Piz Tschep (2943 m) und Tschepgrat - ausgedehnte Runde von Trin nach Flims


Publiziert von dulac , 5. Oktober 2016 um 11:12.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:22 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 9:15
Aufstieg: 2300 m
Abstieg: 2100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 81 ab Chur
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dto.
Kartennummer:map.geo.admin

Der Aufstieg zum Piz Tschep und von dort die Runde über den Morchopf zum Crap Mats stand heute erneut auf dem Programm. Bereits im letzten November hatte ich dazu einen ersten Versuch unternommen, den ich wegen des Starkwinds in der Höhe damals auf dem Piz Tschep leider nicht realisieren konnte. Heute also der zweite Versuch, diesmal mit der Haltestelle Trin Mulin als Ausgangspunkt. Ankunft dort kurz vor 08.30. Da ich in Erinnerung hatte, dass Bargis, mein erstes Zwischenziel, ab Flims in rund einer Stunde zu erreichen war, meinte ich, erst gar nicht bis Flims fahren zu müssen, sondern bereits von Trin aus in etwa zeitgleich mit dem ersten Bus ab Flims gegen 09.30 in Bargis zu sein.

 

Ich hätte besser zuvor noch einen Blick auf die Karte geworfen. Leider tat ich das erst eine Stunde nach dem Start als ich mich wunderte, dass ein Wegweiser immer noch 30 Minuten bis Bargis anzeigte: Statt der 500 hm ab Flims waren es ab Trin rund 750. Kein Wunder also, dass ich Bargis erst gegen 10 Uhr erreichte.

 

Nun war aber alles klar: auf gutbekanntem Weg über Lavadignas Miez hoch zu P2447, wo ich unterwegs noch nach „meinen“ Edelweiss schauen wollte. Einige Exemplare hatte es tatsächlich noch.

 

Unterhalb P2447 traf ich dann auf ein junges Paar, die zum Ringelspitz wollten, aber etwas unsicher hinsichtlich Wegverlauf waren. Ich konnte ihnen weiterhelfen, da wir auch bis zum Piz Tschep ohnehin dasselbe Zwischenziel hatten.

 

Von P2447 dann also wie gehabt durch die Flanke über glattgeschliffene Felsen ebenso wie über feinen Schutt zum Tschepgrat gequert und ab da immer dem Grat entlang nach Norden. Eine Steilstufe verlangt dabei kurzzeitig auch etwas Handeinsatz.

 

Bereits am Morgen hatte es ringsum deutlich mehr Wolken als ich lt. Meteo erwartet hatte. Das hatte sich seither nicht wesentlich verändert: Eine Menge Sonnenschein zwar, doch besonders von Norden her drängte eine Menge heran, speziell auch gegen den Grat, den ich eigentlich noch begehen wollte.

 

Es war nicht abzusehen, ob sie über kurz oder lang auch noch den Crap Mats einhüllen würden. Da ich nicht ausschliessen konnte, dass ich in solch einer Situation Probleme mit der Wegfindung über die Steilstufe vom Crap Mats hinab bekommen würde, schien es mir besser, das Unternehmen erneut aufzuschieben. Bereits im *Bericht vom letzten Jahr hatte ich ja geunkt, den Crap Mats würde ich ganz gewiss „machen“ auch wenn es dazu drei Anläufe bräuchte – und danach sieht es nun ganz so aus ;-)

 

Ich stieg deshalb vom Piz Tschep weg von den Wolken wieder ein Stück zurück nach Süden, wo ich im Sonnenschein Mittagsrast hielt. Die beiden anderen setzten dagegen ihren Weg zum Ringelspitz fort. Eine knappe Stunde später – ich war nach der Rast bereits wieder im Abstieg – sah ich sie aus der Ferne wieder, ebenfalls im Abstieg. Sie hatten offensichtlich wegen der vielen Wolken ihr Ziel ebenfalls nicht erreicht bzw. waren noch auf dem Weg dahin bereits wieder umgekehrt.

 

Da ich aus Berichten im Hinterkopf behalten hatte, dass der Tschepgrat auch in Gänze begehbar sei, wollte ich mir bei dieser Gelegenheit selbst ein Bild machen: Abgesehen von einer kurzen Steilstufe, die aber auch kaum über T3 hinausgeht, ist er tatsächlich gut und problemlos zu begehen.

 

Gegen Ende traf ich noch einmal auf Edelweiss, deutlich mehr als nahe P2447.

Etwas unterhalb davon stiess ich dann auf den Verbindungsweg zwischen Lavadignas Miez und der Alpe Mora. Im letzten Jahr hatte ich ihn von Lavadignas her begangen. Nun reizte mich die Gegenrichtung, allerdings war das erneut eine reine Bauchentscheidung ohne zuvor noch einen Blick in die Karte getan zu haben: Denn von hier nach Trin abzusteigen wäre vermutlich um einiges kürzer gewesen als der zwar sehr eindrückliche, aber lange und mit einigem Auf und Ab verbundene (Um-)weg über Lavadignas und Bargis hinab nach Flims.

 

Der Bushalt bei der Post dort war gegen 19 Uhr erreicht, so dass ich nur kurz bis zur Abfahrt des Busses nach Chur warten musste.

 

Eine lange Runde mit einigen Höhenmetern in Auf- wie Abstieg, das ursprüngliche Ziel leider nicht erreicht, aber dennoch überaus lohnend in dieser – wie ich finde – einfach nur grandios zu nennenden Landschaft.


P.S.
Meine Kamera ist mir vor einigen Wochen leider aus der Hand geglitten und etwas unsanft auf dem Boden angekommen. Das hat sie mir offensichtlich übelgenommen und spielt mir seither gelegentlich Streiche: Obwohl ich bei den Fotos der Edelweiss immer auf die Edelweiss fokussiert habe, meinte sie gelegentlich, es besser zu wissen, und stellte stattdessen das umgebende Gras scharf.
Dazu wird sie allerdings nicht mehr lange Gelegenheit haben, denn mittlerweile ist Ersatz bestellt und sie wird zur Strafe ausrangiert.

 


Tourengänger: dulac


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