Unter Tatelishorn 2497m - Gällihore 2284m


Publiziert von Bergamotte , 16. August 2016 um 14:09.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum: 6 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:LSB Kandersteg-Sunnbüel
Unterkunftmöglichkeiten:Berghotel Schwarenbach

Letztes Jahr fiel unser traditionelles Wanderwochenende dem Regen zum Opfer. Dieses Mal hingegen gab es beim sonntäglichen Prachtswetter kein Halten mehr; auch die tiefhängenden Wolken am Vortag mochten unsere Laune nicht trüben.
Die ganze Region um Kandersteg ist ein Wandermekka sondergleichen, sei es der Oeschinensee, das Kiental oder eben - wie in unserem Fall - Sunnbüel und Gemmipass. Für mich, die (Berg-)Einsamkeit gewohnt, braucht das immer etwas Überwindung. Doch das herrliche Panorama im Berner Oberland vermag allerhand Unbill kompensieren...


Die (kurze) Strecke von der Station Sunnbüel (1934m) zum Berghotel Schwarenbach zählt zu den ganz grossen Wanderautobahnen der Schweiz. Diese verlassen wir dankbar beim Brücklein P. 1872, dem Wegweiser "Tatelis" folgend. Dieser Pfad fehlt zurzeit noch auf der LK, ersetzt aber die alte Route, welche nicht mehr unterhalten wird (dazu später mehr). Vor lauter Geschwätz verpassen wir den Abzweiger bei P. 2004 und steigen fröhlich (zumindest zwei von uns) und steil Richtung Schwarzgletscher hoch. Als wir den Irrtum bemerken, sind bereits 200Hm vernichtet. Der Vorschlag des Organisators (sprich meine Wenigkeit) zurückzusteigen, findet wenig Anklang. Als queren wir durch nasses Gras, aber unschwierig unterhalb der riesigen Altels Westflanke Richtung Sagiweid, wo wir wieder auf den offiziellen Weg treffen.

Hier erblicken wir unser Gipfelziel, welches aus den tiefhängenden Wolken hervorlugt. Mit grossem Panorama dürfen wir heute nicht rechnen. Die verbleibenden 300 Höhenmeter bereiten den Teilnehmern unterschiedlich viel Mühe, aber schlussendlich stehen wir alle zufrieden auf dem Unter Tatelishorn (2497m) und geniessen die spärlichen Tiefblicke ins Kander- und Gasteretal. Natürlich wird auch ausgiebig gespiesen und getrunken, vermutlich Hauptzweck dieses Anlasses.

Im Abstieg, dieses Mal über die Normalroute, folgen wir ab P. 2004 der alten Route, auch wenn eine kleine Steinmauer den neugierigen Wanderer davon abhalten soll. Weshalb, erkennen wir wenig später: der reissende Bach, welcher dem Schwarzgletscher entspringt. Dessen Überquerung ist nicht trivial und bedarf einiger Versuche und Manöver. Anschliessend unschwierig zurück zur Wanderautobahn und in wenigen Minuten zum Berghotel Schwarenbach (2060m). Wie auf Hikr schon verschiedentlich erwähnt, wird dieses äusserst sympathisch von der Familie Stoller geführt. Hier muss niemand hungrig ins Bett und die frisch renovierten Zimmer lassen keine Wünsche übrig. Der Besitzer Peter Stoller stellt allen Gästen mit Rat und Tat zur Seite und die gute Laune geht ihm selbst bei vollem Haus nicht ab. Bravo und weiter so!

Der zweite Tag verwöhnt uns ab Start mit herrlichem Sommerwetter. Der erste Aufstieg ins Schwarzgrätli (2383m) ist bald geschafft, wo der Blick unweigerlich Richtung Loner und Tschingellochtighore schweift. Auf der nahen Wyssi Flue (2472m), dem höchsten Punkt des Tages, pausieren wir ein erstes Mal und geniessen den Blick über den Gemmipass auf Matterhorn und Dent Blanche. Per Feldstecher beobachten wir eine Seilschaft im Schlussaufstieg zum Rinderhorn. Nicht zu erwähnen brauch ich die gigantische Westflanke des Altels, welche uns den ganzen Tag begleitet.

Es folgt die Passage über den Üschenengrat, wobei man - leider - durchgehend auf der Westseite der Krete verbleibt. Aber der Blick zum Loner zu unserer Linken mag dieses kleine Manko durchaus kompensieren. Die grosse Mittagsrast ist auf dem Gällihorn (2284m) geplant und muss mit einem kurzen, aber steilen Wiederaufstieg verdient werden. Vereinzelte Ketten helfen bei ausgesetzten Stellen, die T3 wird aber nirgends überschritten. Das Panorama oben lässt keine Wünsche übrig. Vor allem das Triumvirat aus Altels, Balmhorn und Rinderhorn hat es uns angetan. Auch das Doldenhorn ist mehr als ein Blick wert. Und 1000 Meter unter uns liegt Kandersteg. Irgendwann findet die Herrlichkeit ihr Ende und wir steigen steil und vereinzelt etwas ausgesetzt zurück in den Zirkus beim Sunnbüel (1934m).
 

Tourengänger: Bergamotte


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