Ochsental September 2016, 1|4: via Bielerspitze zur Wiesbadenerhütte

Vor längerer Zeit festegelegt, verbringen wir vier Hikr’s um den Stausee Silvretta vier anregende Bergtage - mit dem fantastischen Höhepunkt, bei top Wetterbedingungen, am zweiten. Fürs Erste parkieren wir auf dem neu erstellten Parkplatz (welcher auch von den Illwerken für die Grossbaustelle für einen Erweiterungsbau benutzt wird) westlich der immensen Tourismusanlage Bielerhöhe.

Unmittelbar hinter der Barbarakapelle steigen wir - jetzt noch mit leichtem Rucksack - bei noch wolkig-düsterem Wetter über die steileren Grashänge an Richtung Bieler Kopf; biegen nach P. 2154 auf 2245 m nördlich auf dem ausgeschilderten BWW in dessen Richtung ab - rechts führte ein Steig nordöstlich zur Vallüla.

Nach einer moderaten Hangtraverse folgen wir dem älteren, kürzeren und steileren, teils nur schwer erkennbaren, Pfädlein hinauf in die Felszone des Gipfelgrates. Dieser ist von gutmütigem Charakter - eine Wegspur schlängelt sich zwischen einzelnen Gipfelerhebungen und Steinmännern hindurch; wir besuchen den höchsten der Bielerspitze - und rasten etwas unterhalb, windgeschützter - mit Blick auf den Stausee Silvretta.

Für den Fortgang wählen wir einige Meter des Westgrates, steigen danach mal auf schwachen Spuren, dann weglos und steil, in der SW-Flanke hinunter zu den flacheren Abschnitten vor und zum Bieler Kopf.

Auf unserer vorherigen Aufstiegsroute kehren wir zurück zum Parkplatz auf der Bielerhöhe - hier gilt es nun, das schwere Gepäck für die drei nachfolgenden Tage und Touren zu schultern; gut 15 kg Last drücken doch mächtig auf Achseln und Rücken ;-(

Dem Staussee entlang läuft es sich noch einigermassen akzeptabel, wie jedoch, nach dem Abzweig bei P. 2035, der teils etwas schmale, ruppige Höhenweg beginnt, macht sich die schwere Last deutlich bemerkbar - so dass ich bald einmal, schnellstmöglich (relativ) davonziehe, in der Absicht, Minuten zu gewinnen, um sich jener zu entledigen …

Nun, der Hüttenanstieg zieht sich sehr in die Länge: ab ca. 2100 m verläuft der BWW steiler hinauf zu P. 2208; via P. 2312 und P. 2352 gewinnen wir nur allmählich an Höhe, immerhin ist auf P. 2422 der Abzweig zum Hohen Rad auszumachen.

Stetig und länger im Ochsental oberhalb der Ill weiterziehend, die hohen Gipfel im Talschluss stets von den Wolken verdeckt, ist ungefähr bei P. 2455 eine attraktive Felsstufe zu überwinden. Im leichten Auf und Ab wird ein letzter Felsrücken umgangen, bis wir endlich - wenige Hundert Meter nur entfernt - die Wiesbadener Hütte zum ersten Male zu Gesicht bekommen.

Hier ist mir, als flöge ich, wie ich mich des schweren Rucksackes entledige ;-) - und eile leichtfüssig meinen drei „Nachfolgern“ entgegen; gemeinsam gleichen wir rasch danach den Wasserhaushalt aus. Nach Einsicht in unsere morgige Route, einem feinen Nachtessen und weiterer Flüssigkeitszufuhr, legen wir uns in einem komfortablen Viererzimmer (mit Duschen auf den Etagen) zur (relativen) Ruhe - die morgige Unternehmung ist doch wohl keine triviale Angelegenheit (wie wir dann zu sehen und erleben bekommen) …

ñ 1 h 55 min ab Bielerhöhe bis Wiesbadener Hütte