichtbaren Mast, der zu den Lawinensprengvorrichtungen gehört anpeilen. Wir steigen also weiter direkt dem Grat entlang und queren in doch recht steilem Gelände (T5) direkt unterhalb des sich in der Flanke befindlichen Sprengrohrs. Direkt beim angepeilten Mast stoßen wir auch auf den Weg der vom Col des Becs de Bosson hinauf zum Gipfel führt.
Diese Wegspur folgt dem Ostgrat oft leicht in der Flanke und ist gut mit Steinmännchen markiert. Schlüsselstelle ist eine kurze Steilstufe, die sich mit dem angebrachten Knotenseil gut überwinden lässt. Weiter geht es auf der Südseite unterhalb des Ostgipfels entlang und hinauf zum Westgipfel, den man von Westen her erklimmt. Trotz überwiegendem Gehgelände muss man doch immer wieder die Hände zur Hilfe nehmen (T5, max. II) bevor man nach der letzten finalen Steilstufe auf dem Westgipfel steht.
Der im Prinzip gleichhohe Ostgipfel ist an der steilen Westseite mit Bohrhaken versehen, also ernsthaftes Klettergelände, allerdings könnte man ihn wohl auch über die Ostseite leichter erreichen, was wir aber aus Zeitgründen nicht versucht haben.
Wir begnügten uns mit dem Westgipfel und dem sagenhaften 360° Panorama. Mit einer ausgiebigen Gipfelrast wurde es allerdings nichts, denn nach insgesamt 5:30h, die wir bisher unterwegs waren, mussten wir auch die Uhr im Auge behalten, um rechtzeitig an der Bergstation zu sein. Gesagt getan, in schnellen Schritten ging es abwärts zum Col des Becs de Bosson und den Wanderweg hinunter. Da dieser einen großen Bogen macht, verließen wir ihn beim ersten Schlepplift um direkt über Schutthänge abzusteigen (T4). Auf 2600m trifft man wieder auf einen Weg, der dem Lift entlang hinunter nach Les Crets führt, von wo man alsbald an der Bergstation Bendolla ist. Für die 1000hm Abstieg benötigen wir so nur 1:15h und waren nach rund 7h rechtzeitig an der Bergstation um erneut auf der Sonnenterasse ein kühles Getränk zu uns zu nehmen.
2 Tage, zwei wunderbare Grattouren bei besten Herbstwetter, was will man mehr ... :-)
Als Abschlusskommentar muss ich aber noch etwas zur Schwierigkeitsbewertung des Becs de Bosson loswerden. In der Landskarte ist er als blau-weiß markiert. Soweit so gut, das passt ja auch für T5, allerdings findet sich auf dem gesamten Weg keine blaue Markierung und unten an der Wegkreuzung weist sogar ein rot-weißer Wegweiser zum Gipfel und suggeriert somit T3-Gelände ... alles nicht gerade optimal ...
Für uns war dies ganz klar, zumindest stellenweise, T5-Gelände mit IIer-Stellen. Interessant finde ich auch die Bewertungen hier auf hikr mit T4, II ... also ich weiß ja nicht aber zweiter Klettergrad und T4 passt für mich irgendwie nicht zusammen, dann schon T5, II ... so sehe zumindest ich das ...
Tourengänger:
alexelzach,
t2star


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