nach 5 Jahren - genussvoll - wieder auf den höchsten Emmentaler


Publiziert von Felix , 22. Juli 2016 um 20:18. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum:10 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1360 m
Abstieg: 1360 m
Strecke:P ausgangs Büetschligrabe ~ 930 m - Senggenmattschwand - P. 1227 - Grossensteinen - P. 1397 - Luterschwändiegg - Furgge - Grateinstieg ~ 2042 m - Furggegütsch - Abzweig aufgehobener BWW ~ 1965 m - Gemsbödeli - Grateinstieg ~ 2042 m - Furgge - Luterschwändiegg - P. 1397 - Farnerli - P. 1227 - P ausgangs Büetschligrabe; Gasthof Rosegg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Grünen - Langnau i.E. - Trubschachen - Marbach und Schangnau nach Bumbach, Parkplatz ausgangs Büetschligrabe
Kartennummer:1188, 1208

Unweit des  Gasthof Rosegg parkieren wir im Wäldchen ausgangs Büetschligrabe auf ~ 930 m; es geht erst einmal sehr steil, zeitweise bachbettähnlich, auf der Zufahrtsstrasse der verschiedenen Alpen bergwärts (mit unserem „einfachen“ 4WD wäre die Hochfahrt wohl eine sehr nervige gewesen …).

Meist unter der prallen Morgensonne, abschnittweise im Schatten spendenden Wald, steigen wir auf jener an über Senggenmattschwand zu P. 1227 - wo Schweine ein glückliches Dasein zu fristen scheinen. Wir holen, nun auf der meist gut zu befahrenen (selbstverständlich auch gut zu begehenden) Schotterpiste, aus zur Alp Grossensteinen, und streben anschliessend P. 1397 zu.

Hier nun beginnt der lange (~ 600 Höhenmeter) und sehr steile Aufstieg über die Luterschwändiegg: erst noch gemächlich durch hohes Gras und Blumenwiesen ansteigend, steilt die Egg nach und nach auf;  zwar nirgends sehr ausgesetzt, doch die beinahe meterhohe Botanik macht doch zu schaffen … Auch wenn wir die mitgeführten Pickel nicht einsetzen müssen, so erweist sich der - nach Aussagen des Einheimischen auf Senggenmattschwand - doch noch begangene „Weg“ als überraschend „komfortabel“. Auf Grund der früheren Begehung riet meine Frau zur Mitnahme des auch im Steilgrasgelände oft hilfreichen Werkzeuges …

Doch auch das Rutschgebiet - in unmittelbarer Nähe der einmaligen „Begegnung“ mit einem Kauz - erwies sich als gangbar; zwar nach wie vor rutschig-schlüpfrig, doch immerhin Trittspuren aufweisend. So überwinden wir die kaum begeisternden Höhenmeter im Strauch- und Buschbereich und treten auf die Furgge hinaus.

 

Ein vergleichsweise angenehmes Hochsteigen - im weniger Steigung aufweisenden Grashang - führt uns unter den im Sonnenlicht markant aufragenden nördlichen Flühen des Furggegütsch’ an der Hinweistafel zur alten, nicht mehr zu benutzenden, Wegtraverse vorbei zur neu eingerichteten. Unschwierig, zusätzlich mit einem Seil gesichert, ist die Traverse und der Aufstieg über die steile Runse in den Felsen bis zum Grat und zum Einstieg NE-Grat Furggegütsch zu gewinnen.

 

Hier ist eine erste Pause angezeigt; wir bereiten uns vor für den nachfolgenden Kletteraufstieg, und warten auf die Ankunft von Fuma und Aemmitauer, welche ab Hübeli über den ENE-Grat zu uns stossen werden.

Die beiden gehen - nach ihrem Eintreffen - sogleich zügig los; während wir, „dank“ meiner gewünschten Seilsicherung, doch ihrem Tempo nicht folgen können - eine Freude ist’s dennoch, nach dem ersten Gang über diese Route vor fünf Jahren, hier meist sehr genussvoll aufzusteigen! Sämtliche der damals in eher unangenehmer Erinnerung gebliebenen Schlüsselstellen meistere ich heute doch akzeptabel, sogar mit Erfolgserlebnissen (insbesondere die leicht luftige, kurze, Abkletterei beim Felsentor, den kraxligen Übergang sowie die etwas abschüssige Traverse zum Schlussanstieg).

Wiederum schönstes Wetter erleichtert mir die zweite erfolgreiche Begehung dieser sehr empfehlenswerten Aufstiegsroute - ich würde sie sofort wiederholen; heute sind zwar die Edelweisse noch im Rückstand, doch ein Steinbock auf einem sehr exponierten Pfeiler - welchen wir durchs Felsentor gesichtet haben, und später von oben fotografieren konnten - bereichert diesen „Klassiker“ zusätzlich. So ist es denn ein genussvolles letztes Hochsteigen zum Furggegütsch - wo wir wieder von den sehr zudringlichen Schwarzhalsgeissen erwartet werden.

 

Derart salzbedürftig sind sie, dass wir sogleich zum Nebengipfel, Furggegütsch Südwestgipfel, weiterlaufen, und hier unsere gemütliche Mittagsrast abhalten.

Nach dieser ziehen Fuma und Aemmitauer weiter Richtung Bären, während wir in den Kessel bei der meist sprudelnden Quelle und Brunnen absteigen; hier treffen wir sogar Verwandte des zu dessen Andenken eingerichteten Brünnelis an.

 

Auf dem BWW steigen wir weiter ab, folgen jedoch auf ~ 1965 m dem nur schlecht sichtbaren Abzweig zum offiziell gesperrten, aufgehobenen, BWW zurück zum Einstieg zu unserem heutigen Highlight. Der teils abschüssige, meist jedoch auf gut erkennbarer Spur verlaufende Steig beinhaltet sogar eine seilgesicherte Stelle - insgesamt ist er doch unproblematisch zu begehen; so erreichen wir nach der Traverse unter den Flühen des Furggegütsch’ hindurch, wohlbehalten das Gemsbödeli:

 

Erst sind nun die gut 30 Höhenmeter zum Einstieg NE-Grat Furggegütsch zurückzulegen, bevor wir wieder in der seilgesicherten Felstraverse hinüberqueren zum Hang oberhalb Furgge.

Einfach gestaltet sich der Abstieg auf derselben Route bis in den Strauchgürtel hinein; grosse Freude bereitet mir das Hinuntersteigen im rutschigen, von üppigem Pflanzenwerk durchsetzten, Hang auch jetzt nicht - ich bin froh, nach geraumer Zeit wieder in angenehmeres Gelände der Luterschwändiegg einzutreten.

 

Bei P. 1397 nehmen wir die weglose (auf alten Karten noch eingezeichnete) Abkürzung direkt hinunter zur Alp auf Farnerli; ab P. 1227 folgen wir nun wieder dem ruppigen Fahrweglein via Senggenmattschwand zurück zum Parkplatz ausgangs Büetschligrabe ~ 930 m - den überaus verdienten Schlusstrunk genehmigen wir uns im Gasthof Rosegg. 


Tourengänger: Ursula, Felix, Aemmitauer, Fuma


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Kommentare (2)


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Dolomito hat gesagt:
Gesendet am 25. Juli 2016 um 08:30
Lieber Felix, du wirst je aelter immer besser. Gratuliere.

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Juli 2016 um 08:52
ich danke dir fürs Kompliment :-)

lg Felix


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