Vom Hochjoch Hospiz über Vent zur Martin Busch Hütte


Publiziert von schimi , 26. Oktober 2016 um 16:15.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:18 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Untypischerweise für eine Hüttenübernachtung können wir heute etwas länger schlafen.

Da wir mit unserer lieben Anita einen Bergneuling mit dabeihaben, und wir heute Abend in jedem Fall auf der Martin Busch Hütte sein müssen, können wir nicht über den Saykogel zur Matin Busch Hütte hinübergehen, sondern entscheiden uns für den Talweg über Vent. Obwohl uns dieser hochalpine Übergang schon sehr reizen würde, sagt uns die Vernunft, dass man mit Frischlingen nicht im Sturm, sondern step by step das Hochgebirge erobert. Schließlich möchten wir nicht die Verantwortung für einen Zwischenfall im Hochgebirge tragen. Zudem hat es vor wenigen Tagen ja auch noch ordentlich geschneit, was ein zusätzliches Argument für die gemütliche Variante liefert.

Am Morgen erwachen wir deshalb erst, als die Sonne schon prächtig die Gipfel um das Hochjoch Hospiz beleuchtet. Wir lassen uns Zeit beim Frühstück und verlassen erst mit den letzten Wanderern die Hütte. Gemütlich schlendern wir in der Morgensonne bergab und erreichen in der Talsohle wieder den Schatten der hohen Berge. Schnell erreichen wir die alte Holzbrücke über den Vernagtbach, hinter dem der schöne Cyprian-Kranbichler-Weg beginnt. 

Er führt uns oberhalb der Rofenache in schöner Aussichtslage in Richtung Vent. Der Weg hat vereinzelte Sicherungen ist aber jederzeit breit genug und so einfach, dass uns sogar Biker auf dem Weg nach Südtirol entgegenkommen. Am Materiallift zur Vernagthütte endet das lauschige Weglein. Ab hier wandern wir auf einem Fahrweg bis nach Rofen. Die Wiesen bis dorthin haben noch eine erstaunliche Blumenpracht zu bieten, obwohl das gesamte Tal beweidet wird.

In Rofen wechseln wir wieder die Talseite und gehen bis hinunter nach Vent, wo wir im Bergführerbüro die Gletscherausrüstung für Anita entgegennehmen. Nun lassen wir es uns gut gehen auf der Terrasse des Hotel Alt Vent, wo wir den prächtigen Tag genießen.

Irgendwann ist es aber auch für uns Zeit aufzubrechen, schließlich haben wir noch etwa 2,5 Stunden zu gehen, bis hinauf zur Martin Busch Hütte. Etwas träge von der langen Pause setzen wir uns in Bewegung. An den letzten Häuser Vents vorbei, dann über den Niedertalbach und schon geht es auf der Westseite des Bachs bergan.

Über die kleine Wiese mit Übungslift führt der Weg in zwei Kehren hinauf auf die gerade Wegtrasse, die fortan schnurstracks in das Niedertal hineinführt. Immer deutlich oberhalb des Baches führt der wenig abwechslungsreiche Fahrweg unserm Ziel entgegen. Einzig unser Bergziel für den morgigen Tag nimmt dem Aufstieg etwas die Langatmigkeit. Der Similaun mit dem vorgelagerten Marzellkamm ist schon sehr früh der markante Blickfang am Talende; er zieht unsere Blicke magisch auf sich und beflügelt unsere Phantasie für den morgigen Tag.

Viel mehr hat der Weg hinauf zur Hütte dann aber nicht mehr zu bieten. Mit vielen E5-Gängern teilen wir uns den Fahrweg und wir beschäftigen uns beim Gehen mit anregender Plauderei. Erst recht kurz vor dem Ziel sehen wir links in ein wildes Hochtal hinein, an dessen Ende die Karles Spitze mit dem Schalfferner thronen.

Gleich danach erreichen wir die Hütte und freuen uns auf den kommenden Tag. Die Martin Busch Hütte ist in einem Dilemma. Als E5-Etappenziel ist es hier immer rappelvoll. Für diese Verhältnisse sind wir fast schon erstaunt, wie das Hüttenpersonal immer die Ruhe bewahrt und souverän die Meute satt bekommt.

Tourengänger: schimi


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